Ernährung: Kefir stärkt Darmflora und beugt Diabetes vor

Konsum von Kefir verbessert viele Aspekte der Gesundheit

Kefir ist ein fermentiertes Milchgetränk, das hohe Mengen gesunder Probiotika und Postbiotika enthält und zusätzlich voll an wichtigen Vitaminen, Mineralien und Nährstoffen ist. Die Ernährungsberaterin Amber Sommer von der Cleveland Clinic (USA) erläutert die gesundheitlichen Vorteile von Kefir und dessen Auswirkungen auf die Darmflora.

Kefir wird produziert, indem Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch sogenannte Kefirkörner hinzugefügt werden, welche gesunde Bakterien und Hefe aufweisen. Die Mikroorganismen wandeln dann enthaltene Laktose (Milchzucker) in Milchsäure um. Dabei entstehen der säuerliche Geschmack und viele gesunde Nährstoffe.

Pur oder als aromatisierte Variante?

Kefir ist entweder pur oder in Form von aromatisierten Varianten erhältlich. Beim Kauf von aromatisiertem Kefir sollte man auf den Zuckergehalt achten, da enthaltener Zucker die gesundheitlichen Vorteile durch den Konsum von Kefir reduziert, berichtet Sommer.

Kefir gesünder als Joghurt

Sowohl die Art der enthaltenen Milch, als auch die Art der Fermentation, bestimmen den Nährwert des Kefirs. Generell lässt sich jedoch laut der Ernährungsberaterin sagen, dass Kefir gesünder als Joghurt ist, weil mehr probiotische Stämme und Hefe enthalten sind.

Da Kefir zudem wenig Laktose (Milchzucker) aufweist, sei er auch für Menschen mit Laktoseintoleranz eher verträglich. Auch gege es milchfreie Varianten von Kefir, wobei traditioneller Kefir ein besseres Nährwertprofil habe.

Gesunde Inhaltsstoffe von Kefir

Laut Sommer ist Kefir eines wahres Superfood, da er so viele gesunde Vitamine, Mineralien und Nährstoffe enthält. Hierzu zählen zum Beispiel Kalzium, Magnesium, Eiweiß, Riboflavin (Vitamin B2), Vitamin B12 und Vitamin D. Diese Inhaltsstoffe wirken sich positiv auf viele Aspekte der Gesundheit aus.

Gesündere Darmflora

Der menschliche Verdauungstrakt beherbergt eine Vielzahl von Mikroorganismen, wie Bakterien, Pilze und Viren, die zusammengenommen als Darmflora bezeichnet werden. Einige dieser Mikroorganismen unterstützen die Verdauung und bilden vom Körper benötigte Stoffe, während andere eher schädlich für die Darmgesundheit sind.

Wenn sich ungesunde Bakterien vermehren und ausbreiten, führt dies dazu, dass das Mikrobiom des Darms aus dem Gleichgewicht gerät, was Unterleibsschmerzen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall auslösen kann, erläutert die Ernährungsberaterin in einer Pressemitteilung.

Kefir enthält laut Sommer etwa zwölf aktive probiotische Bakterienstämme und kann zu positiven Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmflora beitragen. So habe zum Beispiel eine Studie gezeigt, dass der regelmäßige Verzehr von Kefir das Gleichgewicht der Organismen im Mikrobiom positiv beeinflusst und Symptome von entzündlichen Darmerkrankungen reduziert.

In einer anderen Forschungsarbeit entfaltete Kefir zudem eine Wirkung gegen chronische Verstopfungen, berichtet Sommer.

Stärkung der Knochen

Kefir enthält Nährstoffe, die der Körper selber nicht herstellen kann, wie beispielsweise Kalzium, das wichtig für den Aufbau und die Reparatur der Knochen ist. Zudem unterstützt das in Kefir enthaltene Vitamin D die Aufnahme von Kalzium. Ohne Vitamin D ist der Körper nicht in der Lage Kalzium aufzunehmen.

Das enthaltene Phosphor trägt zusammen mit Kalzium zum Aufbau der Knochen bei und zudem weist Kefir Magnesium auf, das ebenfalls wichtig für die Gesundheit der Knochen ist, erläutert Sommer. Kefir aus Vollmilch enthalte zudem Vitamin K, das die Gesundheit der Knochen stärkt.

Kefir bekämpft gefährliche Bakterien im Darm

Kefir bekämpft krankheitsverursachende Keime im Darm wie beispielsewe E. coli und Salmonellen. So zeigte sich in einer Untersuchung, dass Kefir bei der Beseitigung von schädlichen Bakterien tatsächlich genauso wirksam wie Antibiotika ist.

Schutz vor Karies

Dabei bekämpft Kefir nicht nur ungesunde Bakterien im Darm, sondern auch Bakterien im Mund, die normalerweise Karies auslösen. So kann der Konsum die Gesundheit der Zähne schützen.

In einer Studie wurde Kefir mit der Aufnahme einer Fluoridspülung verglichen und dabei zeigte sich, dass Kefir das Risiko für Karies genau so wirksam reduziert wie das Fluorid, so die Ernährungsberaterin.

Kefir ist wichtig für die Muskeln

Kefir enthält auch für die Muskeln benötigtes Eiweiß und Magnesium. Das ebenfalls in Kefir vorhandene Phosphor ist zudem wichtig für Wachstum und die Reparatur von Gewebe, erläutert Sommer.

Blutzucker senkend und Diabetes vorbeugend

Des Weiteren ist Kefir wirksam bei der Prävention von Diabetes und kann sogar zur Senkung des Blutzuckerspiegels verwendet werden. So zeigte sich in einer Forschungsarbeit, dass es vorteilhaft für den Blutzuckerspiegel von Menschen mit Typ-2-Diabetes ist, wenn diese täglich Kefir zu sich nehmen.

Kefir reduziert Stress

Kefir verstärkt die Produktion von Gamma-Aminobuttersäure (GABA), was die Zusammensetzung der Darmflora verändert. Diese Aminosäure hat laut einer Studie eine beruhigende Wirkung auf das Gehirn und hilft zu entspannen, berichtet Sommer.

Weitere Inhaltsstoffe wie beispielsweise verschiedene B-Vitamine, Magnesium und Tryptophan begünstigen die Bildung und Regulierung von Stoffen im Gehirn, welche Stimmungsschwankungen ausgleichen.

Kefir in die Ernährung aufnehmen

Kefir ist insgesamt eine gesunde und nahrhafte Ergänzung für die Ernährung, wobei er insbesondere den Knochen, den Muskeln und dem Darm zu Gute kommt. Es ist jedoch zu beachten, dass durch den Konsum von Kefir Blähungen und Völlegefühle auftreten können. Daher sollte Kefir der Ernährung nur allmählich hinzugefügt werden, damit sich der Körper langsam daran gewöhnen kann. (as)