Gesundheitliche Vorteile durch Kohl
Kohl enthält viele Nährstoffe, die wichtig für die Gesundheit sind. Welche gesundheitlichen Vorteile Kohl konkret mit sich bringt, erläutert die Ernährungsberaterin Julia Zumpano von der Cleveland Clinic in den USA.
„Kohl ist gut für Sie. Er gehört zu den Lebensmitteln, die besser schmecken, als sie aussehen, und er hat sogar mehr Nährwert, als man erwartet“, berichtet Zumpano in einer Pressemitteilung. Aber was macht Kohl eigentlich so gesund?
Was macht Kohl so gesund?
Kohl gibt es in viele verschiedenen Farben, Formen und Größen. Das Blattgemüse kann roh oder gekocht beispielsweise in Suppen und Salaten verwendet werden. Kohl wird auch zu fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut und Kimchi oder Krautsalat verarbeitet.
Er enthält viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien und hat gleichzeitig nur wenig Kalorien. So könne Kohl gut zur Deckung des empfohlenen Tagesbedarfs an Vitamin C und Vitamin K beitragen und liefere gleichzeitig viele Ballaststoffe und Eiweiß. Zusätzlich enthalte Kohl auch viel Kalium, das helfen kann, einen hohen Blutdruck zu senken.
Kohl hilft gegen Entzündungen
Verschiedene frühere Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass grünes Blattgemüse vorteilhaft für die Gesundheit ist, wobei die Vorteile zumindest teilweise auf enthaltene Anthocyane zurückgeführt werden.
Anthocyane sind natürlich vorkommende Antioxidantien, die Entzündungen hemmen können, erläutert die Expertin.
Chronische Entzündungen werden mit Herzkrankheiten, Krebs, rheumatoider Arthritis und vielen anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Laut den Ergebnissen von Versuchen an Tieren können Anthocyane helfen, Entzündungen unter Kontrolle zu halten, so Zumpano. Zusätzlich habe eine Humanstudie gezeigt, dass Personen, welche am meisten Kreuzblütler verzehrten (Kohl ist ein Kreuzblütler), gegenüber den Personen mit dem geringsten Konsum deutlich bessere Entzündungswerte aufwiesen.
Stärkeres Immunsystem dank Kohl
Im Kohl enthaltenes Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure, hilft bei der Bildung von Kollagen und stärkt gleichzeitig das Immunsystem. Zusätzlich unterstützt es den Körper bei der Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln, berichtet die Ernährungsberaterin.
Kohl verbessert die Verdauung
Kohl enthalte zudem hohe Mengen von Phytosterinen (Pflanzensterinen) und unlöslichen Ballaststoffen. Diese helfen dem Verdauungssystem, gesund zu bleiben, so Zumpano. Zusätzlich fördere Kohl die gesunden Bakterien im Darm, die das Immunsystem unterstützen und gleichzeitig wichtige Nährstoffe produzieren.
Laut Zumpano ist der positive Effekt auf die Darmbakterien insbesondere bei fermentiertem Kohl in Form von Kimchi oder Sauerkraut nachweisbar.
Gewichtsabnahme durch Kohl
Kohl könne außerdem dank den enthaltenen Ballaststoffen bei einer gesunden Gewichtsabnahme helfen. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Ballaststoffe Ballaststoffe Mahlzeiten mehr Volumen verleihen, was zu einer schnelleren Sättigung beiträgt, die zudem länger anhält, erläutert Zumpano.
Schutz der Herzgesundheit
Anthocyane im Kohl hemmen nicht nur Entzündungen, sie reduzieren laut einer Studie auch das Risiko für Herzkrankheiten.
Zudem haben Forschende des Agricultural Research Service vom U.S. Department of Agriculture 36 verschiedene Arten von Anthocyanen in Kohl identifiziert, welche das Blattgemüse sehr vorteilhaft für die kardiovaskuläre Gesundheit machen, berichtet Zumpano.
Kohl zur Senkung des Blutdrucks
Das Kalium im Kohl hilft dem Körper bei der Kontrolle des Blutdrucks. Kalium könne den Blutdruck senken und gleichzeitig das Risiko für Herzkrankheiten reduzieren, erläutert die Ernährungsberaterin.
Auch fördere Kohl einen gesunden Cholesterinspiegel, denn die enthaltenen Ballaststoffe und sogenannte Phytosterine (Pflanzensterine) konkurrieren mit Cholesterin um die Aufnahme im Verdauungssystem. Ungesundes LDL-Cholesterin, das sich in Arterien ablagert, gelte als Risikofaktor für Bluthochdruck und Herzprobleme.
Vitamin K stärkt die Knochen
Kohl ist eine hervorragende Quelle für Vitamin K. Bereits der Verzehr einer kleinen Protion kann fast den ganzen Tagesbedarf decken. Bei Mangel an Vitamin K besteht die Gefahr, dass Knochenerkrankungen wie Osteoporose auftreten und das Blut nicht richtig gerinnt.
„Vitamin K trägt dazu bei, dass unsere Knochen stark bleiben und unser Blut gut gerinnt. Kohl kann Ihnen den Schub geben, den Sie brauchen, um sicherzustellen, dass Ihre Werte angemessen sind und Ihr Körper vor Krankheiten geschützt bleibt. Und man muss nicht einmal besonders viel Kohl essen, um einen großen Nutzen für die Gesundheit zu haben“, betont Zumpano.
Kohl zum Kampf gegen Krebs
Laut der Ernährungsberaterin weisen erste Studien darauf hin, dass grünes Blattgemüse wie Kohl sekundäre Pflanzenstoffe enthält, welche zum Schutz vor Krebs beitragen können.
Enthaltene Antioxidantien und Pflanzenstoffe wie Glucosinolate werden während des Verdauungsprozesses in Substanzen aufgespalten, die Krebszellen bekämpfen und deren Ausscheidung aus dem Körper unterstützen, erläutert die Ernährungsexpertin.
Negative Auswirkungen durch den Verzehr von Kohl
Wenn man den Konsum von Kohl nicht gewohnt ist, sollte man zunächst mit moderaten Mengen beginnen. Denn der Verzehr von zu viel Kohl könne zu Durchfall, Blähungen oder Verdauungsbeschwerden führen.
Auch enthalte Kohl Inhaltsstoffe, welche Konflikte mit eingenommenen Medikamenten wie Blutverdünnern auslösen und sogar eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) verursachen können, warnt Zumpano.
Hier sei es daher sinnvoll, sich vor der Aufnahme von Kohl in die Ernährung und bei Auftreten von Beschwerden ärztlich beraten zu lassen. In den meisten Fällen könne Kohl jedoch als Bestandteil einer gesunden Ernährung viele Vorteile liefern. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: 8 Health Benefits of Cabbage (veröffentlicht 02.09.2022), Cleveland Clinic
- Yu Jiang, Sheng-Hui Wu, Xiao-Ou Shu, Yong-Bing Xiang, Bu-Tian Ji, et al.: Cruciferous Vegetable Intake Is Inversely Correlated with Circulating Levels of Proinflammatory Markers in Women; in: Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics (veröffentlicht Volume 114, ISSUE 5, P700-708.e2, 01.05.2014), Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics
- Taylor C. Wallace: Anthocyanins in Cardiovascular Disease; in: Advances in Nutrition (veröffentlicht Volume 2, Issue 1, Pages 1–7, Januar 2011), Advances in Nutrition
- United States Department of Agriculture: When It Comes To Red Cabbage, More Is Better(veröffentlicht 11.03.2008), USDA
- National Cancer Institute: Cruciferous Vegetables and Cancer Prevention (veröffentlicht 07.06.2012), NCI
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.