Gefahren durch zeitlich begrenzte Nahrungsaufnahme?
Intermittierendes Fasten ist insbesondere zur Abnahme von Gewicht sehr beliebt. Dabei ist vielen allerdings nicht bewusst, dass intermittierendes Fasten auch mit der Entstehung von Essstörungen verbunden wird.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of Toronto wurden Merkmale des intermittierenden Fastens und der Zusammenhang mit Essstörungen und Psychopathologie untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachblatt „Eating Behaviors“ publiziert.
Untersuchung mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Das Team verwendete für die aktuelle Forschungsarbeit Daten der Canadian Study of Adolescent Health Behaviors. Diese Untersuchung umfasste Jugendliche und junge Erwachsene aus Kanada.
Die Fachleute führten mehrere sogenannte modifizierte Poisson-Regressionsanalysen durch, um einen möglichen Zusammenhang zwischen dem intermittierendem Fasten und Essstörungen sowie Psychopathologie zu ermitteln. Die Psychopathologie umschreibt sämtliche psychischen Erkrankungen.
Intermittierendes Fasten weit verbreitet
Es zeigte sich, dass 47,7 Prozent der Frauen, 38,4 Prozent der Männer und 52,0 Prozent der Transgender/Gender Non-Conforming (TGNC)-Teilnehmenden in den letzten zwölf Monaten intermittierendes Fasten gemacht hatten.
Dabei war das intermittierende Fasten signifikant mit der Psychopathologie von Essstörungen verbunden, berichten die Forschenden. Frauen, Männern und TGNC-Teilnehmende seien allesamt betroffen.
Frauen besonders stark betroffen
Zudem habe es durchaus unterschiedliche Muster der Assoziation zwischen intermittierendem Fasten und Essstörungen bei den verschiedenen Geschlechtern gegeben. So sei die beständigste Verbindung zwischen intermittierendem Fasten und Essstörungsverhalten bei Frauen zu beobachten gewesen.
Psychische Erkrankungen durch intermittierendes Fasten?
Insgesamt zeige die Studie, dass intermittierendes Fasten unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Kanada weit verbreitet ist. Dabei sei diese Form der Ernährung jedoch mit Essstörungen und Psychopathologie verbunden.
Nun bedürfe es weiterer Untersuchungen, um eine besseres Verständnis über die Auswirkungen des intermittierenden Fastens zu ermöglichen. So könnten klinische und öffentliche Gesundheitsmaßnahmen ins Leben gerufen werden, um Jugendliche und junge Erwachsene vor den negativen Auswirkungen des intermittierenden Fastens zu schützen, resümieren die Forschenden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Kyle T. Ganson, Kelly Cuccolo, Laura Hallward, Jason M. Nagata: Intermittent fasting: Describing engagement and associations with eating disorder behaviors and psychopathology among Canadian adolescents and young adults; in: Eating Behaviors (veröffentlicht Volume 47, December 2022, 101681), Eating Behaviors
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.