Gesundheitliche Gefahren durch zu viel Salz
Die Aufnahme von zu viel Salz kann gesundheitliche Probleme und sogar Bluthochdruck hervorrufen. Aber wie viel Salz ist eigentlich zu viel? Die Ernährungsberaterin Julia Zumpano von der Cleveland Clinic in den USA erläutert, worauf bei der Salzaufnahme zu achten ist.
Alle Menschen sollten wissen, wie viel Salz sie ungefähr täglich aufnehmen. „Jeder sollte sich darüber im Klaren sein, wie viel Salz er zu sich nimmt und wie es sich auf ihn auswirkt“, betont die Expertin in einer aktuellen Pressemitteilung der Cleveland Clinic.
Hauptbestandteile von Salz
Generell lässt sich sagen, dass Salz aus zwei Mineralien besteht. 40 Prozent davon sind Natrium und die weiteren 60 Prozent sind Chlorid. Und eigentlich ist Salz keineswegs ungesund, solange die Menge stimmt.
Gesundheitliche Probleme durch zu viel Natrium
Zwar benötigt der Körper Natrium zum Überleben, aber wenn wir zu viel aufnehmen, wirkt sich dies negativ auf unsere Gesundheit aus. Geringe Mengen von Natrium helfen jedoch die richtige Funktion von Nerven und Muskeln aufrechtzuerhalten. Zusätzlich hilft das Natrium den Flüssigkeitshaushalt des Körpers auszugleichen, so die Expertin.
Mindestens 1.500 Milligramm Natrium pro Tag
Zumpano erklärt weiter, dass der menschliche Körper mindestens 1.500 Milligramm Natrium täglich benötigt. Wird dieser Wert unterschritten, ist dies mit einem zu niedrigen Blutdruck und einem Ungleichgewicht der Elektrolyte im Blut verbunden.
Anzeichen für Salzmangel
Verschiedene Anzeichen können darauf hindeuten, dass Menschen zu wenig Natrium aufnehmen, wie beispielsweise:
- Schwindelgefühle,
- Kopfschmerzen,
- Energiemangel,
- Muskelermüdung,
- Übelkeit.
Salz enthält gleich viel Natrium
Da Natrium in so vielen Lebensmitteln enthalten ist, dürften die meisten Menschen kein Problem mit einer ausreichenden Aufnahme haben. Dabei macht es auch keinen Unterschied, welche Art von Salz verwendet wird.
Egal ob es sich dabei um Jodsalz, Meersalz, koscheres Salz oder rosa Himalaya-Salz handelt, laut Zumpano ist der Natriumgehalt überall gleich. Ein Unterschied zwischen den verschiedenen Arten von Salz sei eher, dass einige zusätzliche Mineralien enthalten sind.
Wie viel Salz maximal pro Tag?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) berichtet zum Thema Salzaufnahme, dass für die Zufuhr von Speisesalz eine Orientierungswert von bis zu sechs Gramm Speisesalz pro Tag eingehalten werden sollte. Dies entspricht etwa einem Teelöffel.
Als angemessene Zufuhr für Natrium nennt die DGE für erwachsene Personen eine tägliche Zufuhr von 1.500 mg. Dies deckt sich mit dem oben von der Expertin angegebenen Wert.
Zu viel Salz schadet der Gesundheit
„Wenn Sie an einem Tag mehr als diese Menge essen, schadet Ihnen das nicht. Aber wenn Sie die empfohlene Menge ständig überschreiten, essen Sie zu viel, und das kann sich auf Ihre Gesundheit auswirken“, erläutert Zumpano.
Schlaganfälle und Bluthochdruck
Eine natriumreiche Ernährung bewirke, dass der Körper Flüssigkeit einlagert. Dies führe kurzfristig zu Schwellungen, berichtet die Ernährungsberaterin. Zu viel Natrium könne sich außerdem negativ auf die Gesundheit der Nieren auswirken und begünstige Schlaganfälle, da das übermäßige Natrium zu Bluthochdruck führe.
Woran wird eine zu hohe Salzaufnahme erkennbar?
Man kann feststellen, ob man zu viel Natrium zu sich nimmt und empfindlich auf dessen Auswirkungen reagiert, erläutert Zumpano. Dafür sollte man nach dem Verzehr einer salzigen Mahlzeit auf folgende Anzeichen achten:
Blähungen
Natrium zieht Wasser an. Bei der Aufnahme von zu viel Salz kommt es zur Flüssigkeitsretention – eine Ansammlung von Flüssigkeit im Körper, die durch verminderte Ausscheidung von Wasser entsteht.
Als Folge davon fühlt man sich angeschwollen und sieht auch teilweise so aus. Dies gilt insbesondere um den Bauch und die Augen.Typische Schwellungen können aber auch an den Händen und Füßen auftreten, erklärt die Expertin.
Erhöhtes Durstgefühl
Laut neueren Forschungsergebnissen führt ein hoher Natriumspiegel nicht wirklich zu mehr Durst, berichtet Zumpano. Trotzdem hätten manche Menschen nach dem übermäßigen Verzehr von salzhaltigen Lebensmitteln das Gefühl, dass sie mehr Flüssigkeit trinken müssen.
Anstieg des Blutdrucks
Natrium befindet sich hauptsächlich im Blut und zieht dort Wasser an. Wird also viel Natrium aufgenommen, gelangt auch mehr Wasser in den Blutkreislauf. Dies hat zur Folge, dass das größere Blutvolumen gegen die Blutgefäßwände drückt und hohen Blutdruck (Hypertonie) verursacht.
Schlechter Schlaf
Viel Natrium im Körper kann den Schlaf stören, vor allem wenn es abends aufgenommen wird. Der dadurch ausgelöste sprunghafte Anstieg des Blutdrucks und das Gefühl, mehr trinken zu müssen, gepaart mit häufigerem Wasserlassen, können laut der Expertin das Einschlafen erschweren.
Überschüssiges Natrium aus dem Körper entfernen
Die beste Möglichkeit stellt einfaches Schwitzen dar. Der Körper scheidet Natrium auf natürliche Weise durch Schweiß, Tränen und Urin aus, erläutert Zumpano.
Schwitzen durch Sport und Saunabesuche könne dabei helfen, den Natriumspiegel auszugleichen. Zusätzlich rät die Ernährungsberaterin, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen und sich auch am nächsten Tag noch natriumarm zu ernähren.
Kontrollierte Aufnahme von Natrium
Eine kontrollierte Aufnahme von Natrium über die Ernährung hilft, Blähungen und übermäßigen Durst durch das Natrium zu vermeiden und gleichzeitig wird auch das Risiko für Bluthochdruck reduziert, so die Expertin. Bei Anzeichen auf einen übermäßigen Konsum, ist daher eine Ernährungsumstellung angeraten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Is Salt Bad for Your Health? (veröffentlicht 18.02.2022), Cleveland Clinic
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Ausgewählte Fragen und Antworten zu Speisesalz (abgefragt 21.02.2022), DGE
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung: DGE aktualisiert die Referenzwerte für Natrium, Chlorid und Kalium (aktualisiert 03.01.2017), DGE
- Natalia Rakova,, Kento Kitada, Kathrin Lerchl, Anke Dahlmann, Anna Birukov, et al.: Increased salt consumption induces body water conservation and decreases fluid intake; in: Journal of Clinical Investigation (veröffentlicht April 2017), JCI
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.