Unerträgliche Regelschmerzen: Junge Frau warnt vor Folgen von Endometriose
Regelschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden während der Menstruation. Wenn die Schmerzen jeden Monat besonders stark ausfallen, könnte Endometriose dahinter stecken – eine Erkrankung, die oft unentdeckt bleibt. Eine junge Australierin hat nun mit einem mutigen Bild auf das Frauenleiden aufmerksam gemacht.
Gebärmutterschleimhaut wuchert außerhalb der Gebärmutterhöhle
Endometriose gilt als eines der häufigsten aber auch der am schwierigsten zu diagnostizierenden Frauenleiden. Bei der schmerzhaften chronischen Erkrankung wuchert die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle. Endometriose bleibt oft über Jahre hinweg unerkannt. Eine junge Frau aus Australien hat nun mit einem mutigen Bild auf die Erkrankung aufmerksam gemacht.
Eine Million Frauen in Deutschland betroffen
Schätzungen zufolge leiden allein in Deutschland etwa eine Million Frauen an Endometriose. Jedes Jahr kommen 40.000 neue Fälle hinzu. Die Erkrankung zählt zu den häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit.
Wie das Universitätsklinikum Münster (UKM) in einer Mitteilung schreibt, dauert es im Schnitt acht bis zwölf Jahre, bis Ärzte die oft diffusen Beschwerdebilder ihrer Patientinnen richtig zu deuten wissen.
Die Wucherungen des Gebärmuttergewebes führen zu Verklebungen und Verwachsungen an vielen Organen und sogar Nerven.
Hauptsächlich sind der Bauch- und Beckenraum betroffen – grundsätzlich kann das Endometrium aber überall im Körper wachsen.
Starke Regelschmerzen
Zu den typischen Symptomen der Krankheit zählen unter anderem starke Regelschmerzen, chronische Unterbauchschmerzen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
Wenn die Endometriose in der Blase oder im Darm auftritt, sind zudem in selteneren Fällen Blut im Urin, Blut im Stuhl oder Beschwerden beim Wasserlassen möglich.
Bei einigen Frauen treten zudem unspezifische Beschwerden wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel und Magenprobleme auf.
In vielen Fällen bilden sich auch schmerzhafte Zysten.
Junge Frau macht mit Bild auf Endometriose aufmerksam
Auch bei der 27-jährigen Thessy Kouzoukas haben sich Zysten gebildet. Eine davon ist bei der jungen Endometriose-Patientin aus Australien in ihrem Bauchraum geplatzt.
Auf Instagram veröffentlichte sie ein Foto, das einen Vorher-Nachher-Vergleich ihres Bauches zeigt.
Auf der einen Seite hat sie einen normalen, flachen Bauch, auf der anderen wölbt sich der Unterbauch in Kugelform auf.
Sie erklärte: „Links ist mein Bauch drei Wochen nach der geplatzten Zyste (vor fünf Wochen). Rechts bin ich jetzt, ich nehme das Medikament „Synarel“, das meine Hormonproduktion gestoppt hat und mich im Alter von 27 in die Menopause versetzt hat.“
„Das ist schockierend für die Leute. Das bin ich. Das ist Endometriose“, schreibt Thessy unter dem Post. Sie habe nicht vorgehabt, die Fotos zu veröffentlichen, schließlich sei sie darauf nackt zu sehen. Doch sie habe private Nachrichten von anderen Frauen erhalten, die ebenfalls an Endometriose leiden und sich allein gelassen fühlen.
„Wenn ihr eine Frau kennt, die unter heftigen Regelschmerzen leidet, dann sagt ihr bitte, dass sie sich untersuchen lassen soll. Und ich will allen Frauen und Mädchen, die daran leiden, sagen: Ihr seid nicht allein.“
Positive Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden
Medizinern zufolge ist Endometriose oft hormonell zu behandeln, trotzdem bleibt in vielen Fällen letztlich nur die Operation. Thessy soll Ende August operiert werden.
„Endo ist kein Witz. Ich werde wahrscheinlich länger als sieben Stunden operiert und eine Woche im Krankenhaus bleiben müssen“, schreibt die junge Frau.
Neben den schulmedizinischen Behandlungsmethoden sind, insbesondere nach einer Operation, auch alternative Heilmethoden denkbar.
Im Vordergrund stehen dabei die Ziele, „die Symptome zu reduzieren, die Schmerzen zu verringern und das Wohlbefinden der Frau physisch und psychisch wieder herzustellen oder zu stärken“, schreibt die Endometriose-Vereinigung Deutschland auf ihrer Webseite.
Der Vereinigung zufolge gibt es bereits positive Erfahrungen mit Akupunktur, Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM), Homöopathie und der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie).
Die Erkrankung kann zudem durch eine sinnvolle Umstellung der Ernährung, die Reduktion von Stress und durch moderate Bewegung positiv beeinflusst werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.