Tipps zur Medikamenteneinnahme: Keine Scheu vor großen Tabletten
Schmerzmittel, Cholesterin- oder Blutdrucksenker, Blutverdünner: Millionen Patienten in Deutschland sind auf die regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen. Doch manche Menschen bekommen einen Würgereiz oder eine Schlucksperre, wenn sie große Tabletten zu sich nehmen müssen. Ein einfacher Trick kann ihnen helfen, das Arzneimittel runter zu bekommen.
Schluckprobleme bei der Medikamenteneinnahme
Einer älteren Untersuchung zufolge schluckt jeder Deutsche durchschnittlich 1,5 Medikamente täglich. Doch viele Menschen bekommen einen Würgereiz oder eine Schlucksperre, wenn sie große Tabletten zu sich nehmen müssen. Jeder zehnte Betroffene mit solchen Schluckproblemen verzichtet daher ganz auf die Medikamente, berichtet die Krankenkasse Barmer in einer Mitteilung. Dabei gibt es Tricks, die das Einnehmen erleichtern können.
Einfacher Trick hilft beim Schlucken großer Pillen
„Patienten, die Probleme beim Tablettenschlucken haben, denken oft zu viel über mögliche Schwierigkeiten beim Schlucken nach und sperren sich so unbewusst dagegen“, erklärt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer.
„In diesem Fall kann es helfen, sich im Vorfeld klarzumachen, dass man beim Essen oft größere Happen schluckt“, so die Expertin.
Insbesondere Menschen, die täglich mehrere Pillen zugleich einnehmen müssen, haben oft Probleme.
Sie sollten bei Schluckbeschwerden den Arzt nach Alternativen fragen. Viele Wirkstoffe gibt es auch in Form von Tropfen, Saft oder als Schmelztablette, die direkt auf der Zunge zergeht. Dies ist auch für die Medikamenteneinnahme für Kinder von Vorteil.
Mundschleimhaut befeuchten
Falls es keine Alternative zur Tablette gibt, sollte man schon vor der eigentlichen Einnahme einen Schluck trinken, um die Mundschleimhaut zu befeuchten. Das lässt die Tablette leichter gleiten.
Zudem sollte man mindestens 200 Milliliter Flüssigkeit trinken, damit kein Wirkstoff am Rachen oder der Speiseröhre kleben bleibt.
Am besten geeignet ist Leitungswasser. Getränke wie Kaffee, Saft oder Milch hingegen können die Wirksamkeit des Präparats beeinflussen.
Bestimmte Medikamente nicht mit Milchprodukten oder Fruchtsäften mischen
Sofern aus pharmazeutischer Sicht nichts dagegen spricht, kann die Tablette auch mit etwas zerkautem Brot oder einer zerdrückten Banane eingenommen werden.
Allerdings ist das nicht bei jeder Tablette erlaubt, denn manche Arzneimittel vertragen sich nicht gut mit bestimmten Lebensmitteln. Ein Beispiel dafür sind einige Antibiotika, die man nicht mit Joghurt oder Quark mischen sollte.
Auch Grapefruit sollte man nicht mit bestimmten Arzneimitteln kombinieren. Hinweise dazu kann der behandelnde Arzt oder Apotheker geben.
Große Tabletten besser nicht zerteilen
Ähnliches gilt für das Teilen von Tabletten. „Nicht jede Rille auf einer Tablette ist eine Sollbruchstelle, manche sind tatsächlich nur Zierde“, sagt Günther.
„Man sollte Tabletten nur teilen, wenn dies ausdrücklich in der Packungsbeilage erlaubt ist. Ist das Präparat dafür gar nicht vorgesehen, kann unter Umständen die Wirkung verloren gehen oder im Gegenteil sogar mehr Wirkstoff in den Körper gelangen als im vollständigen Zustand“, erklärt die Apothekerin.
Noch ein weiterer Tipp: Arzneimittel nicht im Liegen einnehmen. Denn dadurch wird der Transport des Medikaments in den Magen erschwert. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.