Europäischer Patient: Italienischer Arzt von Ebola geheilt
04.01.2015
Nach über einem Monat Behandlung gilt der erste Ebola-Patient Italiens als geheilt. Der 50-jährige Arzt hatte sich bei einem Hilfseinsatz in Sierra Leone mit der tödlichen Infektionskrankheit angesteckt. Der Mediziner würde gerne nach Westafrika zurückkehren.
Erster Ebola-Patient Italiens
Der italienische Arzt Fabrizio Pulvirenti hat nach über einem Monat Behandlung seine Ebola-Erkrankung überstanden. Das berichtet die nationale Nachrichtenagentur der Schweiz sda. Bevor der 50-Jährige am Freitag aus dem Krankenhaus in Rom entlassen wurde, gab er noch eine Pressekonferenz, die auf großes Interesse stieß, da der Mann der erste bestätigte Ebola-Patient Italiens ist. Der Mediziner hatte für eine Hilfsorganisation im westafrikanischen Sierra Leone gearbeitet und sich dort mit dem Virus infiziert.
Patient beschreibt seinen Umgang mit der Krankheit
Er beschrieb seinen Umgang mit der schweren Erkrankung: „In den ersten Tagen habe ich versucht, meine Symptome zu beobachten, auch um meinen Geist wachzuhalten. Ich habe das unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten gemacht. Dann kam der Moment, wo ich mein Bewusstsein verloren habe. An zwei Wochen habe ich überhaupt keine Erinnerung.“ Zu den typischen Ebola-Symptomen, die bei Patienten festgestellt werden können, zählen unter anderem Fieber, Durchfall, Appetitlosigkeit, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie innere und äußere Blutungen.
Arzt will nach Westafrika zurückkehren
Nach Angaben der behandelnden Ärzte bekam der Patient während seiner Behandlung in Italien unter anderem experimentelle Medikamente. Pulvirenti dankte seinen Helfern und kündigte an, dass er seine Arbeit in Sierra Leone fortsetzen wolle. „Erst einmal muss ich trainieren, um die verlorenen Muskeln wieder aufzubauen. Danach werde ich die Möglichkeit prüfen, wieder nach Sierra Leone zurückzukehren. Und sei es nur für eine kurze Zeit. Ich möchte gerne das beenden, was ich angefangen habe.“
Überlebende immun für neue Infektionen
Allgemein gelten Ebola-Überlebende als immun für neue Infektionen. Wie mitgeteilt wurde, soll Blut von Pulvirenti nach Sierra Leone geschickt werden und dort anderen Patienten beim Kampf gegen die Krankheit helfen. Der italienische Patient ist nicht der erste Ebola-Fall in Europa. Auch in anderen Ländern, wie etwa in Spanien oder Deutschland wurde Infizierte in Kliniken behandelt. Kurz vorm Jahreswechsel wurde zudem ein erster Ebola-Fall in Schottland nachgewiesen. Eine Krankenpflegerin hatte sich bei einem Hilfseinsatz – ebenfalls in Sierra Leone – mit dem Virus infiziert. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.