Der Verzehr von Kirschen ist mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen verbunden. So senken Kirschen nicht nur den Blutdruck und reduzieren Entzündungen im Körper, sondern haben auch ein deutliches Potenzial zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sind zudem vorteilhaft bei Diabetes.
Kirschen enthalten viele phenolische Verbindungen wie Flavonoide, die unter anderem entzündungshemmend und gefäßerweiternd wirken, so eines der Ergebnisse einer Studie zu den Auswirkungen des Verzehrs von Kirschen und Beeren auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit.
Anthocyane und Flavonoide fördern die Gesundheit
Für die Studie werteten die Fachleute verschiedene In-vivo-Studien und klinische Studien aus. Dabei zeigte sich, dass Kirschen viele phenolische Verbindungen wie Anthocyane und Flavonoide enthalten, die zahlreiche positive bioaktive Eigenschaften haben.
Anthocyane und Flavonoide wirken beispielsweise antioxidativ, entzündungshemmend und gefäßerweiternd. So gibt es laut dem Team auch Hinweise darauf, dass der regelmäßige Verzehr von Kirschen Entzündungen und oxidativen Stress reduziert, was wiederum mit einem niedrigeren Blutdruck, verbesserten Lipidprofilen und einer verbesserten Endothelfunktion in Verbindung gebracht werde.
Auch wenn die Forschungsarbeit einige Einschränkungen aufwies, unterstreichen die Studienergebnisse das Potenzial von Kirschen (und auch Beeren) als Bestandteil von Präventionsstrategien gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, resümieren die Fachleute.
Reduzierter oxidativer Stress
Die gesundheitsfördernde Wirkung von Kirschen wird auch durch eine weitere Studie bestätigt, in der die gesundheitliche Wirkung von Süß- und Sauerkirschen verglichen wurde.
Das beteiligte Team berichtet, dass sowohl Süß- als auch Sauerkirschen oxidativen Stress reduzieren, Entzündungen hemmen, die kognitiven Funktionen verbessern und sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken.
Verbesserung der Regeneration nach dem Sport
Ein weiterer Vorteil von Sauerkirschen sei ihre Wirkung auf die Regeneration nach sportlicher Betätigung. So wirkt sich der Verzehr von Sauerkirschen positiv auf trainingsbedingte Muskelschäden aus, berichten die Forschenden.
Die an der Studie beteiligten Fachleute sind der Meinung, dass aufgrund der gesundheitlichen Vorteile von Kirschen der Anbau ausgeweitet werden sollte, um eine konstante und zuverlässige Versorgung mit diesen Früchten zu gewährleisten.
Besserer Schlaf durch Kirschen
Die Ernährungsberaterin Carly Sedlacek von der Cleveland Clinic in den USA verweist ebenfalls auf den hohen Gehalt an Antioxidantien in Kirschen und erläutert, dass diese vor Entzündungen schützen und freie Radikale bekämpfen, die Zellschäden verursachen und zu chronischen Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen beitragen können.
Die Ernährungswissenschaftlerin fügt hinzu, dass Kirschen auch reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind. Zu den weiteren gesundheitlichen Vorteilen von Kirschen gehöre außerdem, dass sie den Schlaf verbessern, weil sie Melatonin, Serotonin und Tryptophan enthalten.
Der tägliche Verzehr von Kirschen hilft laut Sedlacek des Weiteren, den Harnsäurespiegel zu senken und Schmerzen und Schwellungen bei Arthritis zu reduzieren. Gleiches gelte für das Trinken von Kirschsaft.
Weitere Vorteile von Kirschen
Kirschen helfen auch, den Blutdruck zu senken und das Risiko von Herzerkrankungen zu verringern und die enthaltenen Pflanzensterine können den Cholesterinspiegel senken, so die Ernährungsberaterin.
Darüber hinaus haben Kirschen einen niedrigen glykämischen Index und enthalten Ballaststoffe, wodurch der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt, was auch bei Diabetes vorteilhaft ist, erläuert Sedlacek.
Der Konsum von konzentriertem Sauerkirschsaft sei zudem mit einer deutlichen Senkung des Blutzuckerspiegels bei Diabetes verbunden. Allerdings sei darauf zu achten, dass die Kirschen und der Saft nur in Maßen verzehrt werden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Filomena Carvalho, Radhia Aitfella Lahlou, Luís Manuel Lopes Rodrigues da Silva: Phenolic Compounds from Cherries and Berries for Chronic Disease Management and Cardiovascular Risk Reduction; in: preprints.org (veröffentlicht 16.04.2024), preprints.org
- Federica Blando, B. Dave Oomah: Sweet and sour cherries: Origin, distribution, nutritional composition and health benefits; in: Trends in Food Science & Technology (veröffentlicht April 2019), Trends in Food Science & Technology
- Cleveland Clinic: The Cherry on Top: 8 Health Benefits of Cherries (veröffentlicht 26.03.2023), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
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