Zur Verbesserung des psychischen Wohlbefindens kann es ausreichen, einfach die richtigen Lebensmittel zu sich zu nehmen. Doch welche Ernährungsformen und welche einzelnen Nahrungsmittel können hier einen Beitrag leisten?
Studien zeigen, dass die Ernährung nicht nur auf das körperliche, sondern auch auf das psychische Wohlbefinden erheblichen Einfluss hat. Manche Lebensmittel dabei eine äußerst vorteilhaft Wirkung, während andere ehere nachteilig wirken.
Diese Ernährungsformen wirken positiv
So wurde beispielsweise in einer systematischen Übersichtsarbeit von 18 geeigneten Forschungsarbeiten festgestellt, dass es zur Verbesserung der Stimmung beitragen kann, wenn sich Menschen überwiegend pflanzlich ernähren. Dies gilt laut den Forschenden auch für eine ketogene Ernährung, die sogenannte DASH-Diät und die Paleoernährung.
Die pflanzliche Ernährung verzichtet auf tierische Produkte, wie beispielsweise Milch und Fleisch, dafür werden viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse verzehrt.
Die ketogene Ernährung umfasst vor allem Nüsse, gesunde Öle, Avocados und fettreichen Fisch, wie beispielsweise Hering und Lachs.
Die Paleoernährung enthält vor allem Gemüse, Obst, Nüsse, Fleisch, Fisch, Geflügel und Eier. Dagegen werden Getreide und Getreideprodukte (insbesondere Weißmehl) gemieden und auch auf Milch und Milchprodukte wird verzichtet, erläutert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Die sogenannte DASH-Ernährung zielt dagegen darauf ab, Bluthochdruck entgegenzuwirken. Hierfür werden weniger tierische Fette, aber mehr pflanzliche Fette wie beispielsweise aus Nüssen und Ölsaaten verzehrt. Ansonsten umfasst diese Ernährungsform viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Fisch.
Zusätzlich wird bei der DASH-Diät angeraten, möglichst nur fettarme Milchprodukte zu verwenden, berichten Fachleute der Deutschen Hochdruckliga.
Bei Diabetes ballaststoffreiche Ernährung
Typ-2-Diabetes wird auch mit Stimmungsschwankungen, Depressionen und Ängsten in Zusammenhang gebracht. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann bei Betroffenen jedoch zu Verbesserungen des Serumstoffwechsels und gleichzeitig auch des emotionalen Wohlbefindens beitragen, so das Ergebnis einer Studie aus diesem Jahr.
Dieser Effekt scheint vor allem auf Veränderungen der Darmflora zu beruhen, insbesondere auf dem erhöhten Vorkommen von Bakterienstämmen wie Lactobacillus, Bifidobacterium und Akkermansias, berichten die Forschenden.
Zudem reduziere eine ballaststoffreiche Ernährung verschiedene opportunistische Pathogene, wie beispielsweise die Bakterienarten Desulfovibrio und Klebsiella.
Laut den Fachleuten zeigen die Ergebnisse der Untersuchung deutlich, dass die Veränderungen der Darmflora, die durch eine ballaststoffreiche Ernährung beeinflusst werden, die emotionale Stimmung von Menschen mit Typ-2-Diabetes verbessern können.
Vitamin D kann die Stimmung verbessern
Die Psychologin der Cleveland Clinic, Dr. Susan Albers, berichtet, dass auch Lebensmittel mit hohem Vitamin-D-Gehalt die Stimmung verbessern können. Hierfür seien zum Beispiel angereicherte Pilze, Eigelb, Thunfisch, Lachs und Sardinen geeignet.
Dieser Effekt scheine darauf zurückzugehen, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit mehr Angstzuständen und Depressionen verbunden ist.
Verbesserte Stimmung dank Vitamin C
„Zu den besten Dingen, die Sie tun können, um Ihr Immunsystem zu unterstützen und Ihre Stimmung zu heben, zählt außerdem der Verzehr von Lebensmitteln, die viel Vitamin C enthalten”, so Dr. Albers in einer Pressemitteilung.
Lebensmittel mit viel Vitamin C sind beispielsweise Orangen, Mangos, Zitronen, Kiwi, Brokkoli, Paprika und Erdbeeren.
Walnüsse und Kakao
Weiterhin können Walnüsse nicht nur die kognitiven Funktionen stärken, sondern auch das psychische Wohlbefinden verbessern, berichtet Dr. Albers.
Und der Konsum von Kakao bilde ebenfalls eine effektive Möglichkeit, um die eigene Stimmung zu verbessern, wobei die Wirkung auf die enthaltenen Antioxidantien sowie deren entzündungshemmende Wirkung zurückzugeführt werde.
Zusammengenommen kann die Ernährung einen starken Einfluss auf die Stimmung haben, wobei der Konsum von bestimmten Lebensmitteln äußerst positiv auf das psychische Wohlbefinden wirkt und teilweise sogar vor Depressionen und Angstzuständen schützen kann. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Arman Arab, Sanaz Mehrabani, Sajjad Moradi, Reza Amani: The association between diet and mood: A systematic review of current literature; in: Psychiatry Research (veröffentlicht Januar 2019), Psychiatry Research
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: Paleo (abgefragt 23.10.2023), Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
- Deutsche Hochdruckliga: Mit der DASH-Diät den Bluthochdruck senken (veröffentlicht 15.04.2014), Deutsche Hochdruckliga
- Lihua Chen, Bo Liu, Lixia Ren, Hao Du, Chunhua Fei, et al.: High-fiber diet ameliorates gut microbiota, serum metabolism and emotional mood in type 2 diabetes patients; in: Frontiers in Cellular and Infection Microbiology (veröffentlicht 30.01.2023), Frontiers in Cellular and Infection Microbiology
- Cleveland Clinic: The Connection Between Food and Your Mood (veröffentlicht 22.10.2021), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.