Was beim Verzehr von Obst beachtet werden sollte
Obst gilt allgemein als gesund, doch manche Obstsorten bieten mehr Gesundheitsvorteile als andere. Die Ernährungsberaterin Beth Czerwony von der Cleveland Clinic (USA) erläutert, welche Früchte besonders gesund sind, welche Vorteile der Konsum mit sich bringt und was beim Kauf zu beachten ist.
Blaubeeren stärken nicht nur die Herzgesundheit
Blaubeeren enthalten einen hohen Gehalt an Antioxidantien, die dafür bekannt sind, dass sie sogenannte freie Radikale bekämpfen, welche den Zellen schaden und Krankheiten verursachen können.
Zusätzlich enthalten Blaubeeren auch viele löslichen Ballaststoffe, welche den Cholesterinspiegel senken und gesunde Omega-3-Fettsäuren, die vorteilhaft für die Gesundheit des Gehirns sind.
Weitere gesunde Inhaltsstoffe der Blaubeeren sind Vitamin C, Vitamin K und Mangan, berichtet die Expertin in einer Pressemitteilung.
Blaubeeren tragen laut einer Studie aufgrund ihrer gesunden Inhaltsstoffe dazu bei, den altersbedingten Gedächtnisverlust zu reduzieren, so Czerwony.
Und sie helfen im Kampf gegen Krebs, schützen die Zellen des Körpers und fördern gleichzeitig die Gesundheit des Herzens, erläutert die Expertin unter Verweis auf eine weitere Publikation.
Himbeeren liefern Antioxidantien und Ballaststoffe
Auch Himbeeren enthalten viele wichtigen Nähstoffe und Antioxidantien in Form von Polyphenolen, die oxidative Schäden reduzieren. Himbeeren enthalten zudem auch viele Ballaststoffe, welche die Verdauung verbessern, vorteilhaft für den Blutzucker sind und beim Abnehmen helfen können.
Zusätzlich enthalten Himbeeren auch noch viel Vitamin C, Mangan und Kalium. Die Früchte schmecken süß, obwohl sie nur einen relativ geringen Zuckergehalt aufweisen, was sie ideal für den puren Verzehr oder das Hinzufügen zu Speisen und Smoothies macht, so Czerwony.
Brombeeren stabilisieren den Blutzuckerspiegel
Brombeeren gehören ebenfalls zu den Früchten mit dem geringsten Zuckergehalt und den meisten Ballaststoffen. Diese Kombination ist laut der Expertin ideal zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels und hilft, das Hungergefühl zu unterdrücken, was eine Gewichtsabnahme unterstützen kann.
Brombeeren enthalten ebenfalls viele der gesunden Inhaltsstoffe, welche auch in Heidelbeeren und Himbeeren vorhanden sind wie Antioxidantien, Vitamin C und Mangan.
Orangen für den täglichen Bedarf an Vitamin C
Organgen sind vor allem für ihren hohen Gehalt an Vitamin C bekannt. Bereits der Verzehr von nur einer einzigen Orange ist ausreichend, um den empfohlenen Tagesbedarf des wichtigen Vitamins vollständig abzudecken, betont Czerwony.
Zudem stärkt Vitamin C das Immunsystem, es ist vorteilhaft für die Haut und die Knochen und lindert Muskelschmerzen, erläutert die Expertin.
Wenn es um die Aufnahme von Orangen geht, sei der Verzehr der ganzen Frucht mit mehr Vorteilen verbunden, als das Trinken von Orangensaft. So enthalte Orangensaft zwar Vitamin C aber nicht die gesunden Ballaststoffe, welche man über den Verzehr der ganzen Frucht zu sich nimmt.
- Weitere Informationen speziell zum Thema Fruchtsaft finden Sie in dem Artikel: „Ernährung: Wie gesund ist Fruchtsaft?“.
Äpfel bieten vielseitige Gesundheitsvorteile
Der tägliche Verzehr von nur einem Apfel ist laut einer Studie mit einem geringeren Bedarf verschreibungspflichtiger Medikamente verbunden, berichtet Czerwony.
Außerdem können Äpfel die Gesundheit des Herzens verbessern, Symptome von Asthma reduzieren und sie werden mit einem geringeren Krebs-Risiko in Zusammenhang gebracht, berichtet die Ernährungsberaterin.
Sternfrucht enthält viele Nährstoffe und nur wenig Kalorien
Als letztes rät die Expertin zum Verzehr der sogenannten Sternfrucht (Karambola) zur Verbesserung der Gesundheit. Diese exotische Frucht sehe nicht nur interessant aus, sondern ist trotz wenigen Kalorien sehr nahrhaft und enthält viele gesunde Ballaststoffe, so Czerwony.
Zwei Portionen Obst am Tag
Generell sei es immer besser, irgendein Obst in die eigene Ernährung aufzunehmen, als überhaupt kein Obst zu verzehren. Empfohlen werden beispielsweise von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) zwei Portionen Obst pro Tag.
Was beim Obstkauf beachtet werden sollte
Wenn es darum geht, was Obst ungesund macht, hat sich gezeigt, dass die Verarbeitungsmethode und insbesondere der Zusatz von Zucker ein Problem darstellt.
Beispielsweise sollte beim Kauf von abgepackten gefrorenen Beeren überprüft werden, ob sie zugesetzten Zucker enthalten, wodurch die Beeren weniger gesund werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass man möglichst lokal angebautes Obst der Saison erwirbt, da die frischesten Früchte den höchsten Nährwert ausweisen, erläutert Czerwony.
Auch viele Trockenfrüchte werden zusätzlich gezuckert und durch das fehlende Wasser reduziert sich außerdem ihr Sättigungseffekt, was dazu beiträgt, dass man mehr Trockenfrüchte zu sich nimmt, so die Expertin. Früchte in Dosen seien ihrerseits oft in Zuckersirup eingelegt.
So ist insbesondere der Zuckergehalt des Obstes und die Größe der Portionen zu beachten, um nicht zu viel Zucker aufzunehmen.
Obst mit proteinreichen Lebensmitteln kombinieren
Laut Czerwony sollte der Obstverzehr zudem möglichst mit Proteinen kombiniert werden. So sei es beispielsweise empfehlenswert, Obst zusammen mit proteinhaltigen Lebensmitteln wie Joghurt oder Erdnussbutter zu verzehren. Eine solche Kombination biete viele Gesundheitsvorteile und halte lange satt. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: What Are the Best Fruits for You? (veröffentlicht 10.11.2022), Cleveland Clinic
- Julien Bensalem, Stéphanie Dudonné, Nicole Etchamendy, Hermine Pellay, Camille Amadieu, et al.: Polyphenols From Grape and Blueberry Improve Episodic Memory in Healthy Elderly with Lower Level of Memory Performance: A Bicentric Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Clinical Study; in: Journals of Gerontology (veröffentlicht 19.07.2018), Journals of Gerontology
- Sarah A. Johnson, Bahram H Arjmandi: Evidence for Anti-Cancer Properties of Blueberries: A Mini-Review, in: PubMed (veröffentlicht Januar 2013), PubMed
- Matthew A. Davis, Julie P. W. Bynum, Brenda E. Sirovich: Association Between Apple Consumption and Physician Visits; in: JAMA Internal Medicine (veröffentlicht Mai 2015), JAMA Internal Medicine
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: 5 am Tag (abgefragt 11.11.2022), DGE
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.