Was Zimt so gesund macht
Zimt dient nicht nur dem Geschmack, sondern bringt auch einige gesundheitliche Vorteile mit sich. Die Ernährungsberaterin Candace O’Neill von der Cleveland Clinic erläutert, warum Zimt gesund ist und welche Möglichkeiten bestehen, um Zimt in seine persönliche Ernährung aufzunehmen.
Gesundheitliche Vorteile durch Zimt
Viele Gewürze, wie beispielsweise Ingwer oder Kurkuma, sind schmackhaft und gesund. Zimt, der eigentlich aus der Rinde eines Baumes gewonnen wird, bringt ebenfalls einige gesundheitliche Vorteile mit sich, berichtet O’Neill in einer aktuellen Pressemitteilung der Cleveland Clinic.
Entzündungshemmende Eigenschaften von Zimt
Kräuter und Gewürze enthalten oft Antioxidantien, welche das Risiko von Herzkrankheiten verringern können. Die positiven Auswirkungen von Zimt seien vor allem auf eine seiner antioxidativen Verbindungen zurückzuführen, das sogeannte Zimtaldehyd, so die Expertin. Dies verleihe einerseits dem Gewürz sein reichhaltiges Aroma und seinen Geschmack, andererseits hemme es auch Entzündungen.
Zimt findet häufig Verwendung in der mediterranen Küche, in der viele Kräuter und Gewürze genutzt werden, und die mediterranen Ernährung gilt als besonders vorteilhaft für die Gesundheit, erläutert O’Neill. Dies liege auch an den enthaltenen Antioxidantien, welche bei anderen Ernährungsweisen fehlen.
Zimt kann Blutzuckerspiegel dauerhaft senken
Es wird bereits seit Jahrzehnten untersucht, ob Zimt bei Menschen mit Typ-2-Diabetes eine Senkung des Blutzuckerspiegels bewirken kann. Eine Studie habe zum Beispiel ergeben, dass Menschen, welche eine Insulintherapie erhielten und täglich Zimtpräparate einnahmen, nach einer 40-tägigen Kur eine deutliche (und dauerhafte) Senkung ihres Blutzuckerspiegels verzeichneten, so O’Neill.
Die erzielten Vorteile seien auch dann noch bestehen geblieben, wenn die Teilnehmenden die Einnahme von Zimt beendeten. Trotzdem sollte Zimt nicht als Ersatz für eine herkömmliche Behandlung angesehen werden, rät die Ernährungsberaterin.
Zimt senkt den Cholesterinspiegel
Die Teilnehmenden der oben genannten Studie wiesen neben einem niedrigeren Blutzuckerspiegel auch bessere Cholesterin- und Triglyceridwerte auf. Eine separate Meta-Analyse von zehn Studien ergab zusätzlich, dass der tägliche Verzehr von Zimt zu einer statistisch signifikanten Senkung des Gesamtcholesterins sowie des LDL-Cholesterins führte, berichtet die Ernährungsberaterin.
Da die Menge an Zimt pro Dosis und die Dauer der Einnahme in den ausgewerteten Studien variierten, lasse sich trotzdem nicht mit Sicherheit sagen, ob das Gewürz zur Senkung eines hohen Cholesterinspiegels eingesetzt werden kann.
Zimt in verschiedenen Formen erhältlich
Zimt kann bereits gemahlen erworben werden. Zusätzlich gibt es auch Zimtstangen oder Zimttees oder Zimtöl. Zimt ist zwar als ätherisches Öl erhältlich, dies werde aber nicht als gesundheitsförderndes Mittel empfohlen, da die meisten Studien mit getrocknetem Zimt oder Nahrungsergänzungsmitteln durchgeführt wurden.
Welche gängigen Zimtarten gibt es?
- Cassia-Zimt: Dieser aus Südchina stammende Zimt ist die gängigere (und relativ preiswerte) Zimtsorte, welche in Lebensmittelgeschäften gekauft und zum Backen verwenden werden kann.
- Ceylon-Zimt: Ceylon-Zimt stammt aus Sri Lanka und Südindien. Diese Zimtsorte ist weniger verbreitet und ist oft nur in Gewürzspezialgeschäften erhältlich. Die Sorte hat einen stärkeren Duft.
Leberschäden durch Zimt?
Cassia-Zimt enthält Cumarin, welches bei Einnahme großer Mengen giftig sein kann. „Es kann tatsächlich zu Leberschäden führen”, berichtet O’Neill. Die Einnahme einer zu großen Menge eines Nahrungsergänzungsmittels mit Zimt könne dahe möglicherweise giftig sein. Aber es ist unwahrscheinlich, beim Backen mit Zimt gefährliche Cumarinwerte zu erreichen, erläutert die Expertin.
Kochen mit Zimt
Zimt wird er häufig in süßen und herzhaften Gerichten verwendet. So kann man beispielsweise eine Zimtstange warmem Apfelwein hinzufügen, um ihn zu würzen. Eine Prise gemahlener Zimt auf Popcorn oder anderen salzigen Snacks verbessert den Geschmack und Zimt und Zucker passen hervorragend zu Backwaren und anderen Süßspeisen.
Es sei auch möglich Zimt einfach zu einem Smoothie, Joghurt oder Haferflocken hinzuzufügen. Dies verbessere den Geschmack und bringe möglicherweise sogar noch gesundheitliche Vorteile mit sich, berichtet O’Neill.
Zimt kann Zuckeraufnahme in Ernährung reduzieren
„Zimt ist eine gute Ergänzung zu Ihrer Ernährung und kann wirklich hilfreich sein, um die Aufnahme von zugesetztem Zucker zu reduzieren. Man kann seine Süße nutzen, um die Bitterkeit abzuschwächen oder eine Mahlzeit mit einem kleinen Extra etwas aufzuwerten“, fügt die Expertin hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: The Benefits of Cinnamon (veröffentlicht 21.10.2021), Cleveland Clinic
- Alam Khan, Mahpara Safdar, Mohammad Muzaffar Ali Khan, Khan Nawaz Khattak, Richard A. Anderson: Cinnamon Improves Glucose and Lipids of People With Type 2 Diabetes; in: Diabetes Care (veröffentlicht Dezember 2013), diabetesjournals.org
- Robert W. Allen, Emmanuelle Schwartzman, William L. Baker, Craig I. Coleman and Olivia J. Phung: Cinnamon Use in Type 2 Diabetes: An Updated Systematic Review and Meta-Analysis; The Annals of Family Medicine (veröffentlicht 09.10.2021), annfammed.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.