Eltern sollten Ängste von Kindern nicht abtun
05.06.2012
„Davor brauchst Du doch keine Angst haben“, sagen vielfach Eltern, wenn Kinder von ihren Ängsten erzählen. Eben jener Ausspruch ist aber falsch, um Kindern die Ängste zu nehmen, wie der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP) berichtet. Vielmehr sollten Eltern die Angst des Kindes ernst nehmen und gemeinsam nach Gründen suchen.
Auch Kinder haben Ängste. Vielfach werden diese von der Erwachsenenwelt mit den Worten abgetan, „du brauchst keine Angst zu haben“. Statt dem Beschwichtigen sollten Eltern vielmehr auf die Ängste eingehen und ernst nehmen. Indem vertraute Erwachsene die Befürchtungen nicht weg argumentieren, sondern Hilfestellung anbieten, helfen sie den Kindern am Besten die Ängste zu überwinden. Im darauffolgenden Schritt sollten Eltern ihren Kindern vorschlagen, gemeinsam nach den Ursachen zu forschen und der Angst damit auf den Grund zugehen, sagt Ingo Spitczok von Brisinski vom Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP). Das ist jedoch vielfach nicht einfach: Nicht immer können die Kleinen offen über ihre Sorgen sprechen.
Schlafstörungen und Bauchschmerzen als Hinweis auf Ängste
Stattdessen reagieren viele Kinder mit auffälligen Verhaltensweisen in dem sie sich häufig festklammern, unter Schlafstörungen leiden oder über körperliche Symptome wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder unter ähnlichen nicht-organischen Beschwerden klagen.
Ängste unterscheiden sich je nach Altersstufen. Babys haben meistens Angst vor Fremden, Einjährige befürchten den Verlust der Eltern. Kinder ab dem dritten und vierten Lebensjahr zeigen manchmal Ängste vor dem Alleinsein, Stürmen, Tiere oder der Dunkelheit. Meist sind die ängstlichen Phasen in der Kindheit nur sehr kurzlebig.
Wenn die Altersstufen durchschritten sind und die Jüngsten sich an die Umstände gewöhnt haben, verlieren die meisten Kinder ihre Ängste. Beobachten Eltern, dass die Ängste weiterhin in ausgeprägter Form bestehen bleiben, sollte die professionelle Hilfe eines Kinder- und Jugendtherapeuten oder eines Facharztes in Anspruch genommen werden. (sb)
Bild: Alexandra H. / pixelio.de
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