Intervallfasten sollte nicht übertrieben werden
Einer der neuesten Ernährungstrends ist das intermittierende Fasten. Bei diesem Intervallfasten wird entweder tageweise oder stundenweise die Kalorienzufuhr eingeschränkt. Dies kann nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch Entzündungen im Körper verringern. Doch übertreiben sollte man es nicht. Ein Gesundheitsexperte berichtet, worauf man beim intermittierenden Fasten achten sollte.
Dr. Donald Hensrud ist der Direktor des Healthy Living Program an der renommierten Mayo Clinic in den USA. Der Gesundheitsexperte berichtet über die potenziellen Vorteile des intermittierenden Fastens sowie über mögliche Gefahren, die mit dem Ernährungstrend verbunden sind.
Zwei gängige Ansätze zum intermittierendem Fasten
Es gibt zwei gängige Ansätze zur Durchführung des Intervallfastens. Der eine besteht darin, an bestimmten Tagen nur wenige Kalorien zu essen. Die restliche Zeit wird wie gewohnt gegessen. Beim anderen Ansatz darf nur innerhalb eines bestimmten Zeitfensters gegessen werden. Außerhalb der festgelegten Zeit sollte nur Wasser oder ungesüßter Kräutertee getrunken werden.
Fasten verringert Entzündungen
Dr. Hensrud verweist auf jüngste Forschungsergebnisse, die andeuten, dass intermittierendes Fasten mit gesundheitlichen Vorteilen verbunden ist – zumindest auf kurze Sicht betrachtet und wenn es richtig durchgeführt wird. „Im Gegensatz zu einer bloßen Verringerung der Gesamtkalorienzahl, gibt es bestimmte Prozesse im Körper, die Entzündungen lindern können, wenn wir eine Weile fasten“, erläutert der Experte.
Langzeitwirkungen unbekannt
Dr. Hensrud betont aber auch, dass es derzeit an Studien fehlt, die aufzeigen, wie sich diese Diät-Methode langfristig auf die Menschen auswirkt. Wer das intermittierende Fasten längerfristig durchführen will, sollte sich an seine Hausärztin beziehungsweise seinen Hausarzt wenden. Denn wenn das Fasten falsch durchgeführt wird, drohen negative Konsequenzen.
Unterernährung durch falsches Fasten
„Ich habe tatsächlich Unterernährung bei Menschen gesehen, die die Kalorieneinschränkung zu weit getrieben haben“, schildert der Fachmann. Unterernährung sei kontraproduktiv, wenn es darum gehe, ein gesundes Ernährungskonzept zu etablieren, mit dem man versucht, ein längeres Leben zu erlangen.
Ist Intervallfasten zum schnellen Abnehmen geeignet?
Grundsätzlich ist das Intervallfasten zum Abnehmen geeignet. Wie viel Gewicht man tatsächlich verliert, ist maßgeblich davon abhängig, was man in dem Zeitfenster, in dem Essen erlaubt ist, zu sich nimmt. Von einer zu schnellen Gewichtsabnahme sollte ohnehin abgesehen werden. Realistisch und gesundheitlich unbedenklich sind Gewichtsabnahmen zwischen ein bis vier Kilogramm pro Monat – natürlich nur, solange kein Untergewicht vorliegt. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: Is intermittent fasting a quick fix? (veröffentlicht: 2.3.2020), newsnetwork.mayoclinic.org
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Intervallfasten (Stand: Februar 2018), dge.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.