Ebola-Verdacht in Berlin ist offenbar Malaria
03.02.2015
Ein Patient, der sich am Montag in Berlin im Urban-Krankenhaus meldete, ist offenbar nicht an Ebola erkrankt. Ärzte der Charité gehen davon aus, dass der Mann an Malaria leidet. Der 40-Jährige war zuvor in Afrika gewesen und zeigte unspezifische Ebola-Symptome.
Patient leidet an Malaria
Nach der Einlieferung eines Patienten mit Ebola-Verdacht hat die Berliner nun eine vorläufige Entwarnung gegeben. Einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP zufolge teilte die Klinik am Montagabend mit, dass die Charité-Experten nicht davon ausgingen, dass es sich beim Patienten um einen Ebola-Verdachtsfall handele, „sondern dass die betroffene Person vielmehr an Malaria erkrankt ist“. „Dies unterstützt ein positiver Malaria-Schnelltest.“ Weiter wurde mitgeteilt, dass zusätzlich noch eine Blutanalyse zum formalen Ausschluss einer Ebola-Erkrankung durchgeführt werde.
Aus Afrika zurückgekehrt
Der aus Afrika zurückgekehrte Mann war zuvor auf die Sonderisolierstation der Charité-Klinik verlegt worden. „Aufgrund der Tatsache, dass dieser Mann in Afrika war und grippeähnliche Symptome zeigt, ist eine Ebola-Erkrankung nicht auszuschließen“, erklärte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales die Entscheidung des Amtsarztes. Am Mittag hatte sich der 40-Jährige zunächst im Kreuzberger Urban-Krankenhaus gemeldet, wo die Ärzte wegen des Verdachts auf Ebola den Amtsarzt alarmierten. Außerdem isolierten die Mediziner den Mann nach Angaben einer Krankenhaussprecherin umgehend und sperrten mehrere Räume in der Klinik ab.
Auf Isolierstation von Spezialisten untersucht
Der ins Urban-Krankenhaus gerufene Amtsarzt veranlasste den Angaben zufolge, den Patienten in einem speziellen Notarztwagen auf die Isolierstation der Charité zu verlegen und dort von Spezialisten untersuchen zu lassen. Die Abteilung des Virchow-Klinikums der Charité, in die man nur über Luft- und Dekontaminationsschleusen gelangt, ist auf Infektionskrankheiten spezialisiert. Grundsätzlich ist die Diagnose von Ebola in der Frühphase einer Erkrankung schwierig. Die Symptome sind sehr unspezifisch und ähneln denen vieler anderer Krankheiten. So kommt es bei Infizierten unter anderem zu Fieber, Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie inneren und äußeren Blutungen.
Ende der Seuche in Sicht?
In den letzten Monaten hatte es in Berlin bereits mehrfach Ebola-Verdachtsfälle gegeben. So wurde vor zwei Wochen ein südkoreanischer Helfer aus der Charité entlassen, nachdem sich ein Ebola-Verdacht als unbegründet erwiesen hatte. Bei ihm waren innerhalb der Inkubationszeit von 21 Tagen keine Symptome aufgetreten. Der Patient gehörte zu einem Team aus Südkorea, welches in Sierra Leone Ebola-Kranke betreut hatte. Seit dem Ausbruch der tödlichen Seuche starben nach Angaben der Vereinten Nationen fast 9.000 Menschen. Fast alle Todesopfer gab es in den drei westafrikanischen Ländern Liberia, Guinea und Sierra Leone. Der Ebola-Beauftragte der Bundesregierung, Walter Lindner, erklärte vor wenigen Tagen gegenüber der Nachrichtenagentur „KNA“, dass die Ebola-Epidemie bis zum Sommer beendet sein könnte. Demnach mache die deutlich gesunkene Zahl der Neuinfektionen in den hauptsächlich betroffenen Nationen Hoffnung auf ein baldiges Ende der Epidemie. (ad)
Bild: Martin Jäger / pixelio.de
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