So bringen Sie Kinder zum Konsum von mehr Gemüse
Viele Eltern haben Probleme ihre Kinder zum Verzehr von Gemüse zu motivieren. Forscher fanden jetzt heraus, dass Kinder nicht dafür gelobt werden sollten, wenn sie tatsächlich mal ihr Gemüse aufessen. Der richtige Weg, die Kinder zum Verzehr des ihnen nicht schmeckenden Gemüses zu bringen, ist laut Aussage der Experten, die Kleinen einfach immer wieder damit zu konfrontieren.
Die Wissenschaftler der Ghent University in Belgien stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass Kinder leichter zum Verzehr von Gemüse gebracht werden können, wenn sie einfach immer wieder mit dem verhassten Gemüse konfrontiert werden. Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Food Quality and Preference“.
Lob und Belohnung sind verkehrt
Viel Kinder weigern sie strickt bei ihren Mahlzeiten das Gemüse zu essen. Der Geschmack scheint den Kindern nicht zuzusagen und sie essen meist lieber ungesunde Lebensmittel, wie beispielsweise Pommes Frites und Pizza. Eltern versuchen häufig ihre Kinder zum Verzehr von mehr Gemüse zu motivieren, indem sie den Nachwuchs loben oder ihnen kleine Belohnungen geben, wenn diese geringe Mengen von verschiedenen Gemüsesorten zu sich nehmen. Dies scheint allerdings der falsche Weg zu sein.
Wiederholte Konfrontation mit Gemüse führt zu mehr Verzehr
Eine bessere Möglichkeit, um Kinder dazu zu bringen, mehr Gemüse zu essen, welches dem Nachwuchs normalerweise nicht schmeckt, ist sie einfach immer wieder mit diesem Gemüse zu konfrontieren. In den Versuchen der Forscher wurde Kindern wiederholt Gemüse angeboten, dies erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass sie schließlich das Gemüse verzehrten und es ihnen besser schmeckte, verglichen Kindern, die
eine Belohnung für den Verzehr von Gemüse erhielten, sagen die Mediziner.
98 Probanden im Kindesalter nahmen an der Studie teil
Für die Studie untersuchten die Psychologen der belgischen Ghent University insgesamt 98 Kinder im Vorschulalter. Die Experten analysierten die Reaktion der Kinder auf zehn verschiedene Gemüsesorten, welche entweder gedünstet oder gekocht waren. Zu diesen untersuchten Gemüsesorten gehörten Fenchel, Chicorée, Zucchini, Pilze, Erbsen, Lauch, Rosenkohl, Rote Bete, Spinat und Blumenkohl. Ein Geschmackstest enthüllte, dass Chicorée den jungen Teilnehmern am schlechtesten schmeckte.
Kinder bewerteten wiederholt den Geschmack von Chicorée
Die Kinder bekamen eine Schüssel mit gedünstetem Chicorée und sollten sich selber aussuchen, wie viel sie davon essen möchten. Nach acht Minuten wurden sie dann gebeten, das Gericht mit sogenannten Cartoon-Gesichtsausdrücken als lecker, nur OK oder eklig zu bewerten. Dieser Versuch wurde einen Monat lang zweimal die Woche durchgeführt, mit einem anschließenden Geschmackstest nach acht Wochen.
Einige Teilnehmer erhielten verschiedene Belohnungen
Die Kinder wurden bei der Untersuchung in drei Gruppen aufgeteilt, wobei eine Gruppe gebeten wurde, die Schale mit Chicorée wiederholt ohne weitere Ermutigung zu probieren, während die anderen beiden Gruppen Belohnungen in Form von Aufklebern, Spielzeug oder verbalem Lob erhielten.
Ergebnisse der Untersuchung
Die Ergebnisse zeigten, das nach dem Versuch 81 Prozent der Kinder, die einfach den Chicorée probierten, ohne eine Belohnung zu erhalten, das Gemüse verzehrten. Wenn die Kinder Spielzeug oder Aufkleber zur Belohnung für den Verzehr erhielten, lag der Wert bei nur 68 Prozent. Wenn die Kinder mündlich gelobt wurden, verzehrten 75 Prozent das Gemüse.
Wiederholte Exposition ist der beste Weg
Alle Eltern wissen wie schwierig es ist, Kinder dazu zu bringen, ihr Gemüse zu essen. Viele Eltern bieten deswegen den Kindern verschiedene Belohnungen oder Süßigkeiten als Gegenleistung an, damit die Kinder ihre Gemüse aufessen. Die Ergebnisse unterstreichen allerdings, dass wiederholte Exposition die beste Möglichkeit ist, die Kinder zum Gemüseverzehr zu bewegen, erläutern die Studienautoren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.