Olivenöl und die richtige Ernährung erhöhen Funktionen des gesunden HDL-Cholesterins
Es gibt bereits etliche Studien, welche einer mediterranen Ernährung gesundheitliche Vorteile zusprechen. Forscher stellten jetzt fest, dass eine sogenannte traditionelle mediterrane Ernährung mit Zusatz von Olivenöl, die Funktionen des gesunden HDL-Cholesterins im Blut verbessern kann und so ein geringeres Risiko für Herzerkrankungen zur Folge hat.
Die Wissenschaftler des Hospital del Mar Medical Research Institute in Barcelona stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass eine mediterrane Ernährung mit Zusatz von Olivenöl vor Herzerkrankungen schützt und sich positiv auf die Funktion des HDL-Cholesterins auswirkt. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Circulation“.
Welche Arten von Lebensmitteln enthält eine mediterrane Ernährung?
Eine mediterrane Ernährung, reich an nativem Olivenöl, verbessert die Funktion von sogenannten High-Density-Lipoproteinen (HDL). Diese sind im Volksmund auch als gutes oder gesundes Cholesterin bekannt, sagt der spanische Autor Dr. Alvaro Hernáez. Solch eine Art der Ernährung umfasst in der Regel viele Früchte und Hülsenfrüchte, welche reich an Antioxidantien sind. Außerdem werden auch viel Gemüse, Vollkornprodukte und Olivenöl konsumiert. Bei der mediterranen Ernährung werden Proteinquellen wie Huhn und Fisch gegenüber rotem Fleisch bevorzugt, welches mehr gesättigte Fettsäuren enthält.
Besser geschützte HDL können biologischen Funktionen effizienter ausführen
Unsere Hypothese ist, dass sich die Antioxidantien an HDL-Partikel binden und sie gegen verschiedene Arten von Angriffen schützen können, erläutern die Wissenschaftler. Durch den besseren Schutz der High-Density-Lipoproteine können diese ihre biologischen Funktionen effizienter ausführen. So sind sie besser dazu in der Lage, Cholesterin aus Arterien zu entfernen oder zur Entspannung der Blutgefäße beizutragen, fügen die Experten hinzu.
HDL kann überschüssige LDL aus dem Blut entfernen
Hohe Gehalte an Lipoproteinen mit niedriger Dichte (LDL), sogenanntes schlechtes Cholesterin, werden auch als Triglyceride bezeichnet, sagen die Forscher. Diese werden mit einem erhöhten Risiko von Herz- und Blutgefäßkrankheiten in Verbindung gebracht. HDL führt dagegen zu einem niedrigeren Risiko, weil es überschüssige LDL aus dem Blut entfernen kann. Schädliche Ablagerungen in den Gefäßen werden zur Leber transportiert. Dort können vom menschlichen Körper abgebaut werden.
Probanden wurden in drei verschiedene Ernährungsgruppen aufgeteilt
Für die aktuelle Studie untersuchten der Autor Dr. Hernáez und seine Kollegen die Daten von über 296 älteren Erwachsene mit einem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Die Probanden wurden zufällig einer vor drei unterschiedlichen Ernährungsgruppen zugeordnet. Eine diese Gruppen umfasste dabei eine mediterrane Diät, ergänzt mit dem erhöhten Konsum von extra nativem Olivenöl. Eine andere Gruppe erhielt eine fettarme Ernährung und die letzte Gruppe ernährte sich durch eine mediterrane Ernährung, welche mit dem Konsum von 30 Gramm Nüssen pro Tag angereichert wurde, erläutern die Wissenschaftler.
Probanden mussten ein Jahr lang die empfohlene Ernährung befolgen
Die Teilnehmer der Untersuchung waren durchschnittlich 66 Jahre alt. Die Probanden wurden gebeten, die ihnen zugewiesene Art der Ernährung für den Zeitraum von einem Jahr zu befolgen, sagen die Autoren. Nur die fettarme Ernährung wurde mit einem vermindertem LDL und Gesamtcholesterinspiegel assoziiert, fügen die Forscher hinzu. Keine der untersuchten Ernährungsarten erhöhte den HDL-Spiegel signifikant. Bei der Gruppe, welche eine mediterrane Ernährung mit Zusatz von Olivenöl erhalten hatte, zeigte sich allerdings eine besser Funktion der High-Density-Lipoproteine.
Mediterrane Ernährung reduziert Risiko für Herzerkrankungen und Krebs
Einige vorherige Studien hatten bereits eine mediterrane Ernährung mit einem Gewichtsverlust und einem reduzierten Risiko von Herzerkrankungen und einigen Krebsarten in Zusammenhang gebracht. Es war aber noch weitgehend unklar, ob die Ernährung oder andere Entscheidungen des Lebensstils dafür verantwortlich sind, erläutern die Forscher.
Alle getesteten Ernährungsarten wirken sich positiv auf die Gesundheit aus
Zu den Einschränkungen der aktuellen Studie gehörte die Tatsache, dass alle drei Arten der Ernährung relativ gesund waren und sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Aus diesem Grund war es schwierig, sinnvolle Unterschiede bei den Ergebnissen zu erkennen, fügen die Autoren hinzu.
Mediterrane Ernährung hilft Menschen Herzerkrankungen zu vermeiden
Eine mediterrane Ernährung reduziert das Risiko für die Entstehung von Herzkrankheiten. Der genaue Grund dafür ist aber noch weitgehend unbekannt, sagen die Experten. Es gebe vermutlich mehr als einen Grund, doch die Verbesserung der Funktionen von HDL durch eine mediterrane Ernährung mit Olivenöl könnte ein Mechanismus dafür sein, fügen die Wissenschaftler hinzu. Wenn Menschen ihre Gefahr für Herzerkrankungen verringern wollen, sei die mediterrane Ernährung vermutlich die am besten geprüfte Art der Ernährung zur Vermeidung dieses Risikos. (as)
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