Zu viele Menschen ernähren sich ungesund und gefährden dadurch ihre Lebenserwartung
Es gibt in der heutigen Zeit sicherlich viele Menschen, welche auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Trotzdem ist eine schlechte Ernährung immer noch weit verbreitet. Forscher fanden jetzt heraus, dass eine die ungesunde Ernährung der entscheidende Faktor bei einem von fünf Todesfällen weltweit ist.
Die Wissenschaftler der University of Washington stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass auf der ganzen Welt ein Fünftel aller Todesfälle auf ungesunde Ernährung zurückzuführen ist. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse der Global Burden of Disease-Studie in der Fachzeitschrift „The Lancet“.
Global Burden of Disease-Studie analysiert die Lebenserwartung weltweit
Millionen von Menschen verzehren Nahrung, die nicht gesund für den Körper ist. Eine Ernährung, welche nur wenig Vollkorn, Obst, Nüsse und Fischöle enthält aber dafür viel Salz umfasst, erhöht das Risiko eines frühzeitigen Todes, erläutern die Experten. Die aktuelle Global Burden of Disease-Studie kompilierte die Daten sämtlicher Staaten weltweit und bei Ländern mit nicht ausreichenden Daten wurden Schätzungen angestellt. Die Experten analysierten beispielsweise die generelle Lebenserwartung, die Ursachen und Risikofaktoren für einen frühzeitigen Tod und auftretende Krankheiten.
Wie hoch ist die durchschnittliche Lebenserwartung in den meisten Länder?
Die Mediziner fanden dabei heraus, dass Menschen in der heutigen Zeit generell länger leben. Die weltweite Lebenserwartung im Jahr 2016 lag bei Frauen bei 75,3 Jahren, bei Männern betrug sie 69,8 Jahre. Unter allen Ländern hatte Japan die höchste Lebenserwartung, diese lag bei etwa 84 Jahren. Die Zentralafrikanische Republik wies die geringste Lebenserwartung auf. Ddort wurden viele Menschen nur etwa 50 Jahre alt. Zum Vergleich: Die Lebenserwartung für Männer in Großbritannien, welche im Jahr 2016 geboren wurden, liegt bei 79 Jahren, und bei britischen Frauen beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 82,9 Jahre, erläutern die Wissenschaftler.
Die Ernährung ist ein sehr wichtiger Faktor für unsere Lebenserwartung
Unsere Ernährung ist der zweithöchste Risikofaktor für einen frühzeitigen Tod, gleich hinter dem Rauchen. Andere hohe Risiken umfassen beispielsweise zu Diabetes führende hohe Blutzuckerwerte, einen hohen Blutdruck, einen hohen Body-Mass-Index (BMI) und hohe Cholesterinwerte, sagen die Experten. Alle dieser Faktoren können mit einer ungesunden Ernährung in Zusammenhang gebracht werden, obwohl sie natürlich auch andere Ursachen haben können, erklären die Mediziner weiter.
Große Herausforderung für die Gesundheitssysteme
Die Auswirkungen einer ungesunden Ernährung sind sehr stark. Eine fehlerhafte Ernährung gehört zu den wirklich großen Problemen auf der Welt und betrifft immer mehr Menschen, sagen die Forscher. Seit einiger Zeit habe die ansteigende Fettleibigkeit viel Aufmerksamkeit erregt. Es sei aber unklar, ob Politiker die generelle Bedrohung durch eine ungesunde Ernährung erkennen und richtig darauf reagieren, berichten den die Experten weiter. Die ungesunde Ernährung und die damit zusammenhängende kürzere Lebenserwartung stelle eine wirklich große Herausforderung für die Gesundheitssysteme dar.
Die meisten Menschen essen zu wenig Obst
Oft wird das Problem im Zusammenhang mit der Ausbreitung der sogenannten westlichen Ernährung gesehen. Die wirkliche Erklärung ist aber nicht so einfach. Viele Menschen essen generell zu wenig Früchte. Eine Ernährung mit ausreichend Früchten hat viele gesundheitliche Vorteile. Meist konsumieren jedoch nur wohlhabende Menschen viel Obst, wobei es auch natürlich einige Ausnahmen gibt.
Menschen sollten unbedingt Vollkorn zu sich nehmen
Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken ist gesundheitsschädlich, was den meisten Menschen mittlerweile bekannt sein dürfte. Der Verzehr von rotem Fleisch ist auch ungesund, aber das Risiko für unsere Gesundheit fällt noch größer aus, wenn wir kein Vollkorn zu uns nehmen, erklären die Wissenschaftler. Die gesunden Verbindungen in unserer Ernährung müssen sorgfältig analysiert werden, um die Gesundheit der Menschen besser zu schützen, so die Experten weiter.
An 72 Prozent aller Todesfälle durch nicht übertragbare Krankheiten ist die Ernährung beteiligt
Kein Land auf der Welt ist in der Lag, das Problem mit den Auswirkungen einer ungesunden Ernährung alleine zu lösen. “Unser Anliegen sollte deswegen sein, über eine weltweite Bekämpfung dieses Problems nachzudenken”, sagen die Experten. Bei 72 Prozent der Todesfälle durch nicht übertragbare Krankheiten gehören Fettleibigkeit und eine fehlerhafte Ernährung zu den Risikofaktoren. Ischämische Herzerkrankungen sind die führende Ursache für frühzeitige Todesfälle weltweit, gefolgt von Lungenkrebs, Schlaganfällen und Erkrankungen der Lunge (chronisch obstruktive Lungenstörung).
Besonders im jungen Alter sollten Menschen auf eine gesunde Ernährung achten
“Unsere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Menschen generell länger leben und in den vergangenen zehn Jahren erhebliche Fortschritte bei der Absenkung der Sterberaten durch einige der schädlichsten Krankheiten der Welt erzielt wurden”, erklären die Forscher. Trotz dieser Fortschritte gebe es jedoch eine Unmenge von Problemen, welche immer weiter zunehmen. Zu diesen gehören beispielsweise Fettleibigkeit, psychische Störungen und sogenannte Substanzgebrauchsstörungen. Menschen sollten besonders während der frühen Jahre ihres Lebens und im mittleren Alter gut auf ihre Gesundheit achten, um so die Voraussetzungen für ein langes und gesundes Leben zu schaffen, raten die Experten. (as)
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