Duftende Weichspüler für Allergiker ungeeignet
19.09.2014
Duftstoffe, wie sie beispielsweise in Weichspüler enthalten sind, bereiten vielen Allergikern erhebliche Probleme, berichtet der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB). Den Angaben des DAAB zufolge äußert „die Unverträglichkeit auf Duftstoffe sich als Kontaktallergie in Form eines allergischen Kontaktekzems“ und „in Deutschland sind circa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen.“
Empfindlichen Personen raten die Experten vollständig auf Weichspüler zu verzichten, auch wenn die frisch gewaschene Wäsche anschließend weniger duftend und flauschig ist. Die Verzichtsempfehlung gelte ebenfalls für Asthmatiker, da bei Bügeln die Dämpfe des Weichspüler eingeatmet werden, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf Silvia Pleschka, Chemikerin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund.
Zwar müssten Duftstoff-Allergiker eigentlich nur den für sie relevanten Duftstoff meiden, doch „das ist trotz der Deklarationspflicht für Kosmetika nicht einfach“, so die Mitteilung der DAAB. Denn auf den Verpackungen würden sich oftmals lediglich Sammelbezeichnungen wie „Parfum“, oder „Aroma“ finden, die zwar auf enthaltene Duftstoffe hinweisen, aber diese nicht genauer benennen. „Die Zusammensetzung und die Gehalte der Einzelbestandteile werden nicht deklariert – mit Ausnahme von den 26 Duftstoffen, die durch ein hohes Allergiepotential aufgefallen sind“, so die Mitteilung der DAAB. Doch auch hier schreibe die Kosmetikrichtlinie eine Deklarationspflicht lediglich vor, wenn bestimmte Konzentrationen überschritten werden. Die Grenzwerte liegen für Produkte, die nicht auf der Haut verbleiben, wie Duschgel oder Shampoo bei einer Konzentration von 0,01 Prozent und für Produkte, die auf der Haut verbleiben, wie Lotionen, Deo, Make-up oder Sonnencreme bei einer Konzentration von 0,001 Prozent. Insgesamt machen die gesetzlichen Regelungen eine Erkennung enthaltener Duftstoffe anhand der Verpackungsangaben extrem schwierig.
Weichspüler ohne Duftstoffe oder Wäschetrockner nutzen
Allergiker, die nicht auf flauschige Wäsche verzichten möchten, können auf Produkte ohne Duftstoffe zurückgreifen oder einen Wäschetrockner nutzen. Dieser mache die Kleidung weich, ohne jegliche gesundheitliche Nebenwirkungen für den Menschen, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW). Von Hausmitteln wie Essig oder kolloidalem Silber als Ersatz für den Weichspüler sei indes abzuraten. „Essig kann bei Asthmatikern zu Reizreaktionen führen, kolloidales Silber bei gesunden Menschen die natürliche Hautflora angreifen“, zitiert die „dpa“ die Chemikerin des DAAB. (fp)
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