Tipps für beerenstarke Herzen
Wenn es um Lebensmittel geht, die sowohl gut schmecken als auch gesund für das Herz sind, stehen Beeren ganz oben auf der Liste. Alle Beerenarten sind reich an Antioxidantien, also Substanzen, die dem Körper helfen, sich vor Zellschäden zu schützen. Davon profitiert auch das Herz. Eine Ernährungsexpertin stellt die gesündesten Beerensorten vor.
Diätexpertin Kathleen Johnson ist Ernährungsberaterin an der renommierten Johns Hopkins University. Sie empfiehlt, Beeren regelmäßig in die Ernährung einzubauen, denn nur wenige Lebensmittel sind so reich an Nährstoffen, arm an Kalorien und gleichzeitig so gut im Geschmack. Zwar sind alle essbaren Beeren gesund – es gibt aber einige Sorten, die besonders herausstechen.
Beeren: Eine der besten Quellen für sekundäre Pflanzenstoffe
Wie Johnson berichtet, zählen Beeren zu den köstlichsten und vielseitigsten Quellen für sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, das sind natürliche chemische Verbindungen in Pflanzen, die auch eine Wirkung auf den Menschen haben können. Verschiedene Beerenarten haben unterschiedliche Mengen dieser Nährstoffe, daher ist es laut der Ernährungsexpertin besonders gut, verschiedene Beerensorten in die Ernährung einzubauen. „Frisch oder gefroren ist besser als getrocknet“, erläutert Johnson. „Denn getrocknete Beeren haben nur ein Fünftel der ursprünglichen sekundären Pflanzenstoffe und mehr Zucker als frische oder gefrorene Beeren.“
Heidelbeeren
In Heidelbeeren findet man besonders viele verschiede Arten von sekundären Pflanzenstoffen. Eine Studie des King´s College in London zeigte kürzlich, dass sich Heidelbeeren besonders gut zur natürlichen Blutdrucksenkung eignen und der tägliche Konsum den Zustand der Blutgefäße verbessert. Die Teilnehmenden konnten im Laufe eines Monats ihren Blutdruck um fünf mmHg reduzieren, nachdem sie täglich einen Saft aus 200 Gramm Heidelbeeren getrunken hatten. Heidelbeeren sind besonders süß und haben mehr Fruchtzucker als viele andere Beeren. „Süßen Sie ihre Smoothies mit einer Handvoll Heidelbeeren“, empfiehlt Johnson.
Brombeeren
„Brombeeren werden oft unterschätzt“, betont die Ernährungsberaterin. Sie gehören zu den Beeren mit dem höchsten Gehalt an Antioxidantien und Ballaststoffen. Sie wurden weniger kultiviert als die Heidelbeere, sodass die Brombeere heute noch näher an ihrer ursprünglichen Form ist. Als Alternative zur Brombeere sind auch die weniger bekannten engen Verwandten zu nennen: Loganbeere, Boysenbeere und Marionbeere. Johnson´s Tipp: „Sie können die Beeren auch gefrorenen kaufen und bei Bedarf in der Mikrowelle auftauen, um sie im Müsli oder in Joghurts zu verwenden.“
Erdbeeren
„Erdbeeren sind eine einfache Möglichkeit, um sicherzustellen, dass Sie eine reiche Vielfalt an Nährstoffen zu sich nehmen“, so Johnson. Einige Studien legen sogar nahe, dass Erdbeeren dem Körper helfen, sich vor Krebs und Darmentzündungen zu schützen. Laut der Ernährungsexpertin sollte man allerdings lieber zu den Bio-Varianten greifen, denn Erbeeren nehmen besonders viele Pestizide aus dem Boden auf. „Waschen hilft da nicht“, warnt Johnson. Das Pestizid gerate beim Wachstum in die Beere hinein. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass keine weißen oder grünen Stellen vorhanden sind. Je roter die Erdbeeren sind, desto reicher sind sie auch an Antioxidantien.
Schwarze Himbeeren
In Deutschland sind die schwarzen Himbeeren noch nicht sonderlich bekannt. Wie Johnson berichtet, ist dieser Verwandte der Himbeere die „nährstoffreichste aller Beeren“. Schwarze Himbeeren haben eine sehr hohen Anteil an Antioxidantien und Ballaststoffen und gleichzeitig relativ wenig Zucker. Grund genug, einen Strauch im Garten zu pflanzen. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Johns Hopkins Medicine: Berry Good for Your Heart (Abruf: 30.10.2019), hopkinsmedicine.org
- Stefano Amatori, Luca Mazzoni, Josè Miguel Alvarez-Suarez, u.a.: Polyphenol-rich strawberry extract (PRSE) shows in vitro and in vivo biological activity against invasive breast cancer cells, Scientific Reports, 2016, nature.com
- Ana Rodriguez-Mateos, Geoffrey Istas, Lisa Boschek, u.a.: Circulating Anthocyanin Metabolites Mediate Vascular Benefits of Blueberries: Insights From Randomized Controlled Trials, Metabolomics, and Nutrigenomics, The Journals of Gerontology 2019
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.