Steuer für E-Zigaretten kommt wohl erst 2017
Auch wenn Gesundheitsexperten seit langem vor den Gefahren durch E-Zigaretten warnen, sind bislang nur wenige Schritte gegen diese Produkte unternommen worden. Zwar arbeitet die EU-Kommission derzeit an einer Regulierung der elektronischen Verdampfer, die deutschen Hersteller rechnen aber erst frühestens 2017 mit einer Besteuerung ihrer Produkte.
Jahrelanger Streit um ungesunde E-Zigaretten
Seit Jahren tobt ein Expertenstreit um ungesunde E-Zigaretten. Zwar sehen sie manche Menschen als eine bessere Alternative zu Tabak, doch E-Zigaretten sind nicht harmlos, wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigten. Einige Forscher meinen sogar, sie seien teilweise problematischer als normales Rauchen. Gesundheitsexperten fordern seit langem ein strikteres Vorgehen gegen die elektronischen Verdampfer. Passiert ist bislang wenig. Auch wenn laut einem Gerichtsurteil E-Zigaretten mit Nikotin derzeit nicht verkauft werden dürfen, soll es erst im Mai eine gesetzliche Neuregelung geben, an der die EU-Kommission derzeit arbeitet. Die Hersteller geben sich indessen gelassen. Sie rechnen nicht mit einer baldigen Steuer auf ihre Produkte.
Hersteller rechnen frühestens im nächsten Jahr mit einer Steuer
Wie aus einem Bericht der „Welt am Sonntag“ (WaS) hervorgeht, rechnen die deutschen Hersteller von E-Zigaretten frühestens 2017 mit einer Besteuerung ihrer Produkte. Den Angaben zufolge sollen von der EU-Kommission demnächst Eckpunkte zur Regulierung der E-Zigarette sowie einer Steuer für die Dampfgeräte mit ihren Nikotinflüssigkeiten festgelegt werden. Dac Sprengel, Vorstandschef des Verbandes des E-Zigarettenhandels in Deutschland, erklärte gegenüber der Zeitung, dass sie allerdings keine Steuer erwarten, wie sie bei Tabakzigaretten üblich ist. „Vielleicht kommt eine Nikotinsteuer dabei heraus, die dann aber bei der E-Zigarette wesentlich geringer ausfallen müsste als bei der Tabakzigarette“, so Sprengel.
Branche mit riesigen Umsätzen
Der Lobbyist begründete diesen Unterschied mit den geringeren Gesundheitsrisiken der elektronischen Verdampfer. „Ich sage nicht, dass sie frei von Risiken ist. Aber die E-Zigarette ist weit weniger gefährlich als die Tabakzigarette“, meinte Sprengel gegenüber der WaS. Und auch wenn mittlerweile große internationale Tabakkonzerne in das Geschäft drängen, sieht Sprengel darin keine Gefahr für den Mittelstand: „Im E-Zigarettenhandel wird immer Platz für kleine Unternehmen bleiben, dafür ist das Wachstum einfach groß genug.“ Der Verbandschef rechnet für dieses Jahr mit einem Branchenumsatz von 350 bis 400 Millionen Euro. Gegenüber dem Jahr 2015 wäre dies eine Steigerung um etwa 30 Prozent. (ad)
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