Experten untersuchten die Auswirkungen von Fischölergänzungen
Seit längerer Zeit werden sogenannte Omega-3-Fisch-Öl-Ergänzungen mit einer verbesserten Herzgesundheit in Verbindung gebracht. Forscher fanden jetzt heraus, dass die Einnahme solcher Nahrungsergänzungen bei den meisten Menschen jedoch nicht wirklich präventiv gegenüber Herzerkrankungen wirkt.
Die Wissenschaftler der American Heart Association (AHA) stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungen mit Fischöl nicht vor Herzerkrankungen schützt. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Circulation“.
Nur bei bestimmten Menschen macht die Einnahme von Fischölergänzungen Sinn
Nur wenn bei Patienten bereits eine Herzinsuffizienz diagnostiziert wurde oder sie bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, könnte die Einnahme von Ergänzungen mit Fischöl zu gesundheitlichen Vorteilen führen, erklären die Autoren.
Viele Amerikaner nehmen Ergänzungen mit Fischöl
Eine repräsentative amerikanische Umfrage von mehr als 2.000 Menschen aus dem Jahr 2015 ergab, dass etwa 21 Prozent der Befragten Ergänzungen mit Fischöl nehmen. Die aktuelle Studie deutete darauf hin, dass viele der Konsumenten keinerlei schützende Vorteile durch die Einnahme erhalten, sagen die Mediziner.
Experten analysieren die Daten von 13 klinischen Studien
Die Quintessenz der Studienauswertung ist, dass viele Menschen die Fischölergänzungen ohne guten Grund einnehmen, erklären die Wissenschaftler. Die Gutachter der American Heart Association analysierten für ihre Studie die Daten von 13 randomisierten klinischen Studien. Sie versuchten dadurch die mögliche Rolle von Fischölergänzung bei der Prävention und Behandlung von kardiovaskulären Ereignissen, einschließlich Schlaganfällen und Herzinfarkten, genauer zu verstehen.
Risikopatienten werden durch Fischölergänzung vor dem Tod durch Herzerkrankung geschützt
Bei Menschen ohne eine Herzerkrankung gibt es keine Hinweise darauf, dass Ergänzungen mit Fischöl irgendeinen Nutzen für die Vermeidung von Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Herzinsuffizienz haben. Bei Menschen mit einem vorherigen Herzinfarkt oder einer diagnostizierten Herzinsuffizienz kann allerdings die Einnahme einer täglichen Dosis von 1.000 mg Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl das Risiko durch eine Herzerkrankung zu sterben, um etwa zehn Prozent reduzieren, erklären die Experten.
Fischöl mit Omega-3 kann Arrhythmien vermeiden
Die Omega-3-Fette in Fischöl können dazu beitragen, das Risiko von Arrhythmien (abnormen Herzschlägen) zu reduzieren. Diese Arrhythmien können zu einem plötzlichen Tod und einem niedrigeren Triglyceridspiegel führen, sagen die Mediziner.
Essen Sie öfter fetten Fisch
Idealerweise sollten sich die Menschen bemühen, dass sie eine Ernährung mit viel fettem Fisch zu sich nehmen. So erhalten Betroffene genügend Omega-3-Fettsäuren, sagen die Autoren. Leider würden die Daten jedoch zeigen, dass die meisten Menschen dies nicht tun. Experten für Herzerkrankungen sind sich daher einig, dass der beste Weg, um die schützenden Vorteile von Omega-3 zu erhalten, der Verzehr von Fisch ist. Essen Sie mehr fetten Fisch, anstatt Fischölergänzungen zu sich zu nehmen, raten die Autoren.
Welche Fische enthalten Omega 3?
Lachs, Sardinen, Makrelen und andere fetthaltige Fische enthalten die höchste Menge an Omega-3-Fettsäuren. Außerdem sind enthaltene Quecksilber-Werte niedrig bei diesen Fischen. Fische können generell eine schützende Wirkung haben, denn es handelt sich bei ihnen um eine Proteinquelle, die wenig gesättigte Fettsäuren enthält und reich an anderen Nährstoffen ist, sagen die Mediziner.
Essen Sie zweimal in der Woche 100 Gramm Fisch
Die American Heart Association empfiehlt, dass Menschen zweimal in der Woche jeweils etwa 100 Gramm Fisch essen sollten, um durch den Konsum ihr Herz gesund zu halten. Wer Ergänzungen mit Fischöl nehmen möchte, sollte zuerst die Vor- und Nachteile mit seinem Arzt besprechen, so die Experten weiter. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.