Viele Menschen in Deutschland leiden unter chronischen chronischen Schmerzen. Um diese erfolgreich zu lindern, ist nicht immer der Einsatz von Medikamenten nötig, auch die richtige Ernährung kann die Schwere chronischer Schmerzen auf einfache Weise deutlich reduzieren, insbesondere bei Frauen.
In einer Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of South Australia (UniSA) wurde untersucht, wie die Ernährung mit auftretenden Schmerzen und den körperlichen Funktionen zusammenhängt und welche Rolle Fettleibigkeit dabei spielt. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Nutrition Research“ nachzulesen.
Übergewicht ein Risikofakor
Etwa 30 Prozent der Weltbevölkerung von chronischen Schmerzen betroffen, wobei Frauen und Menschen mit Übergewicht oder Adipositas generell häufiger unter chronischen Schmerzen leiden, berichtet das Team.
Die Ernährung erscheint vor diesem Hintergrund als leicht veränderbarer Risikofaktor, der chronische Schmerzen beeinflusst und zu ihrer Linderung beitragen kann, so die Studienautorin Sue Ward.
Gesunde Ernährung kann helfen
Anhand einer Analyse der Daten von 654 Teilnehmenden der Whyalla Intergenerational Study of Health stellten die Fachleute nun fest, dass ein höherer Konsum bestimmter Lebensmittel direkt mit weniger Schmerzen verbunden ist, insbesondere bei Frauen.
Allerdings spielte das das Gewicht der Teilnehmenden dabei keine Rolle, was zeige, dass eine gesunde Ernährung dazu beitragen kann, chronische Schmerzen zu reduzieren, unabhängig von der Körperzusammensetzung, erläutern die Forschenden.
Diese Lebensmittel reduzieren Schmerzen
„In unserer Studie war ein höherer Verzehr von Grundnahrungsmitteln – also Gemüse, Obst, Getreide, magerem Fleisch, Milchprodukten und Alternativen – mit weniger Schmerzen verbunden, und zwar unabhängig vom Körpergewicht“, berichtet Ward in einer Pressemitteilung.
Dieses Ergebnis sei besonders interessant, da Übergewicht und Fettleibigkeit bekannte Risikofaktoren für chronische Schmerzen bilden. Außerdem zeige die Studie, dass die Qualität der verzehrten Lebensmittel Schmerzen bei Männern und Frauen unterschiedlich beeinflusst.
Frauen profitieren besonders
So litten Frauen, die sich gesünder ernährten, laut den Forschenden unter weniger Schmerzen und wiesen gleichzeitig bessere körperliche Funktionen auf, während der positive Effekt einer gesunden Ernährung auf Schmerzen bei Männern deutlich geringer ausgefallen sei.
Eine mögliche Erklärung für die positiven Auswirkungen einer gesunden Ernährung auf chronische Schmerzen sind nach Ansicht des Teams die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften der gesünderen Hauptnahrungsmittel.
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„Es ist allgemein bekannt, dass eine gesunde Ernährung gut für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist. Aber zu wissen, dass einfache Änderungen in der Ernährung chronische Schmerzen lindern können, kann das Leben verändern“, betont Ward.
Die Forschenden fügen hinzu, dass die Studie nicht klären konnte, ob eine schlechtere Ernährung zu mehr Schmerzen beiträgt oder ob Schmerzen zu einer schlechteren Ernährung führen.
Vorteile gesunder Ernährung
Eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung bietet viele Vorteile für die Gesundheit, kann das Wohlbefinden fördern und auch den Umgang mit Schmerzen verbessern, so das Forschungsteam.
Ingesamt bilde die Ernährung ein leicht zugängliches, kostengünstiges und gleichzeitig wirksames Mittel, um Schmerzen zu reduzieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Susan J. Ward, Alison M. Coates, Katherine L. Baldock, Ty E. Stanford, Alison M. Hill: Better diet quality is associated with reduced body pain in adults regardless of adiposity: Findings from the Whyalla Intergenerational Study of Health; in: Nutrition Research (veröffentlicht 25.09.2024), Nutrition Research
- University of South Australia: A healthy diet helps the weighty battle with chronic pain (veröffentlicht 09.12.2024), UniSA
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.