So Winterdepressionen in den Griff bekommen
Trübes Wetter und verregnete Herbstnachmittage schlagen bei vielen Menschen auf die Stimmung. Viele entwickeln in der dunklen Jahreszeit eine saisonal abhängige Depression (SAD), die umgangssprachlich auch als Winterdepression bezeichnet wird. Gesundheitsexperten erklären, was dagegen helfen kann.
Dunkle und kalte Jahreszeit hinterlässt Spuren
Die kurzen Tage, die dafür sorgen, dass es morgens auf dem Weg zur Arbeit noch dunkel ist und auf dem Heimweg auch schon wieder, sowie das kalte Wetter gehen nur an den wenigsten spurlos vorbei. Viele Menschen entwickeln in der dunklen Jahreszeit eine saisonal abhängige Depression (SAD), die auch als Winterdepression bezeichnet wird. Gesundheitsexperten empfehlen Betroffenen, sich nicht zu Hause einzuigeln. Helfen können unter anderem Bewegung und gesunde Ernährung.
Nicht zu Hause einigeln
Bei einer Winterdepression treten neben den klassischen Symptomen einer Depression auch „atypische Symptome wie Heißhunger statt Appetitverlust und vermehrter Schlaf statt Ein- und Durchschlafstörungen auf“, erklärt die Stiftung Deutsche Depressionshilfe auf ihrer Webseite.
Die Erkrankung macht sich laut der Barmer auch durch Antriebslosigkeit, Nervosität, Anspannung oder traurige Gedanken bemerkbar.
Die Krankenkasse rät den schätzungsweise 800.000 Betroffenen in Deutschland, sich nicht zu Hause einzuigeln.
„Wer das Gefühl hat, an einer Winterdepression zu leiden, sollte nicht tatenlos bleiben und auf das Frühjahr warten“, sagt Andrea Jakob-Pannier, Psychologin bei der Barmer.
„Jeder kann mit einfachen Aktivitäten wie Spazierengehen seinem Glückshormon Serotonin auf die Sprünge helfen und so sein Wohlbefinden erhöhen“, so die Expertin in einer Mitteilung.
Sich ganz bewusst Gutes tun
Den Angaben zufolge seien die Hormone Serotonin und Melatonin maßgeblich an der Entstehung einer saisonal abhängigen Depression beteiligt.
Laut Jakob-Pannier bilde der Körper in den düsteren Monaten größere Mengen des Schlafhormons Melatonin, gleichzeitig werde die Produktion des Glückshormons Serotonin, das für positive Stimmung sorge, vermindert.
„Weil im Winter das natürliche Licht knapp ist, sollte man so oft wie möglich die Gelegenheit suchen, es auf sich wirken zu lassen,“ erklärt die Psychologin.
Ein Spaziergang zur Mittagszeit sei ebenso empfehlenswert wie eine Fahrradtour. Zudem sorgten körperliche Aktivität und Bewegung für eine bessere Stimmung, weil sie den Hirnstoffwechsel positiv beeinflussten.
Auch sinnliche Erlebnisse wie ein duftendes Vollbad oder eine Massage könnten die Stimmung heben.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und gesundes Essen
Weitere Tipps beziehungsweise Hausmittel gegen Winterdepressionen: Unbedingt auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten. Denn neben Sport und Licht sorgt auch Wasser dafür, Beschwerden wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit zu reduzieren.
Auch das Essen spielt eine wichtige Rolle dabei, wie fit oder müde sich Menschen fühlen. Heimisches Gemüse wie Kohl und Co kann dazu beitragen, im Winter fit zu bleiben. Ganz allgemein sollte der Speiseplan nicht zu viel Fett enthalten.
Des Weiteren werden Wechselduschen empfohlen, um den Kreislauf anzukurbeln. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.