Um die geistigen Fähigkeiten im Alter zu erhalten und dem natürlichen kognitiven Abbau entgegenzuwirken, sollte die Ernährung ausreichend Obst und Gemüse enthalten. Dabei sind manche Obst- und Gemüsesorten besonders wirksam zum Schutz der Kognition.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Wuhan University of Science and Technology in China wurde untersucht, ob der Verzehr von Obst und Gemüse mit einem verbesserten Schutz der kognitiven Funktionen verbunden ist. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of nutrition, health and aging“ veröffentlicht.
Wie wurden Ernährung und Kognition ermittelt?
In der aktuellen Forschungsarbeit wurden insgesamt 4.066 Teilnehmende des China Health and Nutrition Survey (CHNS) untersucht, deren Ernährung anhand von selbstberichteten Angaben ermittelt wurde.
Weitere 6.170 Teilnehmende waren Teil der sogenannten Health and Retirement Study (HRS), bei der die Ernährung anhand eines Fragebogens zur Häufigkeit der Nahrungsaufnahme bestimmt wurde.
Die kognitiven Funktionen der Teilnehmenden wurden durch Telefoninterviews ermittelt. Der Zusammenhang zwischen dem Obst- und Gemüseverzehr und den kognitiven Funktion sowie deren Verschlechterung wurde mit sogenannten linearen Mixed-Effects-Modellen geschätzt, erläutert das Team.
Viel Obst und Gemüse schützt das Gehirn
Den Fachleuten zufolge war ein hoher Verzehr von Obst und Gemüse unter den Teilnehmenden mit einer besseren kognitiven Funktion und einem langsameren kognitiven Verfall verbunden. Dabei zeigten sich für Obst und Gemüse unabhängige Zusammenhänge mit der kognitiven Funktion und deren Verschlechterung.
Die Forschenden stellten außerdem fest, dass bestimmte Gemüsesorten besonders vorteilhaft für die Kognition im Allgemeinen und auch für den Erhalt der Kognition im Alter waren.
Diese Gemüsearten sind besonders vorteilhaft
So wirkte sich der Verzehr von Kreuzblütlern und grünem Blattgemüse besonders günstig auf die Kognition aus, während grünes Blattgemüse sowie rotes und gelbes Gemüse mit einem langsameren kognitiven Verfall in den Folgejahren verbunden waren, berichten die Forschenden.
Das Team schließt aus den Ergebnissen, die durch strenge Sensitivitätsanalysen bestätigt wurden, dass Obst und Gemüse eine potenziell vorteilhafte Rolle bei der Erhaltung der kognitiven Funktion und der Verlangsamung des kognitiven Abbaus im mittleren und höheren Alter spielen. Dies gilt insbesondere für Kreuzblütler, rotes und gelbes Gemüse sowie grünes Blattgemüse.
Kognitive Vorteile der MIND-Diät
Die Ergebnisse der neuen Studie zeigen also, dass der Verzehr von Obst und Gemüse eine wirksame Methode zum Schutz der Kognition im Alter darstellt. Diese Erkenntnis wird durch eine Veröffentlichung der Gerontological Society of America (GSA) aus diesem Monat bestätigt, in der Fachleute über die Vorteile der sogenannten MIND-Diät für die kognitiven Fähigkeiten berichteten.
Bei der MIND-Diät liegt der Schwerpunkt auf dem Verzehr von Gemüse. Dabei wird insbesondere zu einem erhöhten Verzehr von Blattgemüse geraten. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass regelmäßig Nüsse, Beeren, Bohnen, Vollkornprodukte, Fisch, Geflügel und natives Olivenöl extra konsumiert wird, da auch diese Lebensmittel die Gesundheit des Gehirns verbessern.
Ernährung hat massiven Einfluss
Die genannten Studien machen deutlich, wie wichtig es ist, insbesondere im Alter auf eine gesunde Ernährung zu achten, wobei der Fokus möglichst auf dem Verzehr von Obst und Gemüse liegen sollte, um dem natürlichen kognitiven Abbau im Alter entgegenzuwirken. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Liyan Huang, Caifeng Zhao, Mengyan Gao, Yang Tao, Xiao Chen, et al.: Associations of vegetable and fruit intake with cognitive function and its decline: Two longitudinal studies; in: Journal of nutrition, health and aging (veröffentlicht 09.04.2024), Journal of nutrition, health and aging
- Gerontological Society of America: Better Nutrition Can Lead to Better Brain Health, GSA Publication Shows (veröffentlicht 03.04.2024), GSA
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.