Wie weit verbreitet ist Endometriose?
Mindestens eine von neun Frauen im Alter von 40 bis 44 Jahren leidet an Endometriose, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung. Es wird jedoch befürchtet, dass tatsächlich noch wesentlich mehr Frauen betroffen sind.
Bei einer Untersuchung der University of Queensland in Australien wurde jetzt festgestellt, dass eine von neun Frauen im Alter von 40 bis 44 Jahren an Endometriose erkrankt ist. Das Australian Institute of Health and Welfare (AIHW) veröffentlichte die Ergebnisse in einer Pressemitteilung.
Woher stammten die Daten?
Bei den Ergebnissen der Untersuchung handelt es sich um die bisher fundiertesten Daten zu der Erkrankung, erklären die Forschenden. Eine Einschränkung bestehe allerdings darin, dass es sich um Frauen handelte, die bereits ein Krankenhaus wegen ihrer Probleme besucht hatten. Die tatsächliche Anzahl der Betroffenen könnte demnach weitaus höher liegen, erläutert die australische Forschungsgruppe. Die verwendeten Daten stammen aus einer Kombination von Umfrageantworten aus der australischen Längsschnittstudie zur Frauengesundheit, Gesundheitsdaten aus Krankenhäusern und Patientenakten. Auch wenn bei der Untersuchung nicht jede Frau mit Endometriose erfasst werden konnte, ermöglichen die kombinierten Daten eine wirklich gute Vorstellung davon, wie stark die Erkrankung verbreitet ist, berichten die Forschenden.
Endometriose kann zu Unfruchtbarkeit führen
Wenn die gleiche Art von Gewebe, welches normalerweise den Uterus auskleidet, in anderen Körperteilen wie den Eierstöcken, der Bauchschleimhaut und außerhalb des Uterus wächst, bezeichnet man dies als Endometriose. Die Krankheit verursacht oft Schmerzen und starke Blutungen und kann bei manchen Frauen zu Unfruchtbarkeit führen. Zwar kann die Krankheit mit Medikamenten und Operationen behandelt werden kann, doch diese erreichen keine vollständige Heilung.
Weitere Forschung ist nötig
Die Ergebnisse sind ein großer Schritt in Bezug auf die Validierung und Anerkennung von Endometriose. Sie zeigen, dass generell nicht genug Daten über Frauen mit Endometriose vorhanden sind. Die aus der Studie gewonnen Erkenntnisse sind ein guter Ausgangspunkt, um die Forschung auf diesem Gebiet aufrechtzuerhalten. Weitere Forschung sollte sich unbedingt mit den langfristigen Auswirkungen der Krankheit auf die körperliche und geistige Gesundheit befassen, beispielsweise wie sich die Erkrankung auf die berufliche Betätigung der betroffenen Person auswirkt. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Endometriosis in Australia: prevalence and hospitalisations, in Australian Institute of Health and Welfare (Abfrage: 29.08.2019), AIHW
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.