Ebola-Verdacht: Patient in Berlin auf Isolierstation
04.01.2015
In der Berliner Charité wird derzeit ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation mit Verdacht auf Ebola behandelt. Der Patient war als Mitglied eines südkoreanischen Teams bei einem Hilfseinsatz in Sierra Leone und hatte sich dort an einer Nadel verletzt. Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde der Fall als dringend eingestuft.
Helfer hatte hochinfektiöse Patienten behandelt
Ein Mitglied eines südkoreanischen Behandlungsteams ist mit einem Spezialflugzeug aus Sierra Leone nach Berlin geflogen worden. Wie die Nachrichtenagentur dpa meldet, besteht Ebola-Verdacht, nachdem sich der Patient mit einer Spritze verletzt hat. Der Mitarbeiter einer Hilfsorganisation (über Geschlecht und Alter wurden bislang keine Angaben gemacht) hatte in dem westafrikanischen Land hochinfektiöse Menschen behandelt. Noch ist unklar, ob sich der Betroffene wirklich mit der tödlichen Infektionskrankheit angesteckt hat. Der Patient wird derzeit auf der Sonderisolierstation der Charité im Virchow-Klinikum behandelt.
WHO übernimmt die Kosten
Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) teilte der „Berliner Morgenpost“ zufolge mit, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Fall als dringend eingestuft hat. Nach Angaben der Klinik werden die Kosten für den Patienten von der WHO übernommen. Wie der Oberarzt der Station für hochinfektiöse Erkrankungen, Frank Bergmann, mitteilte, liefert ein Bluttest erst verlässliche Auskunft, wenn sich Ebola-Symptome zeigen. Dazu zählen unter anderem Fieber, Durchfall, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie innere und äußere Blutungen. Die Inkubationszeit kann den Angaben zufolge bis zu drei Wochen betragen.
Drei Ebola-Infizierte in Deutschland
Bislang wurden der dpa zufolge drei Ebola-Infizierte nach Deutschland geflogen und behandelt. Zwei von ihnen überlebten, in Leipzig starb ein UN-Mitarbeiter aus Afrika. Auch in anderen europäischen Ländern wurden in den vergangenen Monaten Menschen, die sich mit dem gefährlichen Virus infizierten, behandelt. Eine positive Nachricht kam vor kurzem aus dem Süden Europas: Der erste Ebola-Patient in Italien ist geheilt. Der 50-jährige Arzt hatte sich – ebenfalls in Sierra Leone – bei einem Hilfseinsatz angesteckt und wurde nun nach über einmonatiger Behandlung aus einer Klinik in Rom entlassen. Der Mediziner gab an, nach Westafrika zurückkehren zu wollen, um weiter zu helfen. (ad)
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.