Es wird wieder kalt. Ob im Büro, im Kindergarten oder in der Schule. Das Niesen und Husten um einen herum wird immer häufiger und lauter. Doch wie kann man wenigstens in diesem Jahr einer Erkältung entgehen?
Es geht wieder los. Überall laufen die Nasen, es wird kälter und ungemütlicher. Das beste ist „Abstand halten, möglichst eine Armlänge, wie Peter Walger, Infektionsexperte des Berufsverbands Deutscher Internisten (BDI), rät. Ein hohes Infektionsrisiko besteht durch das Berühren von kontaminierten Flächen.
Auch in der kalten Jahreszeit besser bei gekipptem Fenster schlafen
„Gibt es eine Möglichkeit, ohne grippalen Infekt durch die kalte Jahreszeit zu kommen?“ Diese Frage stellt sich immer wieder, wenn im Herbst und Winter wieder überall gehustet, geniest und die Nase geputzt wird. Prinzipiell kann eine Erkältung – auch grippaler Infekt genannt – jeden treffen. Doch es gibt viele Möglichkeiten, um das eigene Abwehrsystem zu stärken und dadurch das Risiko für eine Ansteckung zu minimieren.
Besonders wichtig ist es dabei, den Körper täglich mit ausreichend frischer Luft zu versorgen. Denn die Heizungsluft in den Innenräumen trocknet die Schleimhäute aus und macht sie dadurch anfälliger für das Eindringen von Krankheitserregern. Dementsprechend sollten die Schleimhäute feucht gehalten werden, weshalb laut Peter Walger auch das Schlafzimmer nicht zu sehr geheizt und bei gekipptem Fenster geschlafen werden sollte.
Im Winter besser an der mediterranen Küche orientieren
Neben dem spielt Bewegung an der frischen Luft eine zentrale Rolle für ein starkes Immunsystem, denn auch hier werden die Schleimhäute feucht und gut durchblutet. Ob sich dabei für Joggen, Nordic Walking oder Spazierengehen entscheiden werde, sei nicht wichtig, denn „das ist alles sinnvoll“, betont Walger gegenüber der „dpa“. Ebenso ist eine gesunde, vitalstoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse für eine gute Abwehr wichtig, denn gerade im Winter benötigt der Körper meist eine Extraportion an Vitaminen und Mineralstoffen. Daher biete die mediterrane Küche mit wenig Fleisch und gesundem Öl eine gute Orientierungshilfe, so der Experte weiter. Vermieden werden sollte hingegen viel Alkohol, da der Körper durch diesen mehr Flüssigkeit ausscheidet als getrunken wird.
Eine Armlänge Abstand schützt vor Übertragung durch Anhusten
Um sich zu schützen, sollte zudem immer möglichst eine Armlänge Abstand zu anderen erkälteten Menschen eingehalten werden, denn „man steckt sich an, indem man angehustet oder angeniest wird“, erklärt Walger. Noch größer sei das Risiko für eine Infektion jedoch, wenn kontaminierte Flächen berührt werden. Schutz biete daher zum einen regelmäßiges und sorgfältiges Händewaschen, doch das ist z. B. unterwegs beim Stadtbummel oft nicht sofort möglich. In diesem Fall sollte in der Zwischenzeit darauf geachtet werden, die Schleimhäute von Nase, Augen und Mund nicht mit den Händen zu berühren, um eine Übertragung der Erreger zu vermeiden.
Ein Eukalyptusbad zur Linderung von Erkältungsbeschwerden
Treten dennoch erste Symptome einer Erkältung wie ein trockener Hals oder Schluckproblemeauf, müsse besonders auf eine gute Durchfeuchtung der Schleimhäute geachtet werden. Dies bedeutet vor alle viel trinken und frische Luft, statt sich nur in der beheizten Wohnung aufzuhalten. Nasenspülungen könnten ebenfalls helfen, ebenso wie viele alt bewährteHausmittel gegen Erkältungsbeschwerden. „Hühnersuppen sind eigentlich sehr gut geeignet“, sagt Walger.
Gleiches gelte für warmen Tee, denn durch diesen würden dem Körper gleichzeitig Flüssigkeit und Wärme zugeführt. Als wohltuendes Hausmittel gegen Husten bieten sich auch Vollbäder mit ätherischen Ölen wie z.B. ein Fichtennadel- oder Eukalyptusbad an. Ebenso können zum Beispiel Kartoffelwickel oder Auflagen aus Säckchen mit Heublumen für eine schnelle Linderung der Beschwerden sorgen. Bei akutem Husten ist zudem das Inhalieren mit Kochsalz eine einfache und zugleich äußerst wirksame Methode, denn durch das Salz werden die Schleimhäute befeuchtet und festsitzendes Sekret gelöst.
Bei Fieber und Gesichtsschmerzen besser den Arzt aufsuchen
Wer trotz Erkältung zum Beispiel wegen eines wichtigen beruflichen Termins nicht zu Hause bleiben kann, dürfe laut dem Experten vom Berufsverband Deutscher Internisten auch symptomlindernde Medikamente wie Schmerzmittel oder Nasenspray nutzen. Stellt sich nach drei oder vier Tagen keine Besserung ein, sei jedoch ein Arztbesuch angezeigt – vor allem, wenn weitere Beschwerden wie Fieber, grüner Schnupfen oder Gesichtsschmerzen hinzukommen. In diesem Fall muss untersucht werden, ob nicht vielleicht doch eine „echte“ Grippe vorliegt, denn „Grippe und Erkältung sind zwei paar Schuhe“, erklärt Walger. Hier empfehle er daher besonders Risikopatienten wie z.B. älteren Personen oder chronisch Kranken eine Schutzimpfung. (nr)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.