Darmkrebs-Risiko durch gesunde pflanzliche Lebensmittel senken
Vor allem für Männer ist das Risiko an Darmkrebs zu erkranken relativ hoch. Rund jeder 23. Mann entwickelt im Laufe des Lebens eine solche Krebserkrankung. Bei Frauen erkrankt hingegen „nur“ eine von 251. Laut einer aktuellen Studie können Männer ihr Risiko für Darmkrebs deutlich senken, wenn sie sich überwiegend von gesunden pflanzlichen Lebensmitteln ernähren.
Eine pflanzliche Ernährung, die reich an gesunden Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten und arm an ungesunden pflanzlichen Lebensmitteln wie raffiniertem Getreide und gezuckerten Fruchtsäften ist, senkt laut einer aktuellen Studie das Darmkrebs-Risiko bei Männern. Die Studienergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „BMC Medicine“ vorgestellt.
Wie wirkt sich die Ernährung auf das Darmkrebs-Risiko aus?
Forschende der Kyung Hee University in Südkorea werteten die Daten von rund 173.000 amerikanischen Personen aus (80.000 Männer und 93.000 Frauen). Die Teilnehmenden waren zu Studienbeginn im Durchschnitt 59 bis 60 Jahre alt. Alle Probandinnen und Probanden machten Angaben über ihre Ernährungsgewohnheiten. Die Kohorte wurde über rund 20 Jahre medizinisch beobachtet.
Bei der Auswertung wurden bekannte Risikofaktoren berücksichtigt, wie beispielsweise, Alter, familiäre Vorbelastungen mit Darmkrebs, Body Mass Index (BMI) , Raucherstatus, körperliche Aktivität und Alkoholkonsum. Während des Studienzeitraumes erkrankten 2,9 Prozent der Teilnehmenden an Darmkrebs (4,976 Personen).
Bei Männern sank das Darmkrebs-Risiko um 22 Prozent
Die Arbeitsgruppe fand anhand der Daten heraus, dass Männer, die sich überwiegend von gesunden pflanzlichen Lebensmitteln ernähren, ein um 22 Prozent geringeres Risiko hatten, an Darmkrebs zu erkranken, als Männer, die wenig gesunde pflanzliche Lebensmittel zu sich nahmen.
Bei Frauen konnte dieser Zusammenhang jedoch nicht festgestellt werden. Allerdings erkranken Frauen im Durchschnitt ohnehin deutlich seltener an Darmkrebs als Männer.
Antioxidantien für den Effekt verantwortlich?
„Wir vermuten, dass die in Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukten enthaltenen Antioxidantien dazu beitragen könnten, das Darmkrebsrisiko zu senken, indem sie chronische Entzündungen unterdrücken, die zu Krebs führen können“, erläutert der korrespondierende Studienautor Jihye Kim.
Da Männer ein deutlich höheres durchschnittliches Darmkrebs-Risiko haben als Frauen, zeige der Verzehr gesunder Lebensmittel bei Männern eine deutlichere Auswirkung auf das Risiko als bei Frauen, vermuten die Forschenden.
Einschränkung der Forschungsergebnisse
Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler machen darauf aufmerksam, dass es sich bei der Arbeit um eine Beobachtungsstudie handelt, die nicht zwingend einen kausalen Rückschluss auf den Zusammenhang zwischen dem Verzehr pflanzlicher Lebensmittel und dem Darmkrebsrisiko zulässt. Die Verbindung kann durch die Beobachtung nur nahegelegt werden. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Jihye Kim, Carol J. Boushey, Lynne R. Wilkens, et al.: Plant-based dietary patterns defined by a priori indices and colorectal cancer risk by sex and race/ethnicity: the Multiethnic Cohort Study; in: BMC Medicine (2022), bmcmedicine.biomedcentral.com
- BMC: Healthy plant-based diets associated with lower colorectal cancer risk in men (veröffentlicht: 28.11.2022), eurekalert.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.