Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren können das Risiko für zahlreiche Krebserkrankungen senken. So sind höheren Blutwerte der mehrfach ungesättigten Fettsäuren unter anderem mit einem reduzierten Risiko für Lungenkrebs, Darmkrebs, Hautkrebs und Blasenkrebs verbunden.
Ein Forschungsteam der University of Georgia hat in einer aktuellen Studie die Auswirkungen von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren auf die Inzidenz von 19 verschiedenen Krebserkrankungen untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „International Journal of Cancer“ veröffentlicht.
Gesunde ungesättigte Fettsäuren
Eine gute Versorgung mit den beiden mehrfach ungesättigten Fettsäuren bietet nachweislich zahlreiche Gesundheitsvorteile, wie zum Beispiel eine Senkung des Cholesterinspiegels und eine Stärkung der kognitiven Funktionen, berichten die Forschenden.
Zudem deuteten frühere Studien auf eine Wirkung gegen Krebs hin und ein belgisches Forschungsteam hat bereits vor gut zwei Jahren nachgewiesen, dass Omega-3-Fettsäure das Wachstum von Tumorzellen hemmt.
Wirkung gegen Krebs?
Allerdings konnte bislang keine Studie schlüssig erklären, ob Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren das Risiko einer Krebserkrankung senken und/oder die Überlebenswahrscheinlichkeit nach einer Krebsdiagnose erhöhen, so das Forschungsteam der University of Georgia.
Anhand der Daten von 253.138 Teilnehmenden der UK Biobank-Studie analysierten die Fachleute daher mögliche Zusammenhänge zwischen den Blutwerten der beiden Fettsäuren und dem Auftreten von Krebserkrankungen innerhalb eines Beobachtungszeitraums von fast 13 Jahren.
Signifikant reduziertes Risiko
In diesem Zeitraum erkrankten 29.838 Teilnehmende an Krebs und höhere Konzentration von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren waren dabei laut den Forschenden signifikant mit einem geringeren Erkrankungsrisiko verbunden.
So erkrankten Teilnehmende mit einem höheren Omega-3-Spiegel seltener an Dickdarm-, Magen- und Lungenkrebs sowie an anderen Krebsarten des Verdauungstrakts, während Teilnehmende mit hohem Omega-6-Spiegel niedrigere Raten bei14 Krebsarten aufwiesen, darunter darunter maligne Melanome und Blasenkrebs, berichtet das Team.
Allerdings sei auch deutlich geworden, dass hohe Konzentrationen von Omega-3-Fettsäure bei Männer einen Anstieg des Prostatakrebs-Risikos mit sich bringen. Wichtig sei zudem, dass die Auswirkungen der Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren nicht von anderen Krebs-Risikofaktoren abhängig waren.
Auf die richtige Ernährung achten
Insgesamt legen diese Ergebnisse nahe, dass der Durchschnittsbürger darauf achten sollte, mehr dieser Fettsäuren über seine Ernährung aufzunehmen, betont die Studienautorin Yuchen Zhang in einer Pressemitteilung.
Diese sind zum Beispiel in fettem Fisch, Nüssen und einigen Pflanzenölen wie Rapsöl oder Hanföl enthalten. Zudem gibt es Nahrungsergänzungsmittel, die zu einer ausreichenden Versorgung beitragen können.
Allerdings ist die Aufnahme hoher Konzentrationen mitunter nicht ganz unbedenklich und zum Beispiel weist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) darauf hin, dass Präparate mit Omega-3-Fettsäuren bei Herzpatientinnen und -patienten das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen können.
Daher sollte die Aufnahme idealerweise über natürliche Lebensmittel erfolgen, zumal diese noch weitere Vitamine und Mineralstoffe enthalten, von denen die Gesundheit direkt profitieren kann. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Yuchen Zhang, Yitang Sun, Suhang Song, Nikhil K. Khankari, J. Thomas Brenna, Ye Shen, Kaixiong Ye: Associations of plasma omega-6 and omega-3 fatty acids with overall and 19 site-specific cancers: A population-based cohort study in UK Biobank; in: International Journal of Cancer (veröffentlicht 17.10.2024), onlinelibrary.wiley.com
- University of Georgia: High levels of omega-3, omega-6 may protect against cancer (veröffentlicht 04.11.2024), uga.edu
- Emeline Dierge, Elena Debock, Céline Guilbaud, et al.: Peroxidation of n-3 and n-6 polyunsaturated fatty acids in the acidic tumor environment leads to ferroptosis-mediated anticancer effects; in: Cell Metabolism (veröffentlicht 03.08.2021), sciencedirect.com
- : Bundesinstitut für Risikobewertung: Präparate mit Omega-3-Fettsäuren können bei Herzpatienten das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen (Abruf: 19.11.2023), , bfr.bund.de
Wichtiger Hinweis:
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