Welches Öl zum Schutz der Herzgesundheit verwenden?
Bei der Verwendung von Öl zur Zubereitung von Speisen ist zu beachten, dass die Auswahl des Speiseöls einen erheblichen Einfluss auf die Herzgesundheit und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat. Mit den richtigen Speiseölen kann man sein Risiko für Herzkrankheiten deutlich reduzieren.
Generell sollte bei der Auswahl eines Speiseöls beachtet werden, dass Öle immer Fette darstellen. Manche Fette können eine Vielzahl von negativen Auswirkungen auf die Gesundheit haben und sind eng mit der koronaren Herzkrankheit verbunden. Daher macht es für die Herzgesundheit einen großen Unterschied, welches Öl man in der Küche verwendet.
Fette beeinflussen die Herzgesundheit
Bestimmte Inhaltsstoffe von einigen Speiseölen, wie beispielsweise ungesättigte Fettsäuren sind dafür bekannt, dass sie sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken, was wiederum vorteilhaft für die Herzgesundheit ist.
Dagegen gibt es andere Öle, die reich an gesättigten Fettsäuren sind, welche mit einer Zunahme des ungesunden LDL-Cholesterins im Blut verbunden sind, wodurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt.
Worauf bei Ölen für die Herzgesundheit achten?
Eine Studie, die in dem „European Journal of Preventive Cardiology“ veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass ein herzgesundes Öl unter anderem frei von Cholesterin und Transfetten sein sollte sowie nur wenig gesättigte Fette enthalten und einen hohen Rauchpunkt aufweisen sollte.
Senföl und Rapsöl zum Schutz vor koronarer Herzkrankheit
Den Forschenden zufolge sind Senföl und Rapsöl besonders vorteilhaft zur Reduzierung des persönlichen Risikos einer koronaren Herzkrankheit. Allerdings können auch andere Speiseöle die Herzgesundheit stärken.
Leindotter-Öl für das Herz
So schützt auch Leindotter-Öl das Herz-Kreislauf-System (Camelina sativa-Öl), was unter anderem auf die enthaltenen mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren zurückgeführt wird.
Eine hohe Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren aus Leindotter-Öl reduzierte in einer Studie, die in dem Fachblatt „Prostaglandins, Leukotrienes and Essential Fatty Acids“ veröffentlicht wurde, auch den Anteil von sogenannter Arachidonsäure im Kreislauf. Dabei handelt es sich um eine langkettige Omega-6-Fettsäure.
Die Aufnahme von Leindotter-Öl war in der Studie bei den Teilnehmenden mit geringeren Konzentrationen von Mediatoren verbunden, die aus Arachidonsäure gebildet werden und von denen bekannt ist, dass sie der kardiovaskulären Gesundheit schaden können. Zusätzlich reduzierte das Öl auch die Konzentration von Markern im Blutkreislauf, die auf oxidativen Stress hinweisen.
Olivenöl senkt ungesundes LDL-Cholesterin
Ein weiteres Speiseöl, das sich vorteilhaft auf die Herzgesundheit auswirkt, ist Olivenöl. Das gesunde Öl kann das Cholesterin senken und das Herz schützen.
Insbesondere werden durch den regelmäßigen Verzehr von Olivenöl die Werte des ungesunden LDL-Cholesterins im Verhältnis zum gesunden HDL-Cholesterin reduziert, wodurch das Risiko für Ablagerungen in den Gefäßen (Arteriosklerose/Arterienverkalkung) sinkt, berichtet die Deutsche Herzstiftung.
Polyphenole in Olivenöl schützen
Außerdem enthält Olivenöl viele Polyphenole. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung, so dass sie freien Radikalen im Körper binden, die ansonsten Schäden anrichten könnten. Freie Radikale verursachen oxidativen Stress und können eine wesentliche Rolle bei Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen.
Olivenöl enthält auch eine spezielle Substanz, Oleocanthal, aus der Gruppe der Polyphenole. Oleocanthal, wurde bisher nur in Olivenöl nachgewiesen und hat eine entzündungshemmende Wirkung. Oleocanthal scheint zudem mit einer langfristigen Schutzwirkung vor Herz-Kreislauf– und Krebserkrankungen verbunden.
Luteolin und Apigenin sind zwei weitere Polyphenolverbindungen in Olivenöl, welche sich vorteilhaft auf die Blutzuckerwerte auszuwirken scheinen und in Olivenöl enthaltenes Vitamin E wirkt antioxidativ, wodurch die Körperzellen besser vor aggressiven Sauerstoffverbindungen geschützt werden.
In einer Untersuchung, die im englischsprachigen Fachjournal „Circulation“ veröffentlicht wurde, stellten die beteiligten Fachleute fest, dass Olivenöl mit einer verbesserten Gefäßfunktion und Herzgesundheit verbunden ist und dass Olivenöl selbst bei gelegentlichem Konsum das Herz schützt.
Rapsöl vorteilhaft für Herz und Kreislauf
Ein weiteres Öl, das gut für das Herz ist, ist Rapsöl. Es enthält viele Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe und die fettlöslichen Vitamine A, E und K. Diese Antioxidantien schützen Zellen vor Schäden durch freie Radikale.
Herzgesundheit mit den richtigen Speiseölen stärken
Zusammengenommen können Speiseöle eine wichtige Rolle für die Herzgesundheit spielen. Durch die Auswahl der richtigen Speiseöle innerhalb der Ernährung kann man sein persönliches Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ohne viel Aufwand deutlich reduzieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Sundeep Mishra, Subhash Chander Manchanda: Cooking oils for heart health; in: European Journal of Preventive Cardiology (veröffentlicht Januar 2012), European Journal of Preventive Cardiology
- Topi Meuronen, Maria A. Lankinen, Alexander Fauland, Bun-ichi Shimizu, Vanessa D. de Mello, et al.: Intake of Camelina Sativa Oil and Fatty Fish Alter the Plasma Lipid Mediator Profile in Subjects with Impaired Glucose Metabolism – A Randomized Controlled Trial; in: Prostaglandins, Leukotrienes and Essential Fatty Acids (abgefragt 29.03.2023), Prostaglandins, Leukotrienes and Essential Fatty Acids
- Deutsche Herzstiftung: Olivenöl: herzgesunder Genuss (abgefragt 29.03.2023), Deutsche Herzstiftung
- Verbraucherzentrale Südtirol: Was macht Olivenöl gesundheitlich so wertvoll? (veröffentlicht 20.06.2022), Verbraucherzentrale Südtirol
- Marta Guasch, Gang Liu, Yanping Li, Laura Sampson, Joann E Manson, et al.: Abstract P509: Olive Oil Consumption and Risk of Cardiovascular Disease; in: Circulation (veröffentlicht 02.03.2020), Circulation
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.