Infekt in der warmen Jahreszeit: Was gegen die „Sommergrippe“ helfen kann
Zwar werden Erkältungen und grippale Infekte im allgemeinen eher mit der kalten Jahreszeit in Zusammenhang gebracht, doch auch im Sommer kann man sich eine virale Infektion zuziehen. Experten erläutern, was man gegen die sogenannte „Sommergrippe“ unternehmen kann.
Bei Außentemperaturen um die 30 Grad im Bett liegen
Es ist wahrlich nicht angenehmen, wenn bei 30 Grad die Sonne scheint und man den Tag nicht draußen auf der Sonnenliege oder im Park, sondern drinnen im Bett verbringen muss und einem Husten und Schnupfen das Leben schwer machen. Doch wenn man sich eine sogenannte „Sommergrippe“ eingefangen hat, bleibt es nicht aus, den Körper zu schonen. Fachleute erklären, was Betroffene am besten tun können und wie man das Risiko einer Infektion verringert.
Nicht mit einer echten Grippe verwechseln
Medizinisch korrekt ist der Begriff „Sommergrippe“ nicht.
„Im Volksmund ist damit ein grippaler Infekt gemeint, der in den Sommermonaten auftritt“, erklärt Arndt Möllers, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde aus Münster, in einer Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa.
„Dieser ist jedoch nicht zu verwechseln mit einer echten Grippe, der Influenza“, so der Experte.
Die Symptome bei einem grippalen Infekt sind deutlich milder als bei einer Influenza: „Bei einer sogenannten Sommergrippe kommt es oft schrittweise zu Husten, Ohrenschmerzen, Halsschmerzen und einer laufenden Nase, was nach wenigen Tagen nachlässt“, erläutert Möllers in der Agenturmeldung.
Eine echte Grippe hingegen tritt ganz plötzlich auf und die Patienten fühlen sich schlagartig richtig krank mit hohem Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen.
Erhöhtes Risiko bei Flugreisen
Die Infektionswege der Krankheiten sind jedoch die gleichen. Wie Möllers erklärt, verbreitet sich auch die Sommergrippe über eine sogenannte Tröpfcheninfektion.
Begünstigt werden kann das Infektionsrisiko unter anderem durch Klimaanlagen wie etwa in Flugzeugen.
Dort kommt zudem das Problem hinzu, dass viele Personen auf engem Raum zusammen sind und die Luft sehr trocken ist, was zu einer schlechteren Durchblutung der Schleimhäute führt.
Bewusste und gesunde Lebensführung
Die Länge eines Infekts im Sommer kann unterschiedlich ausfallen. Prof. Erika Baum, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, erklärt in der dpa-Meldung: „Meistens ist man nach einer Woche wieder fit.“
Der Medizinerin zufolge besteht die größte Gefahr, andere Menschen anzustecken, kurz vor Ausbruch des Infekts und in den ersten Tagen, in denen die Symptome spürbar sind.
Die Expertin rät zu einer bewussten und gesunden Lebensführung, um einer Ansteckung vorzubeugen.
„Verzicht auf Genussgifte wie Rauchen oder hohen Alkoholkonsum, dazu ausreichend Schlaf und erfolgreiche Stressbewältigung“, so Baum.
Nasse Füße – insbesondere wenn es kühler ist – sowie Zugluft können den Ausbruch eines Infekts ebenfalls begünstigen und sollten daher vermieden werden.
Vor einer Infektion schützen
Um Erkältungen vorzubeugen sollte man sich – egal ob im Winter oder Sommer – regelmäßig und gründlich die Hände waschen.
Für einen guten Schutz vor Infektionskrankheiten muss das Händewaschen richtig und lange genug stattfinden. Aus Expertensicht sind 20 bis 30 Sekunden notwendig, um alle Erreger abzuspülen.
Des Weiteren sollten Orte, an denen sich viele Menschen auf engem Raum aufhalten, möglichst gemieden werden.
Wer sich statt in den Bus oder die Bahn setzt und lieber mit dem Rad unterwegs ist, tut seiner Gesundheit ohnehin viel Gutes. Denn die Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und beugt somit auch Infekten vor.
„Bei der Ernährung ist es wichtig, besonders viel zu trinken“, empfiehlt Frank Herfurth aus dem Vorstand des Verbandes Unabhängiger Heilpraktiker, laut der Agentur.
Zudem kann man die Abwehrkräfte stärken, indem man viel frisches Obst und Gemüse verzehrt.
Schonen und viel trinken
Doch manchmal helfen alle Vorsichtsmaßnahmen nicht und man steckt sich dennoch an. Dann gilt es in erster Linie, sich zu schonen und viel zu trinken.
Dabei ist – trotz der Hitze – darauf zu achten, dass die Getränke nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen oder mit Eiswürfeln gekühlt werden.
Denn: „Der Körper muss dann die Flüssigkeit im Magen erst auf Körpertemperatur bringen“, erläutert Herfurth in der dpa-Meldung. „Dabei verbraucht er Energie, die dem Immunsystem verloren geht.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.