Schnupfen, Husten, Halsschmerzen: Erkältungssymptome besser einzeln behandeln
Kaum jemand kommt in der kalten Jahreszeit ohne Erkältung davon. Die damit einhergehenden Beschwerden wie Halsweh oder Husten können meist mit einfachen Hausmitteln gelindert werden. Manche Menschen greifen aber auch zu Medikamenten. Wer dies tut, sollte laut Experten besser auf Kombipräparate verzichten und die Erkältungssymptome lieber einzeln angehen.
In der kalten Jahreszeit häufen sich Erkältungen
Im Herbst und Winter ist es nicht ungewöhnlich, sich bei nasskaltem Wetter einen Infekt einzufangen. Da sich die Symptome ähneln, ist manchen Menschen nicht ganz klar, ob sie an einer „einfachen“ Erkältung (grippaler Infekt) oder doch an einer Grippe leiden. Welche Erkrankung vorliegt, ist unter anderem daran zu erkennen, wie schnell sich die Beschwerden einstellen, denn eine echte Grippe tritt ganz plötzlich auf. Bei Verdacht auf Influenza sollten Patienten unbedingt zum Arzt gehen. Erkältungsbeschwerden können meist auch mit Hausmitteln gelindert werden. Wichtig bei beiden Infekten ist, sie immer richtig auszukurieren.
Beschwerden lassen sich gut mit Hausmitteln behandeln
Eine Erkältung beginnt meist mit Halsschmerzen. Dann folgen Schnupfen, Husten und manchmal auch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
Meist lassen sich die Beschwerden gut mit Hausmitteln behandeln. Zur Verfügung stehen aber auch diverse rezeptfreie Medikamente aus Apotheken und Drogerien.
Wer auf solche Mittel zurückgreift, sollte laut Arzneimittelexperten der Stiftung Warentest besser nicht auf Kombipräparate zurückgreifen.
Sie empfehlen stattdessen, Erkältungssymptome einzeln anzugehen.
Bei Erkältungspräparaten lohnt sich ein Preisvergleich
In der Zeitschrift „test“ hat die Stiftung Warentest 50 nützliche Mittel zusammengestellt. Diese können auf ihrer Webseite kostenpflichtig eingesehen werden.
Den Experten zufolge lohnt sich bei vielen Erkältungspräparaten ein Preisvergleich. So kostet beispielsweise bei Hustenmitteln mit gleichen Wirkstoffen das teure Produkt bis zu drei Euro mehr. Auch bei Schnupfensprays oder Schmerzmitteln gibt es Sparpotential.
Generell gilt: Wer den Erkältungsviren mit Sprays, Tabletten und Säften zu Leibe rückt, sollte sich keine Illusion machen:.
Die Präparate machen weder gesund noch verkürzen sie das Leiden. Im besten Fall lindern sie aber die Symptome.
Kombipräparate, die verschiedenen Symptome gleichzeitig bekämpfen, bewertet die Stiftung Warentest allerdings als wenig geeignet.
„Die Mittel sind nicht sinnvoll zusammengesetzt und können zu Nebenwirkungen führen“, erklärt Dr. Gerd Glaeske, Arzneimittelexperte der Stiftung Warentest.
Lieber jedes Symptom einzeln bekämpfen
Die vielverkauften und intensiv beworbenen Kombipräparate wie Grippostad C, Aspirin complex oder Wick MediNait versprechen, verschiedene Beschwerden gleichzeitig zu lindern, und enthalten daher mehrere Wirkstoffe.
Da Symptome wie Halsweh, Schnupfen und Husten aber oft hintereinander und in verschiedener Intensität auftreten, bewerten die Arzneimittelexperten der Stiftung Warentest Kombimittel gegen Erkältung allerdings als wenig geeignet.
Alles auf Verdacht per Gießkannenprinzip zusammen zu behandeln, sei nicht nötig. Hinzu kommt das Problem, dass die Kombination verschiedener Wirkstoffe im selben Medikament mit einem erhöhten Risiko von Nebenwirkungen einhergeht.
Mittel auf pflanzlicher Basis
Manche Verbraucher setzen auf Erkältungsmittel auf pflanzlicher Basis wie Hustenlöser mit Extrakten aus Efeu oder Thymian, Kräutertees, ätherische Öle wie Eukalyptus, Pfefferminz und Kampfer.
Mittel aus dem Kraut des Sonnenhuts (Echinacea purpurea) stehen im Ruf, das Immunsystem zu stärken und vor Infekten zu schützen.
Ebenfalls beliebt ist Umckaloabo. Der Wurzelextrakt aus einer südafrikanischen Geranienart soll unter anderem Schleimhäute schützen und Bakterien abtöten.
Zugelassen ist Umckaloabo bei akuter Bronchitis.
Grundsätzlich zu bedenken ist, dass selbst die besten Mittel Erkältungsbeschwerden nur lindern können. Ein Infekt wird fast immer durch Viren verursacht. Und gegen die rund 200 bekannten Erreger ist kein Kraut gewachsen.
Kein Medikament vertreibt die Beschwerden schlagartig. Das muss der Körper mit den Abwehrkräften selbst leisten.
Erwachsene brauchen meist sieben bis zehn Tage, um wieder fit zu werden. Kinder, deren Immunsystem sich noch ausbildet, sind meist länger und häufiger krank: Bis zu zehn Infekte pro Jahr sind normal.
Erkältungskrankheiten vorbeugen
Es kann einiges getan werden, um Infekte möglichst zu vermeiden. Die Stiftung Warentest hat hierfür einige Tipps zusammengetragen und erklärt auch, – falls man sich doch eine Erkältung zuzieht – wie die Leidenszeit erleichtert werden kann.
Wichtig ist vor allem gründliches Händewaschen: Man sollte sich die Hände mehrmals am Tag für 20 bis 30 Sekunden waschen. Aufs Händeschütteln sollte in der Erkältungszeit besser verzichtet werden.
Durch Wechselduschen, Saunagänge und Kneippmaßnahmen kann man den Körper abhärten und so weniger anfällig für Infekte machen. Diese Maßnahmen sind aber nur Gesunden zu empfehlen.
Nasse Tücher auf der Heizung und Pflanzen im Raum sowie regelmäßiges Lüften befeuchten die Raumluft. Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und macht sie anfälliger für Viren.
Im Erkrankungsfall sollte man sich nach Möglichkeit Ruhe gönnen. Sich aufs Sofa oder ins Bett zu legen hilft dem Immunsystem, den Infekt abzuwehren.
Ganz wichtig ist zudem, viel zu trinken. Am besten Wasser, ungesüßte Kräutertees oder Saftschorlen. Damit beugt man Flüssigkeitsverlusten bei Fieber vor und hilft außerdem Schleim zu lösen.
Auch warme Dämpfe befeuchten die Atemwege und lösen festsitzenden Schleim. Ganz klassisch geht es mit Küchentopf und Handtuch. Dem Wasser können Kräuter oder etwas ätherisches Öl beigegeben werden.
Durch das Lutschen von Husten- und sonstigen (möglichst zuckerfreien) Bonbons wird der Speichelfluss angeregt – und Speichel wiederum enthält verschiedene körpereigene Abwehrstoffe gegen Erkältungserreger.
Fieber lässt sich mit Wadenwickeln senken. In der Regel ist das bei Erwachsenen und bei Kindern erst ab einer Körpertemperatur von 39 Grad nötig.
Dazu Baumwolltücher in lauwarmem Wasser tränken, auswringen und locker um die Unterschenkel wickeln. Wenn die Tücher warm sind, können sie abgenommen werden. Dies kann man bis zu dreimal wiederholen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.