Wie viel Eisen ist wirklich nötig?
Wenn bei Menschen bestimmte Mangelerscheinungen auftreten, nehmen sie oft Tabletten oder andere Präparate, um diese auszugleichen. Doch solche Produkte müssen nicht immer hilfreich sein, denn einige scheinen auch negative Nebenwirkungen zu haben. Wissenschaftler vom „Imperial College London“ warnten jetzt vor der Einnahme vom Eisentabletten. Diese stünden im Verdacht, unsere DNA zu schädigen.
Nahrungsergänzungsmittel sollten unserem Körper helfen, auftretende Mangelerscheinungen auszugleichen. Viele Menschen leiden unter Eisenmangel und nehmen deswegen Tabletten ein. Aber gerade diese Tabletten scheinen negative Effekte auf unsere Gesundheit zu haben. Forscher vom „Imperial College London“ stellten jetzt in einer Studie fest, dass Eisen-Tabletten unserer DNA schaden. Die Wissenschaftler veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Untersuchung in der aktuellen Fachzeitschrift „Plos one“.
Eisen-Tabletten können DNA-Schäden in zehn Minuten auslösen
Bei Eisenmangel (Sideropenie) nutzen viele Betroffene Tabletten, um die Mangelerscheinungen auszugleichen. Oft ist Eisenmangel symptomlos und somit nicht einfach zu bemerken. Der Magel an Eisen kann viele Folgeerkrankungen verursachen, wie beispielsweise diffusen Haarausfall, brüchige Nägel, Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsstörungen und Müdigkeit. Um diese negativen Auswirkungen zu vermeiden, nehmen Betroffene oft Eisen-Tabletten ein. Alleine in England und Wales werden jedes Jahr etwa sechs Millionen Verschreibungen für Eisen-Tabletten ausgegeben, erklären die Experten. Diese könnten allerdings schädlich für unseren Körper sein, warnen die Mediziner. Die neusten Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Entwickler von solchen Tabletten über die Menge an enthaltenem Eisen nachdenken sollten. Die Auswirkungen auf unseren Körper müssen beachtet werden. Die Eisenkonzentrationen bei Standardbehandlungen durch Tabletten könnte innerhalb von zehn Minuten DNA-Schäden in uns auslösen, warnen die Wissenschaftler in ihrer Studie.
Welche Menschen benötigen wirklich mehr Eisen?
Eisen ist ein integraler Bestandteil des Lebens. Ohne Eisen würde beispielsweise unser Immunsystem nicht richtig funktionieren, allerdings müssen wir deshalb normalerweise nicht extra zusätzliche Eisenpräparate einnehmen, sagen die Mediziner. Aber es gibt auch Personen, die wirklich mehr Eisen brauchen. Besonders schwangere Frauen benötigen viel Eisen. Die empfohlene Tagesdosis für schwangere Frauen beträgt 27 Milligramm Eisen pro Tag, im Vergleich zu 15 bis 18 Milligramm pro Tag für Frauen, die nicht schwanger sind oder stillen. Auch die Menstruation entzieht dem Körper seine Eisenspeicher. Wenn Sie unter besonders starken Menstruationsblutungen leiden, kann Ihr Arzt einen Bluttest durchführen, um eventuellen Eisenmangel festzustellen, erläutern die Forscher. Wenn Sie regelmäßig intensive sportliche Übungen durchführen, sollten Sie ebenfalls Ihre Eisenaufnahme um bis zu 30 Prozent erhöhen, raten die Experten.
Verringertes Risiko von Herzleiden dank Eisenverlust durch Menstruation
Männer brauchen normalerweise kein zusätzliches Eisen einzunehmen, wenn Sie nicht unter Krankheiten leiden, die einen chronischen Blutverlust verursachen. Allerdings haben sie teilweise schon durch erbliche Bedingungen ein erhöhtes Risiko überschüssiges Eisen aufzubauen, warnen die Forscher. Frauen zeigen laut Aussage der Forscher vor ihrer Menopause ein geringes Risiko für Herzerkrankungen, was auf die Menstruation zurückgeführt werden könne. Die Daten von der „Framingham Heart Study“ würden darauf hindeuten, dass der monatliche Verlust von Eisen durch die Menstruation helfen kann, das Risiko von Herzerkrankungen zu senken, erläutern die Experten. Wenn bei Frauen die Menopause einsetzt, steige auch das Risiko für Herzerkrankungen. Die Speicherung von Eisen bei Frauen nach der Menopause führe zu einem erhöhten Risiko entsprechender Erkrankungen. Betroffene Frauen sollten daher auf eine zusätzliche Eisenzufuhr verzichten, warnen die Wissenschaftler.(as)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.