Ebola: Impfstoff-Test wegen Nebenwirkungen unterbrochen
14.12.2014
In der Schweiz musste ein Test mit einem Ebola-Impfstoff abgebrochen werden. Bei mehreren Probanden zeigten sich Nebenwirkungen. Die Betroffenen klagten über Gelenkschmerzen. Im Januar sollen die Versuche erneut aufgenommen werden.
Kein Heilmittel gegen die tödliche Krankheit
Über 6.300 Menschenleben hat die in Westafrika wütende Ebola-Epidemie bereits gefordert. Fast 18.000 Infektionen wurden bislang von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) registriert. Bei Infizierten werden in der Regel lediglich typische Ebola-Symptome wie Fieberoder Durchfall behandelt, da es trotz intensiver Bemühungen noch immer kein Heilmittel oder einen sicheren Impfstoff gegen die gefährliche Infektionskrankheit gibt. Ein Test mit einem experimentellen Ebola-Impfstoff musste nun in der Schweiz wegen Nebenwirkungen abgebrochen werden.
Versuche sollen im Januar wieder aufgenommen werden
Die klinische Studie, die von Ärzten des Universitätsklinikum in Genf (HUG) durchgeführt wird, musste für einige Wochen unterbrochen werden. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, wurde die Erprobung des Ebola-Impfstoffs ausgesetzt nachdem vier der insgesamt 59 freiwilligen Probanden über leichte Gelenkschmerzen geklagt hatten. Die Klinik teilte mit, dass die Versuche mit dem experimentellen Serum „VSV-ZEBOV“ im Januar erneut aufgenommen werden sollen. Es gehe allen an dem Test Beteiligten gut.
Schmerzen in Gelenken
Vergleichbar seien die Nebenwirkungen der Impfung mit örtlich begrenzten Entzündungen, wie sie auch bei anderen Immunisierungen gegen Viren auftreten. Wie die Chefärztin des HUG-Impfzentrums, Claire-Anne Siegrist, erklärte, hätten einige Freiwillige zehn bis 15 Tage nach der Impfung über Schmerzen in Gelenken der Finger oder Füße geklagt. Dabei gehe es um Symptome, die den Folgen einer Impfung gegen Röteln ähneln. Vor allem lege man die Pause ein, um Probanden ordnungsgemäß über die Möglichkeit solcher Nebenwirkungen und deren Ursachen informieren zu können. Insgesamt werde die Impfung von den Probanden „sehr gut toleriert“. Dies hätten erste Resultate der Versuchsreihen gezeigt. Der Impfstoff war im Auftrag der Regierung Kanadas von dortigen Labors entwickelt worden. Die Lizenz zur Herstellung wurde US-amerikanischen Unternehmen erteilt. (ad)
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