E-Zigarette: Die Gefahr für die Gesundheit darf nicht unterschätzt werden
21.12.2011
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnt angesichts der zunehmenden Beliebtheit der E-Zigarette vor deren Konsum. Neben Inhaltsstoffen wie Ethanol, Glyzerin und Aromastoffen enthält der Dampft von elektrische Zigaretten Propylenglykol, das stark atemwegsreizend wirkt. Die amerikanische Kontrollbehörde Food and Drug Administration (FDA) konnte zudem in einigen E-Zigaretten sogenannte Nitrosamine nachweisen, die krebserregend sind.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät vom Konsum ab
Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Prof. Dr. Elisabeth Pott erklärt: „Der Konsum von E-Zigaretten ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden, denn die benutzten Kartuschen enthalten häufig neben dem Suchtstoff Nikotin auch andere gesundheitsschädigende Substanzen. Deshalb ist vom Konsum der E-Zigarette abzuraten.“
Hinzu kommt, dass das im Dampf von E-Zigaretten enthaltene Propylenglykol kurzfristig akute Atemwegsreizungen zur Folge haben kann. Die Langzeitfolgen eines regelmäßigen Konsums sind bisher noch nicht untersucht worden. Ebenso unerforscht in Bezug auf die Gesundheitsgefährdung ist der Dampf, der beim Rauchen in die Raumluft gelangt. Die Inhaltsstoffe in den Flüssigkeiten werden unzureichend deklariert, so dass der Verbraucher über ein mögliches Gesundheitsrisiko im Unklaren gelassen wird.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) warnt vor E-Zigaretten. Martina Pötschke-Langer vom DKFZ erklärt: „E-Zigaretten sind keine unbedenkliche Alternative." Die Expertin berichtet darüber hinaus, dass „der E-Zigarettenmarkt total unübersichtlich“ und die Zusammensetzung der Flüssigkeiten aus Nikotin, Glycerin, Propylenglykol und vielen Aromastoffen für den Konsumenten wenig transparent sei.
Befürworter der E-Zigarette wehren sich
Doch es gibt trotz der genannten Risiken Befürworter der E-Zigarette. Die Initiative „Dampferhimmel“ veröffentlichte kürzlich einen offenen Brief, der zum einen an die Presse und zum anderen an Frau Dr. Pötschke-Langer und NRW-Ministerin Steffens gerichtet ist. Darin wird unter anderem die Aussage von Ministerin Steffens kritisiert, dass es derzeit keinen wissenschaftlichen Beleg dafür gäbe, dass der entstehende Dampf für Personen, die sich im selben Raum aufhalten wie Nutzer der E-Zigarette, ungefährlich sei. Die Initiative „Dampferhimmel“ führt als Gegenargument ein Zitat des Bundesamtes für Risikobewertung an : „Eine maßgebliche Belastung der Innenraumluft mit Schadstoffen wird bei Verwendung von elektronischen Zigaretten, die nikotinhaltige Lösungen vernebeln, nicht erwartet.“ Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse laufende und zukünftige Studien zum Thema „E-Zigarette“ liefern. Ob E-Zigarette oder herkömmlicher Glimmstängel – am unbedenklichsten für die Gesundheit bleibt das Nichtrauchen. (ag)
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Bild: Viktor Mildenberger / pixelio.de
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