Forscher setzen bestimmtes Protein ein, damit Eis länger fest bleibt
Eiscreme gehört gerade im Sommer zu den liebsten Süßigkeiten von jung und alt. Doch wer nicht schnell genug isst, riskiert klebrige Finger und Flecken von herunter tropfendem Eis. Das könnte bald ein Ende haben. Denn schottische Forscher haben offenbar eine Methode entwickelt, die das schnelle Schmelzen verhindern soll. Demnach könne ein bestimmtes Protein bei der Herstellung helfen, dass das Eis nicht nur fester, sondern auch cremiger werde.
Tropf-Problem könnte in spätestens fünf Jahren gelöst sein
Ob Zitrone, Pistazie oder Joghurt: Fast jeder liebt Eis, egal ob sechs oder sechzig Jahre. Doch beim Genuss der Eiscreme gilt es, vor allem bei warmen Temperaturen, schnell zu sein. Denn sonst läuft die Schoko- oder Erdbeersoße oft schon nach wenigen Minuten aus der Waffel und sorgt für Klebefinger und Tropfen auf der Kleidung. Doch wie schottische Wissenschaftler der Universitäten in Edinburgh und Dundee nun behaupten, könnte dieses bekannte Szenario in drei bis fünf Jahren der Vergangenheit angehören.
Protein ist natürlichen Ursprungs
Wie die University of Edinburgh berichtet, entdeckten die Forscher ein natürlich vorkommendes Protein, durch welches das Eis weniger schnell schmelze als bei herkömmlichen Inhaltsstoffen. Die Methode funktioniere demnach ganz ohne Chemie, denn das unter der Bezeichnung „BsIA“ bekannte Protein sei natürlichen Ursprungs. „Es hat Spaß gemacht, an der Anwendbarkeit eines Proteins zu arbeiten, das ursprünglich aufgrund seines praktischen Zwecks in Bakterien identifiziert wurde“ so Dr. Nicola Stanley-Wall von der University of Dundee.
Feine Konsistenz wie bei Luxus-Eiscremes
Es handele sich demnach um ein natürliches Produkt, welches unter anderem bei der Fermentierung von Lebensmitteln zum Einsatz kommt und z.B. in vielen asiatischen Gerichten vorhanden ist. Im Eis würde das „BsIA“ dadurch wirken, dass es die enthaltenden Fetttröpfchen, Luftbläschen und das Wasser stärker aneinander binde. In der Folge bleibe die Eiscreme fester und schmelze bei warmen Temperaturen nicht mehr so schnell dahin wie bisher. Zudem könnten sich durch die Protein-Verbindungen keine kleinen Eiskristalle mehr bilden. Stattdessen entstehe durch die neue Methode eine feine, geschmeidige Konsistenz „ähnlich derer von Luxus-Eiscremes“, so die Mitteilung weiter.
Großes Potenzial zur Verbesserung der Qualität
Um ihre Idee zu schützen, hätten die Forscher das neue Verfahren bereits als Patent angemeldet. Ihrer Einschätzung nach könne das Eis mit dem speziellen Protein innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre erhältlich sein. „Wir sind begeistert von dem Potential, das dieser neue Inhaltsstoff für die Verbesserung von Eiscreme hat, sowohl für die Verbraucher als auch für die Hersteller“, so Professor Cait MacPhee von der University of Edinburgh. (nr)
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