Keime im Speiseeis bei Kontrollen entdeckt
Rund acht Liter Eis verzehrt der durchschnittliche Deutsche pro Jahr. Wie fast alle Lebensmittel wird Speiseeis regelmäßig von Experten kontrolliert. In hessischen Eisdielen haben Behörden nun zahlreiche Proben untersucht und in jeder 16. davon Bakterien entdeckt.
Keime, die auch im Darm vorkommen
Kontrolleure haben bei der Untersuchung von Eis in hessischen Eisdielen in etwa jeder 16. Probe Bakterien entdeckt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Den Angaben zufolge waren diese jedoch nicht gesundheitlich bedenklich. Das Hessische Landeslabor (LHL) berichtete demnach am Dienstag in Gießen, dass es sich nicht um Salmonellen oder Listerien gehandelt habe, sondern um Keime, die auch im Darm vorkämen. „Die hier nachgewiesenen Keime stammten aus der Familie der Enterobacteriaceae, die auch Bestandteil einer gesunden Darmflora bei Mensch und Tier sind. Sie dienen als Indikatoren für Hygienemängel und fäkale Verunreinigungen“, erklärte der Direktor des Hessischen Landeslabors, Prof. Dr. Hubertus Brunn.
Letzten Sommer wurden mehr Keime gefunden
Meist gelangten die Bakterien über den Portionierer ins Eis, der auch bei Hitze in vielen Fällen im stehenden Wasser aufbewahrt wird. Prof. Brunn erklärte dazu in einer Mitteilung: „Das sind für Keime ideale Bedingungen, unter denen sie sich natürlich munter vermehren.“ Insgesamt wurden 379 Proben untersucht. Wie es heißt, wurden im Vergleich zu einer Stichprobe im vergangenen Sommer, nun deutlich weniger Keime entdeckt. Damals waren die Kontrolleure noch bei rund jeder achten Probe fündig geworden. Allerdings hatten sie in diesem Jahr bei der geschlagenen Sahne aus Automaten viel zu beanstanden. Den Angaben zufolge waren mehr als zwei Drittel der insgesamt 147 Proben nicht in Ordnung. Dies war deutlich mehr als im letzten Jahr mit einer Quote von 42 Prozent. Laut Brunn kann es hierfür mehrere Grunde geben, wie zum Beispiel eine unzureichende Reinigung oder ein falscher Umgang mit den Geräten.
Rund acht Liter Eis verzehrt ein Deutscher pro Jahr
Speiseeis wird aus Wasser, Milch, Sahne und teilweise auch aus Eigelb hergestellt. Dazu kommen oft Geschmacksstoffe, viel Zucker und die späteren Geschmacksrichtungen wie Vanille, Schokolade, Erdbeere oder Waldmeister. Umfragen zufolge essen Deutsche am liebsten Vanilleeis, dicht gefolgt von Schokoladeneis. Der durchschnittliche Bundesbürger verzehrt jedes Jahr rund acht Liter Eis. Enterobakterien, die von den hessischen Kontrolleuren gefunden wurden, sind zwar nicht direkt gesundheitsgefährdend. In Ausnahmefällen können sie Gesundheitsexperten zufolge aber bei Personen mit geschwächtem Immunsystem Beschwerden wie Bauchschmerzen, Magen- und Darmerkrankungen oder Durchfall auslösen. (ad)
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