Sieben Hausmittel gegen Erkältung
Der Herbst ist da und mit ihm die Zeit der laufenden Nasen und kratzenden Hälse. Erkältungen sind gerade zu dieser Jahreszeit weit verbreitet – in den allermeisten Fällen verlaufen die Infektionen aber mild. Die mit Erkältungen einhergehenden Beschwerden lassen sich oftmals durch altbewährte Hausmittel lindern.
Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage, so lautet die Faustregel. Verkürzen lassen sich die Infektionen in den meisten Fällen nicht, aber viele Hausmittel tragen zu einem besseren Wohlbefinden bei und machen die Erkrankungen erträglicher.
Viel Wasser und Tee trinken
Grundsätzlich sollte während einer Erkältung viel getrunken werden. Zwei oder mehr Liter Wasser oder Kräutertee sind hierfür am besten geeignet. Ein selbstgemachter Ingwer-Tee ist der Klassiker bei allen Erkältungskrankheiten.
Die entzündungshemmenden Wirkstoffe des Ingwers tragen zur Linderung von Halsschmerzen, Husten und Übelkeit bei und die aufgenommene Flüssigkeit fördert den Schleimfluss, mit dem die Krankheitserreger aus dem Körper befördert werden.
Die Zubereitung ist denkbar einfach: Ein rund fünf Zentimeter langes Stück Bio-Ingwer waschen und in Scheiben schneiden. Die Stücke in ein geeignetes Gefäß geben und mit einem Liter kochendem Wasser übergießen. Das Ganze zehn Minuten ziehen lassen und bei Bedarf mit etwas Honig abschmecken.
Inhalieren von heißem Wasserdampf
Gegen eine verstopfte Nase und Hustenreiz kann das Inhalieren von Wasserdampf helfen. Der heiße Dampf löst den festsitzenden Schleim in der Nase und den Bronchien. Alles was dazu benötigt wird, ist eine Schale voll heißem Wasser, in dem etwas Salz gelöst wird. Dann den Dampf mit einem Handtuch über dem Kopf einatmen.
Intensiver wird das Inhalieren durch das Hinzufügen von Kamille, Salbei, Thymian, Tanne oder japanischem Minzöl. Der Wasserdampf sollte aus einer Entfernung von circa 30 Zentimeter eingeatmet werden.
Suppe gegen Erkältung
Eine frisch gekochte Hühnersuppe zählt zu den bekanntesten und wirksamsten Hausmitteln gegen Erkältungen, vor allem, wenn die Suppe selbst zubereitet wird, da Dosensuppen oft große Mengen an Salz und Zusatzstoffen enthalten.
Außerdem kann eine selbstgemachte Suppe durch einige Zutaten gezielt wirksamer gemacht werden. Dazu zählen beispielsweise Knoblauch, Ingwer und Pilze. Ein Rezept für eine gesunde Hühnersuppe finden Sie hier: „Hühner-Nudelsuppe: Der Klassiker bei Erkältungen“.
Kartoffelwickel
Ein Wickel mit heißen Kartoffeln kann Halsschmerzen lindern und den Hustenreiz mildern. Für einen Wickel braucht man fünf weichgekochte Kartoffeln, die noch warm in einem Tuch zerdrückt werden. Dann das Tuch zusammenrollen und um den Hals wickeln oder auf die Brust legen, bis die Kartoffeln abgekühlt sind.
Eine genaue Anleitung für den Wickel finden Sie hier: „Kartoffelwickel – Anwendung und Wirkung“.
Nasendusche befreit die oberen Atemwege
Bei einer Nasenspülung wird der Nasenraum mit einer Kochsalzlösung gespült, um diesen von Keimen und festgesetztem Schleim zu reinigen. Die Spülung kann sowohl zur Prävention von Erkältungen als auch bei akuten Infektionen eingesetzt werden.
Am einfachsten lässt sich eine Nasenspülung mit einer handelsüblichen Kunststoff-Nasendusche durchführen. Es sollte eine 0,9-prozentige Kochsalzlösung verwendet werden (neun Gramm Himalaja- oder Meersalz auf ein Liter lauwarmes Wasser), da bei dieser Konzentration die Nasenschleimhäute nicht angegriffen werden.
Gurgeln gegen Halsschmerzen
Gurgeln mit Salzlösung kann akute Halsschmerzen und Heiserkeit lindern. Eine Salzlösung zum Gurgeln lässt sich im Handumdrehen selbst zubereiten. Dazu einfach einen Teelöffel Salz in 250 Milliliter lauwarmes Wasser einrühren. Das Salzwasser wirkt desinfizierend, entzündungshemmend, abschwellend und antibakteriell.
Für eine optimale Wirkung sollte alle zwei bis drei Stunden für fünf Minuten mit einer Salzwasser-Lösung gegurgelt werden. Alternativ kann hierfür auch Zwiebelsaft oder ein Sud aus Salbei und/oder Kamille verwendet werden.
Obst und Gemüse gegen Durchfall
Bei vielen Erkältungen kann Durchfall auftreten. Hier bieten Äpfel, Karotten und Bananen eine gute Möglichkeit, um dem Durchfall entgegenzuwirken. Die enthaltenen Quellstoffe sorgen für Linderung.
Bei schweren Verläufen ärztliche Hilfe aufsuchen
Unter dem Oberbegriff Erkältung oder Grippe werden zahlreiche meist harmlose Infektionserkrankungen zusammengefasst. Hausmittel können die Infektionen in den meisten Fällen erträglicher machen. Doch auch altbewährte Mittel haben ihre Grenzen.
In manchen Fällen können Infektionen einen schweren Verlauf nehmen, vor allem wenn es sich um die echte Grippe (Influenza) oder um COVID-19 handelt. Zudem kann es in seltenen Fällen im Rahmen einer Erkältung zu Komplikationen wie beispielsweise einer Lungenentzündung kommen. Ärztliche Hilfe sollte gesucht werden, wenn
- die Symptome nicht nach einigen Tagen von alleine abklingen,
- die Beschwerden schlagartig auftreten und sich nicht langsam einschleichen,
- Betroffene unter hohem Fieber leiden,
- intensive Atemnot auftritt,
- Betroffene eine starke und anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung verspüren.
Weitere Hausmittel, mit denen sich die Symptome einer Erkältung lindern lassen, finden Sie in dem Artikel: „Hausmittel bei Erkältung – das kann wirken“. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ursula Uhlemayr, Dietmar Wolz: "Wickel und Auflagen: Beratung, Auswahl und Anwendung", Deutscher Apotheker Verlag, 2015
- Mannfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Verlag Nikol (1. August 2013)
- Bachmann C: Ingwer: Gewürz und Arzneipflanze - wenig bekannte und unterschätzte therapeutische Eigenschaften, in: Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin, 28, 9-13, 2016, Karger
- AOK: Omas Hausmittel: 7 einfache Tipps bei Erkältung (veröffentlicht: 21.07.2017), aok-erleben.de
- HNO-Ärzte im Netz: Inhalieren (Abruf: 27.09.2022), hno-aerzte-im-netz.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.