Neue Leitlinie Eisenmangel: Nicht nur ein Ernährungsproblem
Eisenmangel ist ein ernsten weltweiten Gesundheitsproblem. Rund zwei Milliarden Menschen sind davon betroffen. Ein australisch-europäisches Forschungsteam hat nun neue evidenzbasierte Leitlinien für den Umgang mit Eisenmangel veröffentlicht, um die Behandlung dieses weit verbreiteten Mangels zu verbessern.
Forschende des Walter and Eliza Hall Institute veröffentlichten kürzlich eine neue Leitlinie zum evidenzbasierten Umgang mit Eismangel. Der Leitfaden wurde in dem renommierten Fachjournal „The Lancet“ publiziert.
Eisenmangel ist ein ernstes Gesundheitsproblem
Den Expertinnen und Experten zufolge ist Eisenmangel eine Hauptursache für Anämien, also einem Mangel an roten Blutkörperchen oder Hämoglobin. Eisenmangel und Anämie können schwerwiegende langfristige gesundheitliche Folgen haben, insbesondere bei Kindern. Sie deuten zudem auf andere ernste Gesundheitszustände hin, die behandelt werden sollten.
Neuste Erkenntnisse zusammengefasst
Neuste Forschungsarbeiten haben zu bedeutenden Aktualisierungen der bewährten Verfahren sowohl in der Diagnose als auch in der Behandlung von Eisenmangel geführt. Diese neuen Erkenntnisse sind nun in den aktualisierten Leitfaden eingeflossen. Die Forschenden erwarten „erhebliche und langfristige gesundheitliche Vorteile“ durch die Umsetzung der Leitlinie.
Eisenmangel kann Herzprobleme und Entwicklungsstörungen verursachen
Dem Leitfaden zufolge kann Eisenmangel eine Reihe von Gesundheitsproblemen verursacht, darunter auch Herzprobleme. Besteht ein Eisenmangel während einer Schwangerschaft oder tritt dieser bei Kindern auf, drohen Entwicklungsprobleme. „Eisenmangel zu diagnostizieren und die Ursachen dieser Anämie zu verstehen und zu behandeln, kann der Gesundheit von Menschen jeden Alters einen entscheidenden Schub geben“, betont Leitlinienautor Sant-Rayn Pasricha, der Hämatologe am Royal Melbourne Hospital ist.
Eismangel kann auf ernste Krankheiten aufmerksam machen
Während Eisenmangel oft durch fehlendes Eisen in der Nahrung hervorgerufen wird, kann er auch ein Zeichen für ernsthafte Gesundheitsprobleme wie Darmkrebs oder Zöliakie sein. „Es ist wirklich wichtig, dass die Ursache des Eisenmangels genau untersucht wird und nicht nur die Patienten angewiesen werden, Eisenpräparate einzunehmen“, unterstreicht Jason Tye-Din aus dem Leitlinien-Team.
Immer den Grund für vorliegenden Eisenmangel untersuchen
Wenn nicht untersucht werde, warum ein Eisenmangel auftritt, können ernsthafte Gesundheitsprobleme übersehen werden. In manchen Fällen könne dies lebensbedrohliche Konsequenzen für die Betroffenen haben. „Dies ist etwas, das wir in der Überprüfung wirklich hervorgehoben haben“, so Tye-Din. (vb)
Mehr über Eisenmangel erfahren Sie in dem Artikel: Eisenmangel – Ursachen, Symptome und Behandlung.
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Walter and Eliza Hall Institute: Iron deficiency can be managed better (veröffentlicht: 05.12.2020), wehi.edu.au
- Sant-Rayn Pasricha, Jason Tye-Din, Martina U Muckenthaler, et al.: Iron deficiency; in: The Lancet, 2020, thelancet.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.