Eltern haben einen großen Einfluss darauf, ob und wie viel Alkohol ihre Kinder trinken
Es gibt viele Menschen auf der Welt, die am Wochenende gerne um die Häuser ziehen und dabei auch einige alkoholische Getränke konsumieren. Auch in Deutschland gehört es oft einfach zur Geselligkeit, Bier oder Wein mit Bekannten zu trinken. Problematisch wird es, wenn Jugendliche durch unseren leichtfertigen Umgang mit Alkohol ebenfalls dazu motiviert werden, Alkohol zu trinken. Forscher fanden jetzt heraus, dass Eltern durch ihren eigenen Umgang mit Alkohol und ihre Erziehung einen massiven Einfluss darauf haben, ob und wie viel ihr Kind trinkt.
Gerade in der Jugend trinken Heranwachsende gerne Alkohol – öfter auch mal mehr, als eigentlich gut für sie wäre. Wissenschaftler stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass Eltern großen Einfluss darauf haben, ob und wie viel ihr Kind trinkt. Heutige strengere Erziehungsmaßnahmen haben scheinbar dazu geführt, dass Jugendliche weniger Alkohol trinken. Die Mediziner des „Institute of Alkohol Studies“ veröffentlichten Ihre Ergebnisse in einer Pressemitteilung.
Die Erziehung beeinflusst, wie viel Alkohol unsere Kinder trinken
Die meisten Erwachsenen kennen die Folgen des übermäßigen Alkoholonsums aus dem eigenen Leben. Als Teenager waren sie auf einer Party eingeladen, haben dort viel zu viel getrunken und den gesamten nächsten Tag mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen verbracht. Aber wovon hängt es eigentlich ab, wie vernünftig wir als Jugendliche mit Alkohol umgehen? Experten stellten in einer aktuellen Studie fest, dass der Umgang der eigenen Eltern mit Alkohol und die angewendeten Erziehungsmethoden einen großen Einfluss darauf haben, wie unsere Kinder mit Alkohol umgehen. Vielleicht liegt hierin die Erklärung dafür, warum Menschen in Deutschland überdurchschnittlich viel Alkohol trinken.
Wenn Teenager viel trinken, sind Eltern meist nicht unschuldig
Wenn Teenager viel und häufig trinken, kann daraus schnell ein Problem entstehen. Eine gewisse Mitschuld daran trifft meist auch die Eltern. Diese haben beispielsweise eine schlechte Vorbildfunktion beim Umgang mit Alkohol gezeigt oder nicht genug auf ihr Kind eingewirkt. Ein strengerer Umgang mit Alkohol kann Kinder davon abhalten, im frühen Alter zu viel Alkohol zu trinken, sagen die Mediziner.
Probleme mit trinkenden Minderjährigen im Alter von elf bis 15 Jahren
Ab welchem Alter Teenager Alkohol konsumieren dürfen, ist in vielen Ländern unterschiedlich. In den vereinigten Staaten ist das gesetzliche Mindestalter beispielsweise 21 Jahre. Natürlich machen viele Jugendliche jedoch schon vorher erste Erfahrungen mit dem berauschenden Getränk. In Großbritannien gab es die letzten Jahrzehnten beispielsweise ein Problem mit trinkenden Teenager im Alter von elf bis 15 Jahren, erläutern die Experten.
Strengere Erziehung führt zu Rückgang des Trinkens bei Heranwachsenden
Im Jahr 2003 zeigten Zahlen aus Großbritannien, dass etwa 61 Prozent der elf bis 15 jährigen Heranwachsenden schon Alkohol getrunken hatten oder es sogar häufiger taten. Durch bessere und strengere Strategien bei der Erziehung, hat sich diese Zahl mittlerweile fast halbiert, sagen die Autoren. Im Jahr 2014 lag der Wert nur noch bei 38 Prozent. Wissenschaftler vom Institute of Alkohol Studies versuchten jetzt bei ihrer Untersuchung, die Ursachen für den drastischen Rückgang festzustellen.
Mögliche Gründe für den Rückgang des Alkoholkonsums
Es könnte mehrere Gründe für den Rückgang des Alkoholkonsums bei Teenager geben. Beispielsweise könnten die stark steigenden Preise für Alkohol Jugendliche davon abhalten, Alkohol zu erwerben und sich zu betrinken, sagen die Mediziner. Oder Jugendliche lehnen Alkohol ab, weil sie bereits bei ihren Eltern die negativen Folgen des Konsums erlebt haben. Die meisten Wissenschaftler unterstützen aber die Theorie, dass vor allem eine strengere Erziehung zu diesem massiven Rückgang geführt hat.
Es ist wichtig eine Umkehrung des positiven Trends zu verhindern
Die Studie ist ein weiterer wichtiger Schritt, um zu verstehen, warum der Alkoholkonsum bei Minderjährigen gesunken ist, erläutern die Mediziner. Es ist wichtig, die erfreulichen Fortschritte der letzten Jahre auszubauen und eine Umkehr des Trends zu verhindern, betont Katherine Brown Direktorin des Institute of Alkohol Studies. Was auch immer der Grund war, es ist schön zu sehen, dass der Alkoholkonsum bei Minderjährigen in den nächsten Jahren zu einer Vollbremsung kommen könnte, fügt die Expertin hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
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