Durch neuen Test können atypische Parkinson-Fälle schneller erkannt werden
Parkinson ist eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Mediziner suchen schon lange nach Mitteln und Wegen, um diese Erkrankung schneller zu identifizieren und effektiver zu behandeln. Forscher fanden jetzt heraus, dass durch eine Blutprobe Parkinson und das sogenannten atypische Parkinson-Syndrom gut erkannt werden können.
Ein Team aus Wissenschaftlern der Lund University und des Skåne University Hospitals in Malmo stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass mit der Hilfe einer Blutprobe eine bestimmte Form von Parkinson schnell und effektiv erkannt werden kann, auch bereits in frühen Stadien der Krankheit. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Neurology“.
Was ist Parkinson?
Parkinson ist eine progressive neurologische Erkrankung. Betroffene weisen langsame Bewegungen sowie steife und unflexible Muskeln auf. Die Erkrankten leiden außerdem unter unkontrollierten Bewegungsstörungen und Muskelzittern. Aus diesem Grund wird die Erkrankung auch häufig als sogenannte Schüttelkrankheit bezeichnet. Die Krankheit kann zu Depressionen, Ängsten, Balance-Problemen, einem Verlust des Geruchssinns und Gedächtnisstörungen führen.
Wie verbreitet ist Parkinson in Deutschland?
Parkinson ist eine Krankheit, die besonders ältere Menschen betrifft. Alleine in Deutschland gibt es etwa 300.000 Menschen mit Parkinson. Viele Betroffene erkranken zwischen dem 50. und 79. Lebensjahr. Insgesamt sind mehr Männer von der Krankheit betroffen als Frauen.
Experten entwickeln schnelleren Methode zur Diagnose von Parkinson
Bisher wurde die Erkrankung durch einem sogenannten Spinalflüssigkeitstest bestimmt. Die Mediziner haben jetzt aber eine schnellere und einfachere Methode zur Feststellung entwickelt. Durch eine einfache Blutprobe ist es möglich, die Krankheit festzustellen. Ein bestimmtes Protein (Nfl) im Blut ist eine zuverlässiger Marker für eine Parkinson-Erkrankung, erläutern die Experten.
Derzeit gibt es keine Heilung für Parkinson
Das schnelle Feststellen der Erkrankung ist durchaus wichtig, obwohl es derzeit noch keine Heilung für die Krankheit gibt. Eine rasche Früherkennung kann nämlich dabei helfen, die Symptome der Erkrankung möglichst lange hinauszuzögern. Es wird allgemein angenommen, dass Parkinson bereits lange bevor die ersten Symptome auftreten beginnt, fügen die Experten hinzu.
Einfacher Bluttest beim Arzt kann Klarheit bringen
Unsere Erkenntnisse sind spannend, denn wenn Parkinson oder ein sogenanntes atypisches Parkinson-Syndrom vermutet werden, kann in Zukunft eine einfache Blutprobe bei einem Arzt genaueren Aufschluss darüber geben, erläutert der Autor Dr. Hansson.
Schneller Test führt zu besserer Grundversorgung
Die Studie lieferte Beweise dafür, dass die sogenannten Nfl-Werte im Blut sich zwischen der Parkinson-Krankheit und atypischen Parkinson-Syndromen mit einer hohen diagnostischen Genauigkeit unterscheiden, erklären die Forscher. Dieser leicht zugängliche Biomarker der axonalen Degeneration könne die diagnostische Aufarbeitung von Patienten mit Parkinson-Symptomen in spezialisierten Kliniken sowie in der Grundversorgung verbessern, fügen die Experten hinzu.
Atypisches Parkinson-Syndrom führt häufiger zum Tod
Das atypische Parkinson-Syndrom ist zwar sehr selten, aber es schreitet viel schneller voran. Diese Form der Erkrankung ist auch eher Ursache für den Tod der Betroffenen als die normale Parkinson-Krankheit, erklären die Wissenschaftler. Darum sei ein frühzeitige Erkennung und eine bestmögliche Behandlung besonders wichtig für Patienten und ihre Familien. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.