Falsches Husten kann zum Dauerproblem werden
14.10.2013
Ärzten zufolge führt falsches Husten mitunter zu Risse in der Schleimhaut, was häufig zum Dauerproblem für Betroffene werden kann. Unterschieden werden grundsätzlich zwei Arten von Husten. Der eine wird als produktiver und der andere als unproduktiven Husten klassifiziert, sagt Michael Barczok, Vorstandsmitglied im Bundesverband der Pneumologie. Der unproduktive Husten ist trocken und quälend, beim produktiven löst sich Schleim, "ich fühle mich erleichtert", erläuterte Barczok. "Den produktiven Husten, den wollen wir." Deshalb sollten Betroffene ihn auch möglichst nicht mit Hustendämpfern behandeln.“
Trockenem Reizhusten zärtlich begegnen
Der trockene Reizhusten verhält sich anders. Betroffene sollten ihm nicht freien Lauf lassen, sondern mit „zärtlichem Husten“ begegnen. Dabei bildet der von Husten geplagte mit der linken Hand eine Faust, in die er sanft hinein hustet, erklärte Barczok. Die Wangen sollten sich aufplustern, denn dadurch bildet sich eine kleine Luftbarriere bis in die Bronchien hinunter, die dafür sorgt, dass sie beim Husten nicht so stark aufeinanderprallen. Denn genau hier liegt das Problem des trockenen Reizhustens.
Risse können in der Schleimhaut entstehen
Reizhusten hat seinen Ursprung durch einen Infekt. "Viren befallen die Schleimhaut und werden abgewehrt", beschreibt Barczok. Dabei können Risse entstehen, die die Nervenfasern in der Schleimhaut schon bei einem Stoß kalter Luft oder dem Einatmen von Rauch erregen können. Bei den Betroffenen entsteht dadurch nicht selten ein Hustenreiz. Gibt man ihm unkontrolliert nach, und die Schleimhäute treffen aufeinander, reißen die Wunden jedes Mal erneut auf. "Das Problem ist, dass ein sich selbst unterhaltender Husten entsteht."
Salzlösung dient als Befeuchter
Eine zusätzliche Hilfe bietet die Befeuchtung der Schleimhäute mit einer Salzlösung. Diese kann inhaliert oder gegurgelt werden. Für selbstgemachte Salzlösungen empfiehlt Braczok, einen Teelöffel Salz auf einen Liter Wasser zu geben. Generell können die Mischungen ruhig etwas kräftiger ausfallen. Warme Getränke unterstützen dabei die Linderung. "Die Luftröhre und die Speiseröhre laufen direkt nebeneinander", sagt der Arzt. Die Wärme wird so gut weitergegeben.
Atmung ist wichtig
Auch das richtige Atmen hilft gegen den Reizhusten. Schnelles und oberflächliches Atmen sollte vermieden werden. Wer langsamer und tiefer Luft holt, kann seine Schleimhäute ein wenig entlasten. Beim produktiven Husten mit Schleim kann es auch hilfreich sein, wenn eine andere Person den Betroffenen von unten nach oben, jeweils einmal rechts, einmal links leicht abklopft, rät der Experte. Diese Erschütterungen helfen dabei den Schleim im Brustkorb zu lösen. (fr)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.