Erholsamer Schlaf reduziert das Risiko von Demenz
20.01.2014
Wissenschaftler aus Kanada haben wahrscheinlich einen Zusammenhang zwischen der Entstehung einer Alzheimer-Demenz und dem Auftreten eines am Fettstoffwechsel beteiligten Proteins (APOE) nachgewiesen.
Die überwiegende Mehrheit von Demenzerkrankungen tritt in einem höheren Alter auf und ist durch einen schleichenden Verfall der kognitiven Funktion gekennzeichnet. Im fortgeschrittenen Stadium fällt es den es Betroffenen aufgrund der der voranschreitenden Gedächtnisstörung immer schwerer, ihre sozialen Kontakte aufrecht zu erhalten. Nicht selten vergessen sie, was sie kurz zuvor gesagt haben und im fortgeschrittenen Stadium werden sogar Angehörige nicht mehr erkannt. Doch nicht nur Betroffene leiden darunter. Auch für Angehörige ist dies Diagnose Demenz ein belastender Einschnitt im Alltagsleben.
Zu den Symptomen, die auf eine beginnende Demenz hinweisen können zählen unter anderem die Verringerung des Sprachvermögens und Verschlechterung des Kurzeitgedächtnisses. Aber auch Probleme, sich orientieren zu können werden immer wieder beobachtet. Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) sind in Deutschland schätzungsweise 1,4 Millionen von diesem Krankheitsbild betroffen, von denen 700.000 an der sogenannten Alzheimer-Demenz leiden.
Ausreichender schlaft zögert Demenz hinaus
Das Team um Andrew Lim von der University of Toronto, hatte in einer Studie mit rund 700 Männern und Frauen in einem durchschnittlichen Alter von 82 Jahren, ebenso erkannt, dass ausreichender und erholsamer Schlaf vor Alzheimer schützen kann. Demnach litt zu Beginn der Studie keiner der Betroffenen an einer Demenz. Wie in der Fachzeitschrift Yama hier berichtet worden ist, ergaben Genanalysen, dass 150 Personen eine bestimmte Variante des APOE-Proteins, nämlich „Allel Epsilon 4“in sich trugen. Bei 31 Probanden wiederum, bei denen Alzheimer im Laufe der Studie festgestellt worden war, konnte nicht nur diese Protein- Variante nachgewiesen werden. Weitere Analysen ergaben auch, dass diese Gruppe Patienten nachts öfter aufwachte und es konnte in diesem Zusammenhang ein bis zu viermal erhöhtes Demenzrisiko festgestellt werden als bei den Probanden, die nachts gut durchschliefen und nachweisbar nicht die APOE Variante in sich trugen.
„Die Ergebnisse könnten für neue Therapieansätze genutzt werden, denn ein geistiger Verfall bei Demenz kann demnach durch gesunden Schlaf hinausgezögert werden“, so das Forscherteam in den Resümee. Autopsien an verstorbenen Probanden zeigten „außerdem eine vermehrte Ablagerung von Amyloid-Beta und anderen an der Entstehung von Demenz beteiligten Proteinen, deren Entstehung unter anderem auch durch Schlafmangel begünstigt wird“. (fr)
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