Ebola: Erste Impfungen in Afrika bereits im Dezember möglich
25.10.2014
Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) können die ersten großangelegten Tests von Ebola-Impfstoffen in Westafrika möglicherweise bereits im Dezember beginnen. Vor kurzem war noch von einem Start im nächsten Jahr die Rede. Die Seuche hat bereits fast 4.900 Menschen das Leben gekostet.
Großangelegte Tests ab Dezember
Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) können die ersten großangelegten Tests von Ebola-Impfstoffen in Westafrika möglicherweise schon im Dezember beginnen. Dies erklärte die stellvertretende Generaldirektorin der WHO, Marie-Paule Kieny einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zufolge. Die WHO war noch vor wenigen Tagen von einem Start im Januar ausgegangen. „Das zeigt, wie derzeit mit Hochdruck gearbeitet wird“, so Kieny. Da es bislang weder ein Heilmittel noch einen zugelassenen sicheren Impfstoff gibt, müssen Ärzte sich noch immer darauf beschränken, lediglich die Ebola-Symptome der Infizierten zu behandeln.
Impfstoffe werden gerade in verschiedenen Ländern getestet
Kieny schränkte allerdings ein, dass erste kleinere klinische Tests der beiden vielversprechendsten Impfstoffe gerade erst begonnen hätten. Es sei also noch immer möglich, dass sich die Stoffe nicht als effizient erwiesen. Den Angaben zufolge werde eines der Mittel derzeit in den USA, Großbritannien und Mali getestet, das andere in Deutschland, der Schweiz, Gabun und Kenia. Es gebe daneben noch mindestens fünf weitere Impfstoffe, die aller Voraussicht nach Anfang 2015 in die ersten klinischen Test gehen könnten.
Die ersten Impfungen sind in Liberia geplant
Wenn die aktuellen Tests positiv verlaufen, sollen der WHO zufolge im ersten Halbjahr des kommenden Jahres mehrere Hunderttausend Impfdosen zur Verfügung stehen. Bis Ende 2015 soll die Zahl in die Millionen gehen. Die WHO-Vizedirektorin wies darauf hin, dass es auch dann noch immer enorme logistische Herausforderungen gebe. Beispielsweise müsse der Impfstoff konstant auf minus 80 Grad Celsius gekühlt werden, damit er wirksam bleibe. Kieny sagte, dass die ersten Impfungen in Westafrika in Liberia geplant sind. In dem Land gab es bislang die meisten Ebola-Erkrankungen und Todesfälle. Anschließend soll Sierra Leone folgen. Wie es heißt, sei die Infrastruktur in Guinea dagegen noch nicht so entwickelt, dass man die Menschen dort in größerem Umfang impfen könne.
Sehr hohe Sterberate
Laut jüngsten WHO-Angaben haben sich inzwischen rund 10.000 Menschen mit dem tödlichen Virus infiziert. Fast 4.900 Menschen starben an der gefährlichen Infektionskrankheit, der Großteil von ihnen in Liberia, Guinea und Sierra Leone. Infizierte leiden an Fieber, Durchfall, starkem Flüssigkeitsverlust sowie äußeren und inneren Blutungen bis hin zu Organversagen. Die Sterberate in Folge einer Ebola-Infektion variiert je nach Erregerstamm. Im Fall der aktuell grassierenden Seuche in Westafrika wurde sie kürzlich mit über 70 Prozent angegeben. (ad)
Bild: Jens Goetzke / pixelio.de
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