Können Deos Brustkrebs verursachen?
Viele Menschen nutzen Deodorants, um sich frischer zu fühlen. Solche Produkte werden jedoch immer wieder mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht. Sie sollen unter anderem Brustkrebs verursachen können. Stimmt das aber wirklich?
„In den letzten Jahren wurde viel über Deodorants und Antitranspirantien und einem Zusammenhang mit Brustkrebs diskutiert“, so der Radioonkologe Dr. Chirag Shah in einem aktuellen Beitrag der Cleveland Clinic (USA). „Ein Grund dafür, dass diese Theorie entstand, ist, dass wir Patientinnen früher erzählten, dass sie während der Bestrahlung kein aluminiumhaltiges Antitranspirant verwenden könnten, weil Bedenken bestanden, dass das Aluminium die Hautreizung verstärken würde, die bei einer Strahlentherapie bei Krebs auftreten kann“, sagt der Mediziner.
Keine wissenschaftlichen Beweise
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben den möglichen Zusammenhang zwischen Deodorants sowie Antitranspirantien und Brustkrebs erforscht und keine wissenschaftlichen Beweise gefunden, die die Verwendung solcher Produkte mit der Entwicklung dieser Krebsart in Verbindung bringen. Darüber hinaus fanden Studien keine Zunahme von Hautnebenwirkungen bei der Verwendung von Deodorants während der Brustbestrahlung.
Für die gesundheitlichen Risiken war vor allem das in vielen Deos enthaltene Aluminium verantwortlich gemacht worden. „Manche denken vielleicht, dass Aluminium östrogenähnliche Wirkungen haben kann, wenn es jeden Tag aufgetragen wird und von der Haut in der Nähe der Brüste absorbiert wird“, so Dr. Shah.
„Während Östrogen die Entwicklung und das Wachstum einiger Brustkrebszellen fördern kann, hat nichts konsistent gezeigt, dass das Aluminium im Deodorant östrogenähnliche Wirkungen hat oder Brustkrebs verursacht.“
Chemische Stoffe in Deos
Der Experte weist jedoch darauf hin, dass die meisten Deodorants und Antitranspirantien auch chemische Stoffe enthalten, die Verbraucherinnen und Verbraucher durchaus nervös machen können, wie zum Beispiel:
Parabene: Diese Konservierungsstoffe, die in vielen Körperpflegeprodukten enthalten sind, können die natürliche Hormonproduktion Ihres Körpers stören. Es gibt jedoch keine endgültigen Beweise dafür, dass dieser Inhaltsstoff direkt Brustkrebs verursachen kann.
Triclosan: Triclosan ist ein Biozid, das in vielen Haushaltsprodukten wie antibakteriellen Seifen, Zahnpasten, Make-up und mehr enthalten ist und das Bakterienwachstum verhindern soll.
Phthalate: Diese Weichmacher sind in vielen Haushaltsgegenständen aus Kunststoff zu finden. Diese Verbindungen gelten als gesundheitsschädlich. Aus Gründen der Verbrauchersicherheit sind mittlerweile aber viele phthalathaltige Produkte aus den Regalen entfernt worden.
Propylenglykol: Am häufigsten bekannt für seine Verwendung in Frostschutzmitteln, hat keine Forschung diesen Inhaltsstoff mit der Entwicklung von Krebs in Verbindung gebracht. Tatsächlich haben Organisationen die Verwendung in alltäglichen Lebensmitteln, Medikamenten und Kosmetika als sicher eingestuft.
Risikofaktoren für Brustkrebs
Menschen, die ihren Körper so wenig chemischen und nicht-natürlichen Elementen wie möglich aussetzen möchten, können auch nach einer Deodorant-/Antitranspirant-Alternative suchen. Diese können zum Teil auch selbst hergestellt werden, beispielsweise aus Backpulver und Zitrone.
Unabhängig davon, welches Produkt Sie unter den Armen verwenden, besprechen Sie jede Art von Hautausschlag oder Hautreizung mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
„Ich denke, es gibt andere Dinge, über die wir uns wahrscheinlich mehr Gedanken machen sollten, wenn es um das Brustkrebsrisiko geht. Alter, Hormonersatztherapie und familiäre Vorbelastung gehören zu den größten Risikofaktoren für Brustkrebs, und diese sind meiner Meinung nach wichtiger“, sagt Dr. Shah. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Can Deodorant Cause Breast Cancer?, (Abruf: 13.12.2021), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.