Studie: Krebserregende Stoffe in E-Zigaretten
29.11.2014
Für viele Menschen gelten E-Zigaretten als eine gesündere Alternative zum Tabak. Manche wollen die elektrischen Verdampfer gar gerne als Arzneimittel anerkannt sehen. Japanische Forscher haben nun jedoch in einer Studie festgestellt, dass im Dampf der Liquids von E-Zigaretten mehr krebserregende Stoffe enthalten sein können als im Tabak.
Viele sehen E-Zigaretten als gesündere Alternative
E-Zigaretten werden von vielen Menschen als gesündere Alternative zum Tabak angesehen. Sie sollen weniger schädlich sein und Rauchern dabei helfen auf das „Qualmen“ zu verzichten und stattdessen zu „dampfen“. Erst vor wenigen Tagen hatte sich das Bundesverwaltungsgericht gar mit der Frage beschäftigt, ob die Liquids in E-Zigaretten als apothekenpflichtiges Arzneimittel einzustufen seien. Die Leipziger Richter entschieden sich dagegen und E-Zigaretten sind weiterhin frei verkäuflich.
Zehnmal mehr krebserregendes Formaldehyd gefunden
Doch E-Zigaretten sind offenbar keineswegs so ungefährlich oder eine gesündere Alternative zu herkömmlichen Zigaretten. Sie können japanischen Wissenschaftlern zufolge sogar mehr krebserregende Stoffe enthalten als klassischer Tabak. Wie aus einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP hervorgeht, kommt eine im Auftrag des japanischen Gesundheitsministeriums erstellte Studie zu dem Schluss, dass die Inhaltsstoffe der zu verdampfenden nikotinhaltigen Flüssigkeit stark variieren. Fünf verschiedene dieser sogenannten Liquids wurden von den Forschern getestet. Dabei fanden sie bei einer Marke zehn mal mehr krebserregendes Formaldehyd wie bei normalen Zigaretten.
Weitere gefährliche Inhaltsstoffe
Die Wissenschaftler ließen für ihre Untersuchung ein eigens dafür entwickeltes Testgerät von allen fünf getesteten Liquid-Marken jeweils zehnmal 15 Züge paffen. Sie entdeckten dabei neben dem Formaldehyd auch weitere krebserregende Stoffe wie Acetaldehyd, Acrolein, Glyoxal und Methylglyoxal. Laut AFP sagte Naoki Kunugita vom japanischen Gesundheitsinstitut, dass insbesondere dann, wenn der batteriebetriebene Verdampfer zu heiß werde, „offenbar mehr schädliche Substanzen produziert“ werden.
Langzeitfolgen sind noch unbekannt
Auf Grundlage der Studie will das japanische Gesundheitsministerium nun über den künftigen Umgang mit E-Zigaretten entscheiden. Auch wenn die Geräte in Japan auf dem Vormarsch sind, haben sie noch nicht den durchschlagenden Erfolg wie in Europa und den USA. Sowohl in Deutschland als auch auf EU-Ebene wird seit geraumer Zeit über mögliche Folgen des Gebrauchs von E-Zigaretten debattiert. Von Kritikern wird immer wieder gewarnt, dass mögliche Langzeitfolgen des Konsums von E-Zigaretten noch nicht bekannt seien. (ad)
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