Die am meisten unterschätzten Gemüsesorten
Obst und vor allem Gemüse sollten Teil der täglichen Ernährung sein. Die pflanzlichen Lebensmittel versorgen den Körper unter anderem mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Doch manche Gemüsesorten landen viel zu selten auf dem Tisch. Fachleute erläutern, welches Gemüse besonders unterschätzt wird und wie es zubereitet wird.
Verlassen Sie sich hauptsächlich auf Gemüse wie Brokkoli, Spinat und Karotten, wenn Sie zu Hause kochen? Wenn ja, entgehen Ihnen die gesundheitlichen Vorteile einiger wichtiger Gemüsesorten. In einem Beitrag der renommierten Cleveland Clinic (USA) empfehlen Ernährungsberaterinnen, diese sechs Gemüse zu probieren:
Rosenkohl
„Richtig zubereiteter Rosenkohl ist eine gewaltige Ergänzung Ihrer vegetarischen Optionen“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Laura Jeffers. „Er ist eine großartige Quelle für Vitamin C und K und liefert auch Ballaststoffe.“
Der Geruch, der beim Kochen durch schwefel- und stickstoffhaltige chemische Verbindungen entsteht, und der von vielen Menschen als unangenehm empfunden wird, lässt sich leider nicht ganz vermeiden.
Das zu lange Kochen von Rosenkohl, auch „Brüsseler Kohl“ genannt, sorgt nicht nur für einen strengeren Geruch, sondern beraubt ihn auch seiner ernährungsphysiologischen Vorteile, warnt die Expertin.
Für eine optimale Ernährung den Rosenkohl vierteln und weniger als fünf Minuten dämpfen. Fügen Sie ein wenig Knoblauch oder Zitrone hinzu und genießen Sie!
Brunnenkresse
Viele Leute wissen nicht, was sie mit Brunnenkresse anfangen sollen, aber dieses Kreuzblütler-Gemüse sollte nicht auf dem Speiseplan fehlen.
„Eine Studie nach der anderen dokumentiert die erstaunlichen Vorteile der Brunnenkresse“, erläutert die Ernährungswissenschaftlerin Kristin Kirkpatrick. So fanden Forschende unter anderem Hinweise auf eine krebsvorbeugende und krebsbekämpfende Wirkung.
„Der große Preis kam 2014, als Brunnenkresse in Bezug auf Antioxidantien zum besten Gemüse gekürt wurde.“
Zubereitungstipp: Brunnenkresse ist eine einfache Art von Gemüse, sagt sie. Fügen Sie es zu Salaten und Nudelgerichten hinzu oder legen Sie es auf ein schönes Stück Wildfisch.
Artischocken
„Artischocken sind ein vielseitiges Gemüse – man kann sowohl die Herzen als auch die Blätter essen“, sagt die Ernährungsberaterin Kate Patton. „Artischocken sind extrem reich an Antioxidantien und eine gute Quelle für Folsäure, Kalium und viele andere Vitamine und Mineralien.“
Außerdem sind sie kalorienarm (nur 45 Kalorien in einer Tasse gekochten Herzen) und ballaststoffreich (fünf Gramm).
Zubereitungstipp: Artischocken dämpfen und die zarten Enden der Blätter essen. „Das Dämpfen von Gemüse ist schnell und einfach“, so Frau Patton. „Dann tauchen Sie es in Olivenöl, Hummus, Olivendip oder griechischen Joghurtdip. Sie können auch gefrorene Artischocken auftauen und zu grünem Salat, Thunfischsalat oder Nudelsalat hinzufügen.“
Blumenkohl
„Lassen Sie sich nicht von seiner blassen Farbe täuschen – Blumenkohl ist voller Nährstoffe“, erklärt die Diästassistentin Anna Taylor. Wie andere Kreuzblütler (Rosenkohl, Kohl, Grünkohl, Pak Choi und Brokkoli) ist Blumenkohl reich an Glucosinolaten. Wissenschaftliche Untersuchungen haben Hinweise darauf geliefert, dass Glucosinolate Karzinogene abbauen und so vor Krebs schützen können.
„Ich liebe es, Gemüse zu braten – nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch, weil es so einfach ist!“, sagt Frau Taylor. Ihr Tipp: Ein Backblech mit Olivenöl besprühen und vorbereitete Blumenkohlröschen darauf verteilen. Darauf dann nochmal etwas Olivenöl sprühen, Knoblauch, schwarzen Pfeffer oder Parmesan dazu geben und bei etwa 200 Grad für 10-20 Minuten backen, bis das Gemüse weich ist.
Wildbrokkoli (Wilder Brokkoli)
Brokkoli kennen zwar alle, doch Wildbrokkoli (bzw. Wilder Brokkoli) wird noch immer viel zu stark unterschätzt, meint die Ernährungsberaterin Brigid Titgemeier. Wildbrokkoli ist extrem nahrhaft und mit Eisen, Kalzium, Zink, den Vitaminen A, C und K beladen, erklärt sie. Wie andere Kreuzblütler enthält er potenziell krebsbekämpfende Glucosinolate.
Laut der Expertin wird nach wie vor nicht genug dunkelgrünes Gemüse – wie Wildbrokkoli – verzehrt. „Es ist wichtig, neue Lebensmittel zu probieren und Abwechslung in Ihre Ernährung zu bringen“, unter anderem mit Wildem Brokkoli.
Zubereitungstipp: Braten Sie die Blätter, Knospen und Stängel von Wildbrokkoli leicht mit nativem Olivenöl extra, Zitronensaft, Knoblauch und Cashewbutter an. „Der beste Weg, um die Nährstoffe von Kreuzblütlern zu erhalten, besteht darin, sie roh, leicht gedämpft oder sautiert zuzubereiten“, erläutert die Fachfrau.
Gurken
„Gurken sind möglicherweise nicht so nährstoffreich wie andere Gemüsesorten, aber wenn man bedenkt, dass sie nur 16 Kalorien und 4 Gramm Kohlenhydrate pro Tasse enthalten“, sollten sie ebenfalls nicht unterschätzt werden, so die Ernährungswissenschaftlerin Julia Zumpano.
Gurken sind eine gute Quelle für Vitamin K, Kalium, Pantothensäure (Vitamin B5), Phosphor, Kupfer und Mangan.
Zubereitungstipp: „Gurken können auf so viele Arten verwendet werden – als Snack mit Hummus oder griechischem Joghurtdip, in Salat oder Sushi, als Ersatz für Chips oder Cracker, für Guacamole, um Wasser und Mixgetränken Geschmack zu verleihen“, sagt Frau Zumpano.
Rohes Gemüse zum Knabbern
Rohes Gemüse zum Knabbern bereit zu halten, ist gut für Ihre Taille und Ihre Gesundheit. „Es passt hervorragend zu griechischem Joghurtdip – jederzeit und überall!“, meint Frau Jeffers.
Frau Zumpano fügt hinzu: „Das Essen von rohem Gemüse optimiert die Ernährung und minimiert die Vorbereitungsarbeit.“
Das Braten von Blumenkohl, geschnittenem Fenchel, Spargel, Rosenkohl, Karotten und anderem Gemüse ist ebenfalls ein Kinderspiel. „Ich mag die Art und Weise, wie das Braten Gemüse knusprig und würzig macht“, so Frau Taylor. „Und das Aufräumen ist ein Kinderspiel!“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: The 6 Most Underrated Veggies and How to Enjoy Them, (Abruf: 30.09.2020), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.