Die aktuelle Sommerhitze kann ganz schön schweißtreibend sein. Dadurch steigt der Flüssigkeitsbedarf. Vor allem auch, wenn wir Sport treiben. Stimmt es aber, dass durch viel Schwitzen auch unser Salzbedarf erhöht wird?
Die Verbraucherzentrale Südtirol beschäftigt sich in einem aktuellen Beitrag mit der Frage, ob wir mehr Salz essen müssen, wenn wir viel schwitzen.
Schweißverlust beim Sport
Die durchschnittlichen Schweißverluste im Breitensport betragen etwa einen Liter pro Stunde, nahezu 99 Prozent davon sind Wasser. Der restliche Anteil besteht aus Natrium-, Kalium-, Kalzium- und Magnesiumsalzen sowie weiteren Verbindungen wie Buttersäure und andere Fettsäuren.
Natrium (etwa 1.200 Milligramm pro Liter) und Kalium (etwa 300 Milligramm pro Liter) werden dabei in größeren Mengen mit dem Schweiß ausgeschieden, Kalzium und Magnesium in deutlich kleineren Mengen.
Je mehr ein Mensch schwitzt, desto höher sind in Summe die Mineralstoffverluste. Interessant ist aber, dass die Konzentration der Mineralstoffe im Schweiß durch den Trainingszustand und die Belastungsdauer beeinflusst wird: je besser trainiert eine Person ist und je länger die Belastung andauert, desto niedriger werden die Konzentrationen von Natrium und Kalium im Schweiß.
Mineralstoffverluste ausgleichen
Flüssigkeitsverluste durch Schwitzen müssen durch Trinken ausgeglichen werden. Aber wie sieht es mit den Mineralstoffverlusten aus?
Bei Belastungen mittlerer Intensität und mittlerer Dauer (bis 1,5 Stunden) ist es in der Regel ausreichend, Wasser, Mineralwasser oder stark verdünnten Fruchtsaft zu trinken.
Bei schweißtreibendem Ausdauersport über zwei Stunden und/oder bei großer Hitze wird die Zugabe von Kochsalz (rund 1,5 Gramm pro Liter) sowie Kohlenhydraten zum Getränk ausdrücklich empfohlen, um ein starkes Abfallen der Natrium-Konzentration im Blut zu vermeiden.
Denn ein solches Abfallen kann Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, Muskelkrämpfe und im Extremfall sogar Lungen- und Hirnödem zur Folge haben.
„Nach dem Sport sind ausgewogene Mahlzeiten, in Kombination mit einer ausreichenden Trinkmenge, das Mittel der Wahl, um den Körper mit Mineralstoffen zu versorgen“, rät Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol.
„Vor allem Gemüse, Früchte, Nüsse und Samen, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreideprodukte sind reich an Mineralstoffen. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist für gesunde Menschen in der Regel nicht notwendig.“
Gefahr der Unterversorgung besteht nicht
Die Gefahr einer Unterversorgung mit Salz besteht in unseren Breiten nicht, denn die westliche Kost liefert viel, ja im Allgemeinen zu viel Kochsalz.
So berichtete die Deutsche Hochdruckliga in einer Mitteilung, dass unsere durchschnittliche Ernährung mehr als doppelt so viel Salz (NaCl) enthält, als zum gesunden Leben notwendig wäre.
Ein hoher Salzkonsum ruft Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervor, die nicht unbedingt mit Bluthochdruck (Hypertonie) kombiniert sein müssen, sondern durch Salz per se ausgelöst werden können.
Die Hochdruckliga appelliert, die Salzzufuhr allgemein zu reduzieren. Diese „einfache“ diätetische Maßnahme könnte den Fachleuten zufolge die Rate kardiovaskulärer Ereignisse deutlich senken.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Zufuhr von höchstens fünf Gramm Kochsalz pro Tag. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Südtirol: Müssen wir mehr Salz essen, wenn wir schwitzen?, (Abruf: 04.08.2024), www.consumer.bz.it
- Deutsche Hochdruckliga: Salz und Hochdruck, (Abruf: 04.08.2024), www.hochdruckliga.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.