Diese Gesundheitsvorteile bieten Granatäpfel
Als exotische Ergänzung der Ernährung sind Granatapfelkerne und Granatapfelsaft nicht nur geschmacklich eine Bereicherung, sondern sie bieten auch vielseitige positive Gesundheitseffekte. Die Ernährungsberaterin Julia Zumpano von der Cleveland Clinic (USA) erläutert, welche Gesundheitsvorteile sich von Granatäpfeln erwarten lassen.
Granatapfelkerne und Granatapfelsaft haben beide ihre Vorteile, aber wenn Sie weniger Zucker konsumieren möchten, sind die Kerne und das Fruchtfleisch aus einem frischen Granatapfel laut Zumpano die bessere Wahl. Ansonsten entfalten jedoch sowohl der Saft als auch die Granatapfelkerne vielschichtige Gesundheitsvorteile.
Granatäpfel reich an Antioxidantien
Zunächst sind Granatäpfel reich an Antioxidantien, die die Zellen vor Umweltgiften wie Umweltverschmutzung und Zigarettenrauch schützen, berichtet die Ernährungsberaterin. Die Antioxidantien seien dafür bekannt, dass sie vor oxidativem Stress schützen und DNA-Schäden entgegenwirken, die zu Krebs führen können.
Krebshemmende Wirkung
Zwar schützen Granatäpfel allein nicht vor Krebs, aber die Studie eines Forschungsteams der University of Alabama at Birmingham (USA) habe gezeigt, dass sie in dieser Hinsicht eine gute Ergänzung zu einer gesunden, pflanzlichen Ernährung wie der mediterranen Diät sein können, so Zumpano.
Zudem habe eine Übersichtsarbeit indischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Hinweise darauf geliefert, dass Inhaltsstoffe der Granatäpfel eine krebshemmende Wirkung zeigen. So gebe es zum Beispiel einige Studien, die auf eine Verlangsamung des Wachstums von Prostatakrebs hindeuten. Auch für Granatapfelschalenextrakt sei bereits eine krebshemmende Wirkung aufgezeigt worden.
Granatäpfel für die Herzgesundheit
Oxidativer Stress wird mit vielen chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht, darunter Diabetes und Herzkrankheiten, berichtet Zumpano. Und eine Meta-Analyse der verfügbaren Studien habe gezeigt, dass Granatäpfel oxidativen Stress auf verschiedenen Wegen lindern.
In einer vergleichenden Übersichtsarbeit zu den Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei zehn gängigen Früchten seien für Granatäpfel und Granatapfelsaft zudem deutliche Wirkungen gegen eine Reihe von Herzerkrankungen wie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten und Arteriosklerose nachgewiesen worden.
Nicht zuletzt habe eine Studie aus dem Jahr 2021 an Ratten gezeigt, dass Granatapfelsaft die Konzentration von „schlechtem“ Cholesterin (LDL-Cholesterin) um 39 Prozent senkt und die Konzentration von „gutem“ Cholesterin (HDL-Cholesterin) um 27 Prozent erhöht.
Dies senke wiederum die Bildung von Plaque in den Arterien, welche als Arterienverkalkung (Arteriosklerose) bezeichnet werden und einen maßgeblichen Risikofaktor für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen bilden.
„Es gibt einige Studien, die zeigen, dass Granatäpfel dazu beitragen können, die Bildung von Plaque in den Arterien zu verhindern“, betont Zumpano. Insbesondere bei erhöhtem Risiko für Herzkrankheiten könne es daher ratsam sein, Granatäpfel in die Ernährung aufzunehmen.
Gesunde Bereicherung in der Küche
Insgesamt entfaltet Granatapfel – ob als Kerne, Saft oder Extrakt aus der Schale – weitreichende positive Gesundheitseffekte, die auch zu therapeutischen Zwecken genutzt werden können. So sind Granatäpfel offenbar nicht ohne Grund seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der ayurvedischen Medizin (Ayurveda).
Ebenso sind sie jedoch eine kulinarische Bereicherung der Ernährung, wenn Granatapfelkerne zum Beispiel über Salat, Haferflocken, Quinoa oder den Joghurt gestreut oder zu Geflügel wie Huhn und Pute serviert werden, erläutert Zumpano. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
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