Studie: Mehrfachbelastung macht junge Eltern nicht öfter krank
24.09.2014
Während der sogenannten „Rushhour des Lebens“ sind zwar viele junge Mütter und Väter durch ihren Job und die Kindererziehung oft mehr als ausgelastet, doch offensichtlich sind sie deshalb nicht häufiger krankgeschrieben als andere Erwerbstätige. Wer in jungen Jahren allerdings nicht so sehr auf seine Gesundheit achtet, läuft Gefahr, im Alter an chronischen Krankheiten zu leiden.
Viele Eltern achten weniger auf ihre Gesundheit
Viele Mütter und Väter machen im Spagat zwischen Job und Kindern häufig Abstriche bei sich selbst und achten weniger auf ihre Gesundheit. Und obwohl Erwerbstätige in der sogenannten „Rushhour des Lebens“ mehr belastet sind, sind sie einer Studie zufolge nicht zwingend öfter krank. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Krankenkasse DAK, die am Dienstag in Frankfurt vorgestellt wurde. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hat die DAK dafür den Krankenstand ihrer Mitglieder analysiert und bundesweit 3.000 Menschen repräsentativ befragt.
„Rushhour des Lebens“
Als „Rushhour des Lebens“ wird von Sozialwissenschaftlern die Altersspanne zwischen 25 und 39 Jahren bezeichnet, in der sich viele Anforderungen, etwa bezüglich der Familien- und Karriereplanung ballen. „Obwohl viele Männer und Frauen ab 25 Jahren wegen Mehrfachbelastung unter Druck stehen, wirkt sich das kaum bei den Krankschreibungen aus“, erklärte Gregor Reitz, Chef der DAK Frankfurt. „Sie fallen im Job seltener aus als jüngere Kollegen und sind kürzer krankgeschrieben als die Älteren.“
In jungen Jahren bilden sich Ansätze für spätere chronische Krankheiten
Trotzdem wird festgestellt, dass erwerbstätige Eltern laut DAK weniger auf ihre Gesundheit achten. So „machen viele Mütter und Väter“ der Studie zufolge „im Spagat zwischen Job und Kindern Abstriche bei sich selbst“. Es wurde angegeben, dass sie nicht so oft Sport trieben und weniger schliefen. Des Weiteren gab über die Hälfte der Befragten an, nicht genug Zeit für sich selbst zu haben. Möglicherweise könnte sich all das im späteren Leben rächen: „Der in dieser Gruppe niedrigere Krankenstand darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich in diesem Alter Ansätze für chronische Krankheiten bilden.“
Prävention durch gesunden Lebensstil
Zu ähnlichen Ergebnissen kam der Gesundheitsreport der DAK, welcher Anfang des Jahres vorgestellt wurde. Darin wurde unter anderem auf die späteren Folgen der gesundheitlichen Probleme der jungen Generation hingewiesen. Von den Befragten hatten damals viele angegeben, Rückenschmerzen zu haben und depressive Phasen zu erleben. Zudem sei für manche Bluthochdruck, der oft mit Stress und Bewegungsmangel in Verbindung steht, ein Problem. Die Krankenkasse hatte in diesem Zusammenhang mitgeteilt, dass gerade in dieser Lebensphase Prävention durch einen gesunden Lebensstil wichtig sei. (ad)
Bild: Rolf van Melis / pixelio.de
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